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Stärkstes Beben seit 10 Jahren: Erdbeben der Stärke 3,6 erschüttert Syke in Niedersachsen

Ein Erdbeben der Stärke 3,6 hat die Erde bei Syke in Niedersachsen zum Beben gebracht. Es handelt sich um eines der stärksten Erdbeben der letzten zehn Jahre. Einen Grund für das Erdbeben haben Experten offenbar bereits ausfindig gemacht.

In Niedersachsen gab es ein Erdbeben. (Foto) Suche
In Niedersachsen gab es ein Erdbeben. Bild: AdobeStock/ Andrey VP (Symbolbild)

Bei einem der stärksten Erdbeben der letzten zehn Jahre in Niedersachsen sind am Montag im Landkreis Diepholz leichtere Schäden an Gebäuden entstanden. Das Erdbeben um 12.07 Uhr habe eine Lokalmagnitude von 3,6 erreicht, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Magnitude bezeichnet die Stärke eines Erdbebens. Das Epizentrum lag bei Syke, rund 20 Kilometer südlich von Bremens Landesgrenze. "Es dürfte in einem Umkreis von 15 Kilometern zu spüren gewesen sein", sagte der Sprecher.

Erdbeben in Niedersachsen - Beben der Stärke 3,6 erschüttert Syke

Ein Zusammenhang mit der örtlichen Erdgasförderung sei "sehr wahrscheinlich". Im Epizentrum liegt das Erdgasfeld Klosterseelte/Kirchseelte/Ortholz des Unternehmens ExxonMobil. Eine Stunde nach dem Beben seien beim Landesamt bereits 30 Meldungen von Betroffenen eingegangen, sagte der Sprecher. Berichtet worden sei von leichten Schäden wie Rissen im Innen- oder Außenputz, klappernden Fenstern und Türen sowie kleineren umgefallenen Gegenständen.

Erdgasförderung als Ursache für das Erdbeben in Niedersachsen?

ExxonMobil teilte mit, dass nach derzeitigen Erkenntnissen aufgrund der räumlichen Nähe ein Zusammenhang mit der Erdgasförderung "nicht auszuschließen" sei. Aktuell werde allerdings kein Erdgas aus diesem Feld gefördert. Betroffene könnten sich beim Unternehmen melden.

Aufregung im Netz nach Erdbeben in Niedersachsen - Zeugen berichten von Rissen in Wänden

Im Netz sorgte das Erdbeben in Syke für große Aufregung. "Die BGR ermittelte für das Erdbeben Magnitude 3.6, Epizentrum statt in Bassum im angrenzenden Syke. Zeugen berichten von einem lauten Knall, wackelnden Möbeln und klirrenden Gläsern. Korrigierte und kalibrierte ShakeMap auf Basis von Zeugenmeldungen und BGR-Daten. Intensität V+", hieß es auf dem X-Account @Erdbebennews. "Das Erdbeben führte in Syke und Umgebung zu Schäden an einigen Häusern. Es gab Risse in Wänden und verschobene Dachziegel, wie uns Zeugen meldeten", hieß es in einem weiteren Beitrag.

Erdbeben nahe der niederländischen Grenze in der Grafschaft Bentheim

In der Nacht zum Sonntag kam es auch in Emlichheim in der Grafschaft Bentheim nahe der niederländischen Grenze zu einer Erschütterung, das mit einer Magnitude von 2,0 allerdings deutlich schwächer ausfiel als in Syke. Auch dort sei ein Zusammenhang zur Erdgasförderung anzunehmen, teilte das Landesamt mit. Die Förderung von Erdgas kann den Angaben zufolge zu Spannungen im tiefen Untergrund führen. Wenn die Spannungen an Schwächezonen im Untergrund impulsartig abgebaut werden, könne es zu spürbaren Erschütterungen an der Oberfläche kommen.

Stärkstes Erdbeben in Niedersachsen hatte Magnitude von 4,5

Zuletzt ereigneten sich im November 2019 am Erdgasfeld Völkersen im Landkreis Verden zwei Erdbeben mit Lokalmagnituden von 3,2 und 3,0, die von der Bevölkerung stark verspürt wurden. Das bisher stärkste Beben in Niedersachsen wurde 2004 in Rotenburg/Wümme mit einer Magnitude von 4,5 gemessen. Im Jahr 2005 wurde die Erde in Syke mit einer Magnitude von 3,8 erschüttert. 

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/news.de/dpa

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