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Neue Studie: Debatte um Wirkung entbrannt! Schützen Masken wirklich vor Corona?

Die Debatte um die Wirkung von Masken zum Schutz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus ist wieder entbrannt. Laut einer neuen Studie hätte ein Mund-Nasen-Schutz keinen Effekt auf das Ansteckungsrisiko. Stimmt das wirklich?

Eine neue Studie über die Wirkung von Masken gegen Corona sorgt für Wirbel. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Eine neue Studie über die Wirkung von Masken gegen Corona sorgt für Wirbel. (Symbolfoto) Bild: AdobeStock/ PixelboxStockFootage

Die Maskenpflicht sorgt seit ihrer Einführung für Zoff. Querdenker, aber auch AfD-Politiker und konservative Politiker sprechen der Maßnahme ihre Wirkung ab. Es sei eine staatliche Zwangsmaßnahme oder die Bevölkerung hätte einen Maulkorb bekommen, hetzten viele Gegner jahrelang gegen das Maskentragen. Nun wird die Debatte erneut befeuert, nachdem eine Meta-Studie in der "Cochrane Library" veröffentlicht wurde. Laut der Forschungsarbeit bietet das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit nur wenig Schutz vor einer Infektion mit Influenza, Coronavirus und anderen respiratorischen Erkrankungen.

Wirbel um neue Studie: Wie gut schützen Masken gegen Corona wirklich?

Kurz nachdem die Studie öffentliches Interesse weckte, titelte schon die "Welt": "Fast alle Opfer, die Lauterbach von den Bürgern verlangte, waren falsch". Die AfD-Fraktion im Bundestag schreibt dazu: "Studie gibt AfD-Fraktion Recht: #Masken haben kaum eine Schutzwirkung gegen #COVID19. Die #Maskenpflicht gab es also nur, weil Politik und Medien maskenverliebt waren – wider besseres Wissen". Physiker Dr. Gerhard Scheuch sagte dazu gegenüber "Bild": "Das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit macht wahrscheinlich wenig oder keinen Unterschied zum Ausgang einer grippeähnlichen Erkrankung im Vergleich zum Nichttragen von Masken." Dabei fällt auf, dass sich gezielt auf die geringe Schutzwirkung im öffentlichen Raum fokussiert wird. Das bemängelten auch viele Ärzte und Wissenschaftler in den sozialen Medien. Die Forscher selbst kommen zu einem ganz anderen Ergebnis.

Masken-Studie im Check: Zu diesen Ergebnissen kommen die Wissenschaftler

Für die Meta-Analyse untersuchten die Wissenschaftlerdie Ergebnisse aus 78 Studien mit insgesamt etwa 611.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie überprüften mehrere Szenarien und verglichen, inwieweit keine Maske oder eine medizinische Maske vor einer Ansteckung in öffentlichen Gebäuden schützt. Außerdem verglichen sie medizinische Masken mit FFP2-Masken. Die Forschenden betonten aber, dass Aussagen der Studie aufgrund der Datenlage keine genauen Schlussfolgerungen liefern können. "Es besteht Unsicherheit über die Auswirkungen von Gesichtsmasken", schreiben sie in der Forschungsarbeit. "Die geringe bis mäßige Sicherheit der Evidenz bedeutet, dass unser Vertrauen in die Effektschätzung begrenzt ist und dass der wahre Effekt von der beobachteten Effektschätzung abweichen kann", ergänzten sie.

Dass die Datenlage keine eindeutigen Schlüsse zulässt, liegt zum einen am "schlechten Studiendesign" der untersuchten Studien. Zum anderen analysierten die Forscher hauptsächlich Studien, die während der Influenzaperiode angelegt wurden. Nur sechs Studien wurden in der Corona-Pandemie angelegt. Die "unzureichende Aussagekraft" einiger Studien sei "auf eine geringe Viruszirkulation zurückzuführen". Insgesamt stammen die Daten aus den Jahren zwischen 1980 und 2022. Außerdem spielt auch eine Rolle, dass viele Menschen die Masken nicht richtig tragen und sie vielleicht kontaminiert wurden, was ebenfalls das Ergebnisse beeinflusst haben könnte.

Die Meta-Studie existiert bereits seit längerem und wurde unter dem selben Namen immer wieder veröffentlicht. 2008 untersuchte das Forschungsteam 51 Studien. Im Jahr 2011 waren es insgesamt 67 Studien, 2020 67 und 2023 dann 78. Die Studie aus dem Jahr 2011 zeichnete ein ganz anderes Bild. Maßnahmen wie das Tragen von Masken "können bei der Eindämmung von Atemwegsvirus-Epidemien oder auf Krankenstationen wirksam sein". Wie auch in der aktuellen Fassung seinen aber auch in den älteren Fassungen "Ungenauigkeiten" zu erkennen.

Gibt es weitere Studien zur Wirkung von FFP2- und medizinischen Masken?

Dass Masken wirken, geht aus weiteren Studien aus der Corona-Pandemie hervor. Das Max-Planck-Institut beschäftigte sich damit, wie hoch das Infektionsrisiko in verschiedenen Szenarien ist. Dabei kam heraus, dass gut sitzende KN95- und FFP2-Masken vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus schützen können. Auch eine Fallkontrollstudie der kalifornischen Gesundheits­behörde kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kann das Infektionsrisiko deutlich senken.

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/loc/news.de

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