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Horror-Missbrauch in Münster: Polizei jagt unbekannten Kinderschänder! Gesuchter stellt sich

Im Missbrauchskomplex Münster werten die Ermittler seit Monaten große Datenmengen aus. Jetzt sind sie erneut fündig geworden. Die Fahndung nach einem weiteren Verdächtigen führte schnell zum Erfolg.

Polizei jagt unbekannten Kinderschänder! Gesuchter stellt sich. (Foto) Suche
Polizei jagt unbekannten Kinderschänder! Gesuchter stellt sich. Bild: dpa

Weiterer Erfolg für die Ermittler im Missbrauchsfall Münster: Am Dienstagabend hat sich ein Tatverdächtiger, nach dem die Polizei mit einem Foto gesucht hatte, gestellt. Der 37 Jahre alte Mann sei in Berlin widerstandslos festgenommen worden, teilte die Polizei in Münster mit. Aufgrund des großen Fahndungsdrucks habe sich der Mann unmittelbar vor der Festnahme im Beisein seines Rechtsanwalts telefonisch bei der Polizei gemeldet.

Polizei fahndet nach Kinderschänder in Münster-Komplex

Der 37-Jährige sei auf mehreren beschlagnahmten Bild- und Videodateien zu sehen. «Diese zeigen schwere sexuelle Missbrauchshandlungen an einem unbekannten männlichen Kleinkind», hatten die Fahnder der Ermittlungskommission «Rose» mitgeteilt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte ein Richter einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung erlassen. Nach der Veröffentlichung des Fahndungsfotos waren bei der Polizei über die Hinweishotline und per E-Mail knapp vier Dutzend Hinweise eingegangen. Mehrere hätten konkret darauf hingedeutet, dass es sich bei dem Gesuchten um den 37-Jährigen aus Berlin handeln könnte.

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Missbrauchs-Skandal von Münster: Haupttäter drohen 14 Jahre Knast

Münster ist einer von drei großen Missbrauchsfällen der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Im Zuge dessen hatte es in mehreren Bundesländern und im Ausland Festnahmen gegeben. Sieben Monate nach Prozessbeginn forderte die Anklage für den Haupttäter 14 Jahre Haft und anschließende Sicherungsverwahrung. Auch die anderen angeklagten Männer aus Hannover, Schorfheide in Brandenburg und Staufenberg in Hessen sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Haft und wegen der Wiederholungsgefahr anschließend in Sicherungsverwahrung. Die Mutter des mutmaßlichen Drahtziehers soll wegen Beihilfe für sechs Jahre ins Gefängnis.

Angeklagt sind mehrere Männer und eine Frau - darunter ein heute 28-jähriger IT-Fachmann, der als Haupttäter gilt. Er soll seinen inzwischen elf Jahre alten Ziehsohn immer wieder schwer sexuell missbraucht, vergewaltigt und anderen Männern zugeführt haben. Die Plädoyers finden zum Opferschutz unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Urteil könnte Ende Juni oder Anfang Juli gesprochen werden.

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