Erstellt von Corina Lingscheidt - Uhr

Smartphone-Nutzung verändert uns: nicht immer zum Guten

2021 besaßen circa 94,2 Prozent der 14- bis 19-jährigen Bürger in Deutschland ein Smartphone. Bei 30- bis 39-Jährigen waren es sogar 96 Prozent. Das Handy ist aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken und es verändert uns. Sogar das Gehirn ist davon maßgeblich betroffen.

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Christin Klose/dpa-tmn Bild: Christin Klose/dpa

Das Handy und die Negativfolgen

Handynacken – ein Wort, das noch vor Jahren als undenkbar galt. Doch heute leiden immer mehr Nutzer unter diesem Symptom. Es wird, wie es der Name schon sagt, auf die Handynutzung zurückgeführt. Durch die fortwährend gesenkte Haltung nach vorn verspannen sich Nacken- und Schulterbereich. Die Folge sind unschöne Schmerzen, die sich sogar auf den Kopf ausbreiten können.

Betrug mit dem Handy nimmt zu

Auch die betrügerischen Absichten mit dem Handy nehmen zu. So fallen immer mehr Bürger auf WhatsApp-Nachrichten herein und überweisen Geld. Ähnlich funktionieren die Betrugsmaschen auch über soziale Netzwerke.

Es gibt auch eine andere Seite: Das Handy als nützlicher Helfer im Alltag

Bekanntermaßen gibt es immer zwei Seiten einer Medaille. Das Handy hat natürlich nicht nur negative Auswirkungen. Oft wird es auch als Angst-Löser genutzt. Wer etwa im Wartezimmer seines Arztes sitzt, hat manchmal Angst vor dem Termin und ein mulmiges Gefühl.

Eine sanfte Ablenkung kann das Handy sein. Spielen im Noda Pay Casino oder Surfen auf anderen Portalen kann den Fokus von der Angst nehmen. Auch als Einkaufshelfer oder Navigationsunterstützung wird es gern genutzt.

Im Handy lassen sich etwa die benötigten Lebensmittel für den Einkauf eintippen oder sogar praktisch mit Sprachfunktion diktieren. Die Zeiten, in denen Straßennamen mühselig gesucht und Wege erklärt werden mussten, sind auch vorbei. Mit dem Handy klappt die Navigation ganz leicht.

Handy als Lernhilfe: Fluch oder Segen?

Mathematik, Biologie oder Sprachen lernen – mit dem Handy ist das geballte Wissen im handlichen Format überall dabei. Studien zeigen, dass vor allem jungen Menschen ihr Handy viel nutzen. Viele bilden sich durch Lern-Apps fort oder chatten in der Freizeit mit Freunden.

Doch auch Erwachsene habe das Smartphone als praktischer Tutor entdeckt. Zwischendurch ein paar Vokabeln lernen – mit den Apps gar kein Problem. Das ist nicht nur praktisch, sondern spart auch den Sprachunterricht und das Büffeln im stickigen Klassenzimmer.

Doch Bildungsexperten sehen das Handy nicht als Allheilmittel, um die Bildung zu beschleunigen. Vor allem beim Sprachunterricht kommt es nämlich auf die direkte Interaktion an, denn Sprache ist lebendig und nicht nur stumpfes Vokabeln lernen.

Vielmehr ist das Smartphone eine gute Ergänzung zu Büchern oder dem klassischen Unterricht. Es kann auch ermutigen, überhaupt mit dem Lernen zu beginnen. Beim Gedanken an das Aufklappen eines Buches winken viele Schüler und Erwachsene entgeistert ab. Das praktisch in der Hand liegende Smartphone überzeugt da schon eher. Schließlich wiegt es fast nichts und vereint auf Wunsch unzählige Sprachen und andere Themen.

Spagat zwischen on- und offline will gelernt sein

Beim Blick auf ihre tägliche Handyzeit erschrecken viele Nutzer. So viel kann doch das bisschen Klicken gelegentlich gar nicht ausmachen. 2020 wurden Handy-Apps circa 224 Stunden pro Tag genutzt. Mehr als vier Stunden Handy-Zeit.

Experten schlagen Alarm, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Eine EU-Initiative empfiehlt, dass Kinder zwischen 0 und 3 Jahre maximal 5 Minuten auf ein Handy schauen sollten. Kinder zwischen 4 bis 6 Jahren bis zu 20 Minuten (nicht täglich), zwischen 7 bis 10 Jahren maximal 30 bis 45 Minuten/Tag.

Auch bei den Erwachsenen gibt es Empfehlungen: maximal 2 Stunden. Wer länger auf das Display starrt, nimmt die Veränderungen oft schon von selbst wahr. Kopfschmerzen, flimmernde Augen, Nackenverspannungen und Unkonzentriertheit – all das sind Symptome einer übermäßigen Handynutzung.

Die grellen Farben des Displays können die Augen zusätzlich schädigen. Vor allem die blaue Strahlung sorgt dafür, dass die Pupille austrocknet und sich über einen längeren Zeitraum eine Verschlechterung der Sehschwäche einstellen kann.

Immer wieder Handypause einlegen

Experten empfehlen, das Handy in regelmäßigen Abständen zur Seite zu legen. Das entspannt nicht nur die Augen, sondern bringt auch den Geist zur Ruhe. Häufig sind wir so an die Handynutzung gewöhnt, dass schon wenige Sekunden ohne das Gerät in der Hand wie eine Ewigkeit vorkommen.

Dieses Phänomen wird mit einem neuen Synonym, FOMO, beschrieben. Es steht für die Angst, etwas zu verpassen. Wir wollen immer und überall informiert sein, checken die sozialen Netzwerke, E-Mails und die Nachrichten im Messenger. Schließlich könnten uns etwas entgehen.

Jeder kann den Selbsttest machen, wie sehr er schon an sein Handy gewöhnt ist. Dafür wird das Handy mindestens 15 Minuten aus der Hand gelegt. Fällt schon allein die Vorstellung schwer, ist es höchste Zeit, einen Handyentzug zu machen. Wer innerhalb der 15 Minuten immer wieder hektisch mit den Augen nach dem Smartphone sucht, ist hochgradig Handysucht gefährdet.

Die handyfreie Zeit kann so erholsam sein und sollte jeden Tag integriert werden. Um abends gut einzuschlafen, ist das Smartphone kein guter Begleiter. Es sollte spätestens 2 Stunden vor dem Zubettgehen weggelegt werden. Dadurch kommen die Augen und der Körper zur Ruhe. Das grelle Licht sorgt nämlich dafür, dass unsere Aufmerksamkeit immer wieder getriggert und die Melatonin-Bildung (wichtig zum Schlafen) gehemmt wird. Wer kann, verbannt das Handy sogar ganz aus dem Schlafzimmer.

lic/news.de

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