Grippe, Corona oder Erkältung?: Anhand des Hustens erkennen, welche Krankheit es ist

Wann ist Husten nur lästig – und wann ein Warnsignal? Anhand von Klangfarbe, Dauer und Begleitsymptomen lässt sich erahnen, welcher Erreger dahinterstecken könnte. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Nur eine leichte Erkältung oder doch ein Anzeichen von etwas ernstem? Wer genau hinhört, kann viel von seinem Husten erfahren. (Foto) Suche
Nur eine leichte Erkältung oder doch ein Anzeichen von etwas ernstem? Wer genau hinhört, kann viel von seinem Husten erfahren. Bild: AdobeStock/Africa Studio
  • Ihr Husten kann einiges über die Erkrankung verraten
  • Schleim, Klang und Dauer zeigen, worum es sich handelt
  • Wer seinen Husten einschätzen kann, weiß, ob es etwas ernstes ist

Husten ist eines der häufigsten Symptome, mit denen Menschen Apotheken und Arztpraxen aufsuchen. Doch nur selten ist ihnen anfangs wirklich klar, ob es sich nun um eine harmlose, leichte Erkältung handelt oder ob sich damit eine ernsthafte Erkrankung ankündigt. Dabei können Klangfarbe, Dauer, Schleimbildung und Begleitsymptome mehr verraten, als man denkt.

Mehr über Erkältungen und Erkältungssymptome können Sie am Ende dieses Beitrags lesen.

Wie Sie einen trockenen Reizhusten erkennen können

Besonders bei Infekten kommt es häufig zu einem trockenen Reizhusten. Erkennen können Sie diesen unter anderem daran, dass der Hals kratzt, die Stimme rau und heiser klingt und ein unangenehmes Kribbeln im Rachen auftritt, wie Mediziner Dr. Wolfgang Reinhardt in der "Apotheken Wochenzeit" erklärt. Typischerweise tritt diese Art von Husten zu Beginn eines Infekts auf. In der Regel wird er eher als unangenehm bis schmerzhaft empfunden, da zu diesem Stadium noch kein Schleim gelöst wird und er unerwartet und anfallsartig kommt.

Meist entsteht der Reiz durch entzündete Schleimhäute oder äußere Reize - dazu zählen auch vergleichsweise harmlosere Ursachen wie Rauch oder trockene Luft. In diesen Fällen vergeht der Reizhusten normalerweise auch wieder so schnell, wie er gekommen ist. Bleibt der Reizhusten länger, helfen schleimlösende oder reizlindernde Medikamente. Hält er jedoch an, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er durch Viren ausgelöst wurde - etwa Grippe-, Corona- oder andere Erkältungsviren.

Produktiver Husten scheidet Krankheitserreger aus

Produktiver Husten lässt sich vor allem an einem Merkmal erkennen: der Schleimbildung. Diese Hustenart tritt häufig in der zweiten Phase eines Infekts ein und hilft dem Körper dabei, Krankheitserreger auszuscheiden. Produktiver Husten zeichnet sich unter anderem durch einen feuchten Klang sowie das Gefühl von Schleim in der Brust oder im Rachen aus.Expektoranzien wie Ambroxol oder pflanzliche Wirkstoffe können den Körper beim Auswurf unterstützen.

Die Dauer des Hustens ist entscheidend

Entscheidend ist auch, wie lange der Husten andauert. Handelt es sich um weniger als drei Wochen, so gilt ein Husten noch als akut. Dauert er länger an, spricht man von einem subakuten oder chronischen Husten. In diesem Fall ist ärztliche Abklärung ratsam.

Kann es sich bei meinem Husten um Asthma handeln?

Auch asthmatischer Husten kann sich durch anhaltendes Husten äußern, wird aber vor allem durch körperliche Belastung, äußere Reize oder nachts ausgelöst. Zusätzliche Symptome sind laut dem Lungen Informationsdienst des Helmholtz Zentrums in München unter anderem eine pfeifende Atmung sowie ein (gegebenenfalls sehr starkes) Engegefühl in der Brust. Beide Symptome können allerdings auch bei anderen Atemwegserkrankungen auftreten, weswegen es ärztlicher Klärung bedarf, um feststellen zu können, ob es sich tatsächlich um eine chronische Erkrankung handelt.

Krampfartig und nur schwer kontrollierbar: Keuchhusten

Bei dem sogenannten Keuchhusten (Pertussis) handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die vor allem anhand der charakteristischen Hustenanfälle identifizierbar ist. Insbesondere für Kinder kann der weitere Krankheitsverlauf aufgrund der stark krampfhaften Anfälle gefährlich werden. Keuchhusten ist in der Regel trocken, schmerzhaft und wird von einem keuchenden Lungengeräusch begleitet.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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