Von news.de-Redakteurin Kristina Schmidl - Uhr

Muslimischer Sexshop: Spitzentanga unter der Burka

Die religiösen Vorschriften des Islam schließen die Erotik nicht aus. Jetzt wurde sogar der weltweit erste Online-Sexshop für Muslime eröffnet. Trotzdem haben muslimische Frauen noch lange nicht die gleichen Rechte wie Männer – vor allem nicht in sexueller Hinsicht.

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news.de-Redakteurin Kristina Schmidl Bild: news.de

Zwar sind ihre Frauen verschleiert, doch so prüde und lustfeindlich wie hierzulande viele glauben, scheinen viele Muslime gar nicht zu sein. Die religiösen Vorschriften des Islam schließen die Erotik nicht aus. Schließlich gibt es sogar einen Scharia-konformen Internet-Sexshop für Muslime. Und er boomt.

Fraglich ist freilich, ob sich die Kunden, die Wert darauf legen, dass
Massageöl, Gleitgel und andere luststeigernde Mittelchen ohne Alkohol und Schweinefett hergestellt wurden, auch nach deren Erwerb noch an die religiösen, moralischen und sozialen Normen des Islam halten. Denn sollten sie sich mit all ihren neuen Spielsachen und Essenzen aus besagtem Online-Sexshop für Muslime außerhalb der Ehe verlustieren, hätten sie gleich in einem gewöhnlichen Sex-Shop einkaufen können. Schließlich ist außerehelicher Sex mit Scharia-konformen Spielsachen noch lange kein Scharia-konformes Verhalten.

Doch Muslime, die sich beim Ehebruch - ganz egal ob mit oder ohne Sexspielzeug - nicht erwischen lassen, sündigen «nur» vor Gott. Für gläubige Muslime mag das zwar sehr belastend sein, aber noch nicht lebensgefährlich. Fliegt die Untreue aber auf, sieht es da schon anders aus. In manchen muslimischen Staaten wie zum Beispiel dem Iran oder in Afghanistan werden Ehebrecher nach islamischem Recht hingerichtet - durch Steinigung. Und Medienberichten zufolge sind Frauen davon weit häufiger betroffen als Männer. Das lässt darauf schließen, dass die weibliche Untreue eben doch strenger geahndet und sanktioniert wird als die männliche. Offenbar dürfen sich muslimische Männer in sexueller Hinsicht mehr erlauben als Frauen.

Nun möchte man meinen, zumindest innerhalb der Ehe können Muslime ihre Sexualität genießen. Männer schon. Doch vielen Frauen ist selbst das nicht möglich. Sie wurden als Mädchen beschnitten. Jegliches Lustempfinden ist ihnen geraubt. Und daran ändert auch ein Sexshop nichts. Er ist vielleicht ein erster Schritt auf dem langen Weg heraus aus der sexuellen Unterdrückung muslimischer Frauen. Denn auch sie dürfen dort bestellen. Aber dennoch sind sie gegenüber ihren Männern noch immer sehr benachteiligt. Zu tun gibt es wirklich noch jede Menge.

kat/reu/news.de

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