Tier: Institut: Vorbeugende Impfung gegen Seuche kommt nicht infrage
Vorbeugend gegen Maul- und Klauenseuche zu impfen, kommt hierzulande nicht infrage. Experten zufolge wäre nur die Notimpfung eine Option - die hätte aber schwerwiegende Folgen.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Eine vorbeugende Impfung gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) kommt dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Europa zufolge nicht infrage. Man habe früher zwar jährlich geimpft, Europa habe sich aber entschieden, MKS aus seinem Gebiet zu verbannen, sagte die Leiterin des Instituts für Epidemiologie am Friedrich-Loeffler-Institut, Carola Sauter-Louis, in einem Pressebriefing des Science Media Centers. Die Seuche sei auch erfolgreich bekämpft worden.
Infrage käme im Falle eines größeren Ausbruchs lediglich eine Notimpfung, diese hätte aber starke Handelsrestriktionen zur Folge. "Viele Drittländer wollen kein Risiko eingehen und wollen keine Importe aus Ländern, die impfen", sagte Sauter-Louis. Daher müsse auch viel getestet werden, um zu zeigen, dass geimpfte Tiere nicht infiziert worden seien, ergänzte Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am FLI. Auch virologisch sei eine Impfung auf längere Sicht nicht sinnvoll, weil man bei den Impfstoffen ständig nachjustieren müsse.
Sollten keine weiteren Infektionen gefunden werden, dauere es trotzdem noch eine Weile, bis Deutschland wieder als seuchenfrei gelte, sagte Sauter-Louis. Es müssten nach der Keulung des letzten infizierten Tieres noch Kontakt- und Umgebungsproben genommen und ausgewertet werden, dann dauere es nach einer EU-Regel noch mindestens drei Monate, bis man versuchen könne, den Status "Frei von MKS" zu erreichen. "Mit jedem Tag, der vergeht und mit jedem Ergebnis, das negativ reinkommt, steigt unsere Chance", dass es bei einem relativ kurzen Zeitraum bleibe, sagte Sauter-Louis.
Bisher sei bei Nachbarbetrieben kein Fall von MKS entdeckt worden, eine Rolle spielen aber auch Wildtiere, insbesondere weil der betroffene Betrieb in Hönow in Brandenburg nicht hermetisch abgeriegelt werden konnte. Daher würden auch Wildtiere wie Wildschweine und Schalenwild beprobt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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