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Coronavirus-News: Statt griechischem Alphabet! DANACH sollen Varianten künftig benannt werden

Alpha, Beta, Gamma, Delta - derzeit werden Coronavirus-Varianten nach den Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. Die WHO glaubt, dass die 24 griechischen Buchstaben bald ausgeschöpft sein werden - und schlägt eine neue Namensgebung für Corona-Mutationen vor.

Die WHO denkt bereits darüber nach, wie die Corona-Varianten jenseits des griechischen Alphabets benannt werden könnten. (Foto) Suche
Die WHO denkt bereits darüber nach, wie die Corona-Varianten jenseits des griechischen Alphabets benannt werden könnten. Bild: (Symbolbild) Romolo Tavani/AdobeStock

Neue Coronavirus-Varianten könnten nach Sternenkonstellationen benannt werden, sobald die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets ausgeschöpft sind. Das hat eine hochrangige Beamtin der Weltgesundheitsorganisation vorgeschlagen.

Corona-Chefin der WHO über Benennungen von Corona-Varianten

In einem Interview mit dem "Telegraph" berichtete Maria Van Kerkhove, die technische Chefin der WHO für Covid-19, dass die UN-Gesundheitsbehörde bereits nach neuen Namen für Mutationen des Coronavirus suche, da befürchtet wird, dass es mehr Corona-Varianten als die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets geben wird.

Bislang elf Corona-Varianten nach griechischem Alphabet benannt

Das System, Corona-Varianten nach den Buchstaben des griechischen Alphabets zu benennen, wurde Ende Mai 2021 eingeführt. Bislang wurden elf Mutationen benannt: vier besorgniserregende Varianten ("variants of concern"), darunter Delta und Beta; vier interessante Varianten ("variants of interest"), wie Eta und Lambda, plus die Varianten Epsilon, Zeta und Theta, die zunächst als "Variants of interest" galten, aber inzwischen herabgestuft wurden.

Corona-Mutationen nach Sternbildern benennen statt nach Gött:innen

Da das Coronavirus jedoch weiter mutiert, ist es möglich, dass mehr Corona-Stämme enstehen werden, als es verfügbare Buchstaben gibt. Dr. Van Kerkhove sagte, dass Corona-Varianten dann nach Sternenkonstellationen benannt werden könnten. Das bedeutet, dass Corona-Mutationen eines Tages die Namen Widder (Aries), Zwillinge (Gemini) oder Orion tragen könnten. Mehrere Alternativen waren zuvor bereits abgelehnt worden, darunter der Vorschlag griechischer Götter und Göttinnen – teilweise aus Bedenken hinsichtlich der Aussprache.

Bezeichnungen von Corona-Varianten dürfen nicht diskriminieren

"Uns wird möglicherweise das griechische Alphabet ausgehen, aber wir schauen uns bereits die nächste Namensreihe an", so Dr. Van Kerkhove. Sie war es, die im vergangenen Jahr erstmals ein umgangssprachliches Namenssystem beantragt hatte, um zu verhindern, dass Varianten mit Orten verknüpft werden – eine Praxis, von der die WHO glaubt, dass sie Diskriminierung hervorrufen könnte. "Wir ziehen tatsächlich Sternkonstellationen in Betracht", fügte Dr.Van Kerkhove hinzu. "Wir wollten erst griechische Götter oder Göttinnen nehmen, doch ich sagte, bitte zwingt mich nicht, das der Öffentlichkeit zu sagen."

Bekanntgabe der neuen Corona-Varianten-Namen kann schnell erfolgen

Die nächste Wahl der Namensgebungkönnte "relativ schnell" bekannt gegeben werden. Die Namensgebung berührt die wissenschaftlichen Bezeichnungen der Sars-Cov-2-Varianten wie B.1.1.7 usw. nicht. Derzeit prüfen die Arbeitsgruppe zur Virusentwicklung und das Rechtsteam der WHO die verschiedenen Vorschläge, um "sicherzustellen, dass wir niemanden mit diesen Namen verärgern", so Dr. Van Kerkhove.

Hohe Infektionszahlen begünstigen Escape-Mutationen

Die Bemühungen, neue Varianten zu verfolgen, werden weltweit verstärkt, da Bedenken bestehen, dass eine Mutation auftreten könnte, die den Schutz durch Impfstoffe umgeht. "Es ist eine echte Bedrohung", glaubt Dr. Van Kerkhove. "Es ist sicherlich möglich, dass wir Mutationen haben, die sich unseren Gegenmaßnahmen entziehen ... und deshalb ist es so wichtig, dass wir uns nicht nur auf Impfstoffe verlassen, sondern alles tun, um die Übertragung wirklich einzudämmen."

Wahrscheinlichkeit von Impf-resistenten Mutanten ist hoch

Die Epidemiologin erklärte im Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation in Genf, dass von drei entstehenden Varianten eine gefährliche neue Variante entstehe. Je höher die Infektionszahlen, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Variante entwickelt, die resistent gegen Impfungen und gegen die Immunität Genesener ist. In Gebieten mit hohen Übertragungsraten sowie in Gebieten mit Nähe zu Tierpopulationen, zum Beispiel Nerzfarmen, und an Orten mit hohen Impfraten, wo das Virus noch weit verbreitet ist, sei das Risiko am höchsten.

"Blinde Flecken" bei Sequenzierung und Testung von Corona-Infektionen

Dennoch gebe es klaffende "blinde Flecken" im globalen Überwachungsnetzwerk, da ein Großteil der Welt nur über lückenhafte Möglichkeiten zu Testungen und begrenzte Sequenzierungskapazitäten verfügt – insbesondere in Afrika und Teilen Südamerikas, schilderte Dr. Van Kerkhove und deutete auf die Regionen auf der Weltkarte, die in ihrem Büro hängt.

"Krankheit X" droht, neue Pandemie hervorzurufen

Beschleunigte Bemühungen zur Schließung dieser Lücken seien unerlässlich, um nicht nur die Verbreitung neuer Varianten einzudämmen, bevor diese dominant werden, sondern auch, um sich besser auf die "Krankheit X" vorbereiten zu können. Bei der "Krankheit X" handelt es sich um einen noch nicht identifizierten Krankheitserreger mit dem Potenzial, eine weitere Pandemie auszulösen.

Ignoranz der Menschheit laut WHO-Expertin das wahre Problem

"Unsere blinden Flecken werden kleiner, aber es ist noch ein langer Weg", bedauerte Dr. Van Kerkhove. "Die nächste 'Krankheit X' ist da draußen. Wie können wir diese traumatische Erfahrung nutzen, die die Welt für infektiöse Krankheitserreger durchmacht?" Doch es sind weniger die Varianten oder "Krankheit X", die die Wissenschaftlerin nachts wach halten würden. "Es ist Selbstgefälligkeit" – verstärkt durch ein Gefühl des endlosen "in den Wind Schreiens".

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