Von news.de-Redakteur Andreas Schloder - Uhr

Mundgeruch: So zieht der Mief ab

Ein Gefühl im Mund, als würde sich darin eine Müllhalde verbergen: Mundgeruch belastet laut Schätzungen jeden Fünften in Deutschland – und das Umfeld. Nicht immer steckt eine Krankheit dahinter. News.de gibt Tipps, wie Sie den Mief loswerden.

Mundgeruch belastet jeden Fünften - vor allem aber das Umfeld. (Foto) Suche
Mundgeruch belastet jeden Fünften - vor allem aber das Umfeld. Bild: istockphoto

Was sind die Ursachen?

In bis zu 90 Prozent aller Fälle liegt die Ursache für schlechten Atem im Mund oder im Rachenraum. Dabei können schlecht versiegelte Zahnplomben für den unangenehmen Geruch sorgen. Seltener sind es kranke Zähne, häufig dafür Essensreste, die zwischen den Zähnen oder in den Zahnfleischtaschen hängen bleiben. Die Überbleibsel der leckeren Mahlzeit werden sofort von Bakterien angegriffen, zersetzt und beginnen zu faulen. Kommen deftige Speisen mit Zwiebeln und Knoblauch hinzu, ist die Geruchsattacke für den Gegenüber unerträglich.

Die Bakterien hängen aber nicht nur an der Backe, sondern setzen sich auch an der Zunge fest. Zwischen 60 und 80 Prozent der schwefelproduzierenden Bakterien im Mund besiedeln den Zungenrücken.

Raucher müffeln aus dem Mund besonders oft. Der Grund ist einfach: Die geruchserzeugenden Partikel des Tabaks hängen sich an die Schleimhäute und werden dort zersetzt.

Stinken ist nicht gleich Stinken: Schlechter Atem lässt auf Krankheiten schließen. Riecht er süßlich, kann der Arzt beim Patienten oft Diabetes feststellen. Ist er hingegen eiterartig, liegt nicht selten ein Lungenleiden vor. Daher: sofort zum Arzt gehen.

Die Hand vor den Mund zu halten, hineinhauchen und daran zu riechen, ist zwar gängige Praxis, bringt aber wenig. Besser ist es, mit einem Wattestäbchen oder einem Teelöffel Belag vom hinteren Zungenrücken abzunehmen und daran zu schnüffeln. Alternativ tut es ein Stück Löschblatt oder ein Streifen Kaffeefilter, mit dem die Zunge abgerieben wird. Die beste Lösung ist aber die schwierigste und könnte die zwischenmenschliche Beziehung belasten: den Partner seines Vertrauens anhauchen und auf dessen Reaktion warten.

Das hilft

Im Alltag kann jeder gegen den Mief vorgehen. Besonders wirksam ist Kaugummi. Dabei kommt es weniger auf die ätherischen Öle an. Vielmehr wird der Speichelfluss angeregt. Studien zufolge um bis zu 300 Prozent. Der spült die Bakterien in den Magen, wo sie vernichtet werden.

Damit Kaugummi gar nicht zum Einsatz kommen muss, empfiehlt es sich, den Speiseresten nach der Mahlzeit mit Zähneputzen zu Leibe zu rücken. Bleiben diese hartnäckig in den Zwischenräumen, ist Zahnseide die Wunderwaffe. Gegen die Bakterienflut auf der Zunge hilft ein Zungenschaber, bei dem man nichts falsch machen und die miefigen Erreger einfach wegstreichen kann.

Um ausgetrockneten Schleimhäuten vorzubeugen, die ebenfalls für Mundgeruch sorgen, sollte man regelmäßig trinken. Und: auf gut klimatisierte Räume achten, denn trockene Luft entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit.

Auch Hausmittelchen helfen: Verrühren Sie einen Teelöffel naturtrüben Apfelessig in einem Achtelliter lauwarmen Wasser. Das trinken Sie oder gurgeln damit. Weniger geschmacksintensiv ist die Alternative Salbeitee.

Wer auf den Kaueffekt nicht verzichten will, sollte sich ein Kräuterbündel schnappen: Petersilie oder Basilikum machen durch ihre ätherischen Öle dem Mundgeruch den Garaus – auch nach Speisen mit Knoblauch.

Ganz ohne Arzt geht es dann doch nicht. Um kranke Zähne oder schlecht versiegelte Füllungen zu behandeln, ist der halbjährliche Besuch beim Zahnarzt Pflicht.

Lesen Sie hier weitere Tipps, wie Sie kleinere Probleme auch ohne Arzt bewältigen.

ham/ivb/news.de

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