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Neue Studie: Vorsicht in der Schwangerschaft! Diese Chemikalien können Kinder dick machen

Wieso Kinder fettleibig werden können, ist noch nicht abschließend geklärt. Forscher haben nun aber eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Demnach können bestimmte Chemikalien, die in der Schwangerschaft aufgenommen wurden, das Risiko erhöhen.

PFAS können in der Schwangerschaft das Risiko erhöhen, dass Kinder übergewichtig werden. (Symbolfoto) (Foto) Suche
PFAS können in der Schwangerschaft das Risiko erhöhen, dass Kinder übergewichtig werden. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ kwanchaichaiudom

Immer mehr Kinder sind zu dick. Neben ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung können noch weitere Faktoren Übergewicht bei Heranwachsenden begünstigen. Das Risiko, dass Kinder zu viel an Gewicht zunehmen, kann sich bereits in der Schwangerschaft anlegen. Das beschreiben US-amerikanische Forscher in einer neuen Studie. Der Grund dafür ist eine giftige Chemikalie.

Neue Studie: PFAS in der Schwangerschaft erhöhen bei Kindern Risiko fettleibig zu werden

Dass Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) im Zusammenhang mit einem erhöhten Body-Maß-Index (BMI) bei Kindern stehen, haben Forscher bereits untersucht. Doch die Daten waren nicht schlüssig. Dass es eine Verbindung zwischen diesen beiden Faktoren gibt haben Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden. Wissenschaftler der Brown-University haben aber mehr Datensätze herangezogen. "Die Ergebnisse basieren auf acht Forschungskohorten in verschiedenen Teilen der USA und mit unterschiedlichen demografischen Merkmalen. Dadurch lassen sich unsere Studienergebnisse besser auf die Gesamtbevölkerung verallgemeinern", sagt Hauptautorin der Studie Yun "Jamie" Liu, eine postdoktorale wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Epidemiologie an der Brown University School of Public Health.

Für ihre Forschungsarbeit sammelten sie Daten von 1.391 Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren und ihren Müttern über zwei Jahrzehnte lang. Sie berechneten dann den BMI der Kinder und verglichen ihn mit Blutproben, die den Müttern während ihrer Schwangerschaft entnommen wurden. Für den Vergleich schauten sie sich sieben PFAS in den Blutproben an. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein erhöhter PFAS-Wert imBlut der Mutter während der Schwangerschaft mit einem leicht höheren BMI verbunden war. Erstaunlich war auch, dass sich dieser Zusammenhang sogar bei einer geringen PFAS-Konzentration zeigte. Das Risiko für Fettleibigkeit wurde bei Jungen und Mädchen gleichermaßen festgestellt. 

Übergewicht-Risiko bei Kindern schon bei niedrigen PFAS-Werten erhöht

"Die Tatsache, dass wir diese Assoziationen auf relativ niedrigem Niveau in der heutigen Bevölkerung sehen, deutet darauf hin, dass schwangere Frauen immer noch einem Risiko ausgesetzt sein könnten, obwohl die Verwendung von PFAS in Produkten zurückgegangen ist", sagte Hauptautor Joseph Braun, Professor für Epidemiologie und Direktor des Zentrums für Umweltgesundheit von Kindern an der Brown School of Public Health und fügt hinzu: "Das bedeutet nach unseren Erkenntnissen, dass auch ihre Kinder einem Risiko für PFAS-bedingte Gesundheitsschäden ausgesetzt sein könnten."

Forscher warnen: PFAS können DNA schädigen

PFAS können die DNA schädigen, vermuten die Wissenschaftler. "PFAS scheinen eine programmierende Wirkung zu haben, die bis zu 12 Jahre anhält", sagt Braun. Das zeigt sich bereits bei Tabakkonsum in der Schwangerschaft. Tabak kann bei Föten zu einer Modifikation in DNA-Abschnitten führen. Diese können die Entwicklung von Fettzellen über mehrere Jahre beeinflussen. Das kann ein Grund für die Fettleibigkeit bei Kindern sein. 

"Studien wie diese können Forschern und politischen Entscheidungsträgern helfen, die Risiken von PFAS besser zu verstehen, um wirksame Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu ergreifen", so Braun. Einen konkreten Zusammenhang fanden die Forscher aber noch nicht. Deshalb sollen in Zukunft Forschungsarbeiten die Zusammenhänge klären.

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Wie gefährlich sind PFAS?

PFAS belasten nicht nur die Umwelt schwer. Die Chemikalien bauen sich nicht ab. Sie sind im Alltag weit verbreitet. Sie kommen in Lebensmittelverpackungen, als Beschichtung von Pfannen, in medizinischen Produkten oder sogar im Klopapier vor. PFAS stehen im Verdacht kreberregend zu wirken und das Immunsystem zu beeinträchtigen.

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