Erstellt von - Uhr

Drama in Sachsen: Weitere Teile der Carolabrücke eingestürzt - dieses Mal jedoch mit Absicht!

Nachdem in der vergangenen Nacht große Teile der Carolabrücke in Dresden in die Elbe gestürzt waren, sind nun noch weitere Teile der Brücke betroffen. Wie die Abrissarbeiten jetzt voranschreiten und welche Probleme es gibt - alle Infos hier.

Mit Baggern werden weitere Teile der eingestürzten Carolabrücke abgerissen.  (Foto) Suche
Mit Baggern werden weitere Teile der eingestürzten Carolabrücke abgerissen.  Bild: dpa/Robert Michael
  • Weitere Teile der Carolabrücke eingestürzt im Zuge der Abrissarbeiten
  • Erste Hinweise zur Einsturz-Ursache
  • Fernwärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet ausgefallen
  • Polizei geht derzeit von einem Unglück aus

+++ 13.09. Weitere Teile der Carolabrücke eingestürzt +++

Im Zuge von Abrissarbeiten ist ein weiterer Abschnitt der Carolabrücke in Dresden eingebrochen. Es handelt sich um den Brückenzug mit Straßenbahngleisen, der in der Nacht zum Mittwoch bereits teilweise in die Elbe gestürzt war, wie ein Polizeisprecher am Morgen mitteilte. Ein weiterer Brückenzug mit Fahrspuren für Autos stehe dagegen noch. Die Brücke galt als extrem einsturzgefährdet.

Schon gelesen?

+++ Abrissarbeiten an der Carolabrücke von herannahenden Unwetter überschattet +++

Am Donnerstagmittag war noch mitgeteilt worden, dass der beschädigte Teil der Carolabrücke in Dresden komplett abgerissen werden soll. Es liefen vorbereitende Maßnahmen für einen kontrollierten Abriss, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre.

Der sogenannte Brückenzug C, von dem in der Nacht zum Mittwoch ein 100 Meter langes Teilstück in die Elbe gestürzt war, sei akut einsturzgefährdet und könne nicht gehalten werden. Lasermessungen hätten ergeben, dass sich die Überreste dieses Brückenzuges langsam absenkten, so Klahre.

Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Ab Sonntag wird ein Hochwasser in der Elbe vorhergesagt, was die Gefahr laut Dresdner Feuerwehr noch einmal erheblich verschärfen würde.

+++ 12.09. Schock-Vorfall in Dresden: Carolabrücke teilweise eingestürzt +++

Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite hat sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet. Zudem kam es zu einem starken Heißwasseraustritt aus dem Brückenkopf der Altstädter Seite, wie die Feuerwehr Dresden bekannt gab. Das ausgetretene Wasser hat das Terrassenufer teilweise vollständig überflutet. Die Einsatzkräfte sperrten den gesamten Bereich rund um die Carolabrücke sowie die Brücke selbst ab. "Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen", hieß es von der Feuerwehr.

+++ Mitten in der Nacht: Video zeigt Brückeneinsturz in Dresden +++

Ein Video zeigt den Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Beim Anblick der Aufnahmen wird schnell klar: Die Stadt ist knapp einer Katastrophe entgangen.

+++ 12.09. Feuerwehr warnt vor "akuter Einsturzgefahr" bei Carolabrücke +++

Bei der stark beschädigten Carolabrücke in Dresden geht die Feuerwehr derzeit von einer akuten Einsturzgefahr aus. "Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwochmorgen vor Ort. Er rief die Menschen auf, der Brücke möglichst fernzubleiben. "Es besteht Lebensgefahr" auf der Brücke und an der Brücke, hieß es.

+++ 12.09. Polizei wertet Brückeneinsturz bislang als Unglück +++

Beim Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden geht die Polizei bislang von einem Unglück aus. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es bisher nicht, sagte ein Sprecher. Polizisten seien mit die Ersten vor Ort gewesen, als Teile Brücke mitten in der Nacht in die Elbe stürzten. Die Beamten seien in der Nähe als Objektschützer im Einsatz gewesen und hätten zunächst den Lärm der einstürzenden Brückenteile vernommen, so der Sprecher.

+++ 12.09. Einsturz der Carolabrücke - mögliche Ursache Korrosion +++

Nun gibt es erste Hinweise zur möglichen Einsturz-Ursache. Demnach könnte der Einsturz eines Teils der Carolabrücke in Dresden durch Korrosion ausgelöst worden sein. "Wir haben hier zu DDR-Zeiten massiven Chlorid-Eintrag gehabt", sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden. An der Stelle, wo das Brückenteil in der Nacht einbrach, habe ein Mast der Verkehrsbetriebe gestanden. Es sei denkbar, "dass an der Stelle massiv die Chloride eingedrungen sind und dort im Inneren der Brücke zu einer Korrosion der Bewehrung geführt haben", sagte Kalbe.

+++ 12.09. Fernwärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet ausgefallen +++

Besonders bitter für viele Dresdner: Derzeit ist die Fernwärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet ausgefallen. Der Ausfall könne noch den gesamten Tag über andauern, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der Betreiber arbeite "mit Hochdruck" daran, das Problem zu lösen. Die Feuerwehr gab eine entsprechende Mitteilung über das modulare Warnsystem des Bundes aus. Bei dem Vorfall gab es keine Verletzten. Die Feuerwehr Dresden fordert die Bevölkerung auf, das Gebiet großräumig zu meiden und den Einsatzkräften freien Zugang zu gewähren.

+++ 11.09. Dresdner Verkehrsbetriebe geben Umleitungen bekannt +++

Von den Dresdner Verkehrsbetrieben hieß es, eine Straßenbahn habe sich nicht auf der Brücke befunden. Somit seien Fahrgäste und Fahrzeuge nicht zu Schaden gekommen. Dort seien an Wochentagen die Linien 3 und 7 stündlich auch nachts unterwegs. Betroffen sei die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspanne. Es gebe verschiedene Umleitungen. Über Umleitungen informieren die Dresdner Verkehrsbetriebe auf X.

2025 sollte eingestürzter Brückenzug saniert werden

Besonders brisant: Der eingestürzte Brückenzug der Carolabrücke in Dresden sollte im nächsten Jahr saniert werden. Dafür waren rund 8,4 Millionen Euro veranschlagt. Das geht aus Angaben der Stadt auf eine Anfrage der Linken hervor. Andere Teile der Brücke waren erst im März 2024 nach einer monatelangen Sanierung für den Verkehr freigegeben worden. Das schreibt die Stadt Dresden auf ihrer Internetseite. Die Sanierung des mittleren Brückenzuges wurde mit dem Einbau der Geländer Anfang Juni 2024 vollständig abgeschlossen. Die Baukosten betrugen rund 4,1 Millionen Euro. Am dritten Brückenzug, dem östlichen, wurde die Sanierung bereits im Juni 2021 fertiggestellt.

Carolabrücke ist eine der bedeutendsten Brücken in Dresden

Die Carolabrücke ist eine der bedeutendsten Brücken in Dresden. Sie verfügt über Fahrspuren für Autos, Straßenbahnen, Radfahrer sowie Fußgänger. Nach einer Verkehrszählung vom September 2023 fuhren täglich 27.100 Fahrzeuge über die Brücke, wie aus Unterlagen der Stadt hervorgeht. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt wegen einer Sanierung ein Brückenzug gesperrt war. Im September 2022 waren 31.300 Fahrzeuge pro Tag gezählt worden. Die Carolabrücke gilt als eine der wichtigsten Verkehrsadern für die Dresdner Innenstadt.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: