Putins Drohnen und die Folgen: Nato greift in Polen ein - Operation "Eastern Sentry" soll ihn stoppen
Zum wiederholten Mal drangen russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein - nun reagiert die Nato mit der sogenannten Operation "Eastern Sentry" auf Putins Vordringen. Bild: dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP/Vyacheslav Prokofyev
Erstellt von Ines Fedder
15.09.2025 11.17
- Schutz vor Russland: NATO startet Operation „Eastern Sentry" in Polen
- Deutschland und Frankreich stellen Kampfjets und Drohnenabwehrsysteme bereit
- Ukraine bietet NATO Unterstützung bei Drohnenabwehr gegen Russland an
Die NATO hat als Reaktion auf das Eindringen russischer Drohnen in polnischen Luftraum die Militäroperation "Eastern Sentry" gestartet. NATO-Generalsekretär Mark Rutte kündigte bei einer Pressekonferenz an, dass der Einsatz "eine Reihe von Ressourcen" aus Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien umfassen werde, berichtet unter anderem "zdf heute".
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Einsatzbefehl bereits erteilt - NATO-Einsatz in Polen beginnt sofort
Der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa, General Alexus Grynkewich, bestätigte, dass er den Einsatzbefehl bereits erteilt habe und die Operation "sofort" beginne. Neben konventionellen militärischen Kapazitäten würden auch spezielle Systeme zur Drohnenabwehr zum Einsatz kommen. Die Operation folgt auf einen Vorfall, bei dem mindestens 19 Drohnen tief in polnischen Luftraum eingedrungen waren.
Gegen Wladimir Putin: Deutschland und Frankreich schicken Kampfjets und Abwehrsysteme
Die Bundesregierung reagierte umgehend mit einer Aufstockung ihrer Luftüberwachung über Polen. Die Anzahl der eingesetzten Eurofighter wird von zwei auf vier Maschinen erhöht. Frankreich stellt drei Rafale-Kampfflugzeuge zur Verfügung, die bei der Sicherung der NATO-Ostgrenze helfen sollen.
Nato wegen Putin alarmiert: Was steckt hinter Operation "Eastern Sentry"?
Die konkreten Details der Operation "Eastern Sentry" bleiben aus Sicherheitsgründen unter Verschluss. Bekannt ist jedoch, dass NATO-Streitkräfte auf polnischem Territorium stationiert werden. Neben den Kampfflugzeugen gehören auch spezialisierte Drohnenabwehrsysteme zum Aufgebot der Allianz.
Die verstärkte Militärpräsenz erfolgt als direkte Antwort auf die jüngsten Grenzverletzungen. Polen und seine Verbündeten werteten das Eindringen der russischen Drohnen als bewusste Provokation gegen das westliche Verteidigungsbündnis.
Ukraine bietet NATO Drohnen-Expertise an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte der NATO die Unterstützung seines Landes bei der Drohnenabwehr in Aussicht. Die Ukraine habe "wesentlich kostengünstigere, massivere und systematischere Lösungen" entwickelt als die bestehenden NATO-Systeme, erklärte Selenskyj. "Wir sind bereit, alle Partner in dieser Verteidigung zu schulen", betonte er.
Gleichzeitig warnte der ukrainische Staatschef vor einer Ausweitung des Konflikts. Russland suche gezielt nach Wegen, den Krieg auf polnisches und baltisches Territorium zu tragen. Auch Rumänien werde von der russischen Armee getestet. Die jüngsten Drohnenvorfälle seien Teil dieser Strategie, NATO-Staaten direkt zu provozieren.
Europäische Solidarität statt US-Unterstützung
Die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" würdigte die schnelle Reaktion der europäischen NATO-Partner. Die Zeitung hob hervor, dass die befürchtete Zurückhaltung Deutschlands und Frankreichs nicht eingetreten sei. Stattdessen zeige sich eine "beispiellose Solidarität der europäischen Verbündeten", die im Rahmen von "Eastern Sentry" Personal, Flugzeuge und Abwehrsysteme nach Polen entsenden.
Beunruhigung löst hingegen die Haltung Washingtons aus. Die Zeitung kritisierte, dass eine militärische Reaktion der USA bislang ausgeblieben sei. Dies stelle die bisherige Annahme infrage, dass Polens Sicherheit hauptsächlich auf amerikanischer Unterstützung basiere. Die europäischen NATO-Staaten füllten diese Lücke nun mit eigenen Kräften.
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ife/sfx/dpa/stg/news.de