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Verbraucherschützer warnen: Verseuchte Blumensträuße an Muttertag - darauf sollten Sie achten

Deutschland importiert jedes Jahr Tausende Tonnen Schnittlumen - viele davon sind jedoch massiv mit Pestiziden verseucht. Wie sich Verbraucher vor den potenziell gefährlichen Blumen schützen können, erfahren Sie hier.

Verbraucherschützer warnen vor verseuchten Blumensträußen. (Foto) Suche
Verbraucherschützer warnen vor verseuchten Blumensträußen. Bild: AdobeStock / anastasianess
  • Schnittblumen mit Pestiziden verseucht
  • Verbraucherschützer warnen vor möglichen Gesundheitsgefahren
  • Tipps zum pestizidfreien Blumenkauf

Blumensträuße sind beliebte Geschenke an Geburtstagen, dem Valentinstag und auch dem Muttertag. Doch Obacht: Schnittblumen können mit Pestiziden verseucht sein. Verbraucherschützer verraten, worauf Sie beim Kauf achten sollten.

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Blumensträuße mit Pestiziden verseucht - bislang keine rechtlichen Regelungen

Die meisten Schnittblumen, die in Deutschland verkauft werden, stammen aus dem Ausland und haben oft eine weite Reise hinter sich. Laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) hat die Bundesrepublik 2022 die meisten Schnittblumen aus den Niederlanden (166.129,3 Tonnen) importiert. Danach folgen Kenia, Italien, Äthiopien und Sambia. Doch die Zahlen täuschen. Oftmals sind Schnittblumen aus den Niederlanden gar nicht dort gewachsen, sondern wurden aus Nicht-EU-Staaten importiert. Sobald die Blumen weiterverkauft werden, tauchen die Niederlande als Ursprungsland in der Statistik auf.

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Schnittblumen müssen bei der Einfuhr in die Europäische Union strenge Anforderungen erfüllen. Es ist genau festgelegt, wie die Blumen geschnitten sein müssen, wie weit die Blüte entwickelt sein darf und wie viele Schadstellen sie haben darf. Außerdem müssen die Blumen frei von Parasiten sein. Daher setzen Erzeuger oft verschiedenste Pestizide ein, um keine Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten einzuschleppen. "In der Blumenproduktion im globalen Süden werden zahlreiche und zum Teil gefährliche Gifte gespritzt", warnt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). "Darunter sind auch Insektizide und Fungizide, die in der EU auf Grund ihrer Gefährlichkeit verboten sind." Besonders schlimm: Für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Schnittblumen gibt es keine rechtliche Regelung.

Krebserregend und gesundheitsschädigend! Verbotene Pestizide auf importierten Schnittblumen entdeckt

In einer Untersuchung der Cidade Universitária in Rio de Janeiro wurden Hunderte verschiedene Pflanzenschutzmitteln auf den Blumen gefunden, darunter knapp 100, die in der Europäischen Union sogar verboten sind. 17 der 201 gefundenen Pestizide gelten als potenziell tödlich, wenn sie in hoher Konzentration eingeatmet werden. 43 können die Atemwege schädigen, 25 gelten als potenziell krebserregend und 21 können die Fortpflanzungsorgane sowie Embryonen schädigen.

Ökotest hat im vergangenen Jahr Rosensträuße genauer unter die Lupe genommen und 54 verschiedene Pestizide gefunden. "Mehr als drei Viertel der Rosen fielen mit 'mangelhaft' oder 'ungenügend' durch", heißt es dort. Unter den entdeckten Pestiziden waren unter anderem:

  • Thiacloprid (vermutlich krebserregend)
  • Carbendazim (steht im Verdacht, das Erbgut zu verändern)

Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt die Gefahr für Verbraucher jedoch als gering ein. "Von den in Deutschland gehandelten Schnittblumen sind gesundheitliche Beeinträchtigungen für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu erwarten", heißt es in einem Statement.

Tipps für den pestizidfreien Blumenkauf

Verbraucherschützer verraten, auf was Sie beim Blumenkauf achten sollten. Wenn Sie Schnittblumen kaufen wollen, sollten Sie nach dem Fair-Trade-Siegel Ausschau halten. Das Gütesiegel garantiert eine Produktion unter fairen Bedingungen."Dazu gehören Verpflichtungen mit Blick auf Arbeitszeit und Sozialleistungen von Arbeitnehmer:innen, ein Verbot von Kinderarbeit und die Reduktion von Pestiziden", heißt es von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Außerdem sollten Verbraucher auf Importware verzichten und auf regionale Schnittblumen oder Blumen in Bio-Qualität zurückgreifen.

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/fka/news.de

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