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Donald Trump vs. Friedrich Merz: "The Don" enthüllt Details zu Ukraine-Zoff mit Bundeskanzler

Mit europäischen Vertretern wie Bundeskanzler Friedrich Merz tauschte sich US-Präsident Donald Trump telefonisch zu Friedensplänen im Ukraine-Krieg aus - offenbar wurde die Diskussion hitzig, wie der US-Präsident enthüllte. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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  • Ukraine-Zoff zwischen USA und Europa
  • Friedrich Merz telefoniert mit Donald Trump - "einige kleine Meinungsverschiedenheiten" inklusive
  • Können Merz, Starmer und Macron "The Don" zu Gesprächen nach Europa locken?

Die Gespräche über einen möglichen Frieden in der Ukraine nehmen Fahrt auf – doch hinter den Kulissen knirscht es offenbar gewaltig. US-Präsident Donald Trump telefonierte am 10. Dezember mit Bundeskanzler Friedrich Merz, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer.

Zoff bei Telefonkonferenz: Donald Trump packt zu Gespräch mit Friedrich Merz aus

Dabei flogen Trumps Aussagen zufolge gewaltig die Fetzen: "Wir haben in ziemlich deutlichen Worten über die Ukraine gesprochen", erklärte Trump nach der Telefonkonferenz im Weißen Haus vor Journalisten. Dabei seien "einige kleine Meinungsverschiedenheiten über Personen" aufgetreten, "ir werden sehen, wie sich das entwickelt". Nähere Einzelheiten nannte der US-Präsident nicht.

"Näher dran als je zuvor": Donald Trump deutet baldige Einigung zu Ukraine-Frieden an - und attackiert Selenskyj

Trotz der offensichtlichen Differenzen zeigte sich Trump vorsichtig optimistisch. Eine Lösung könnte bald greifbar sein, deutete er an. "Viele Leute sagen, dass wir näher dran sind als je zuvor", so der US-Präsident. Zudem erneuerte Trump seine umstrittene Forderung nach Wahlen in der Ukraine. "Ich frage mich: Wann finden in der Ukraine Wahlen statt?", sagte Trump im Weißen Haus. Er warf dem Land "massive Korruption" vor und stellte infrage, ob überhaupt Wahlen abgehalten würden. Zudem forderte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu mehr Realismus auf. "Ich denke, er muss realistisch sein", betonte der US-Präsident. Nach geltendem ukrainischen Kriegsrecht sind Wahlen derzeit allerdings nicht durchführbar. Wolodymyr Selenskyj reagierte bereits am Dienstagabend auf den Druck aus Washington. Er signalisierte seine Bereitschaft, innerhalb von 60 bis 90 Tagen Neuwahlen anzusetzen – sofern die Bedingungen dies zulassen.

Merz, Starmer und Macron wollen Trump nach Europa locken, doch "The Don" zögert noch

Die europäischen Verbündeten haben die USA zu einem Treffen am kommenden Wochenende eingeladen. Dabei soll auch der ukrainische Präsident Selenskyj anwesend sein. Trump bestätigte die Einladung, ließ jedoch offen, ob Washington teilnehmen wird. "Sie möchten, dass wir am Wochenende zu einem Treffen in Europa kommen, und wir werden eine Entscheidung treffen, je nachdem, was sie uns vorlegen", erklärte Trump. Auch die Frage, auf welcher Ebene die USA vertreten sein könnten, blieb unbeantwortet. Der US-Präsident machte deutlich, dass er keine Zeit verschwenden wolle. Die Entscheidung über eine Teilnahme hänge von den Antworten ab, die Washington nach dem Telefonat erhalte.

Ende des Ukraine-Kriegs zum Greifen nah? Europa-Staatschefs betonen Geschlossenheit in entscheidender Phase

Von deutscher Seite klang das Telefonat deutlich harmonischer. Die Bundesregierung teilte mit, die vier Staats- und Regierungschefs hätten den aktuellen Stand der Waffenstillstandsgespräche besprochen. Die intensive Arbeit am US-Friedensplan solle in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Aus dem Élysée-Palast in Paris hieß es, alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass dies ein kritischer Moment für die Ukraine, ihre Bevölkerung und die gemeinsame Sicherheit im euro-atlantischen Raum sei. Merz, Macron und Starmer hätten die amerikanischen Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und ein Ende der Gewalt ausdrücklich gewürdigt. Der ursprüngliche 28-Punkte-Friedensplan wurde nach Konsultationen mit Kiew und Moskau auf 20 Punkte reduziert. Die Ukraine übermittelte am Mittwoch ihre Antwort auf den jüngsten US-Vorschlag nach Washington.

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/news.de/dpa/stg

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