Vor Friedensgipfel zum Ukraine-Krieg: Erste Zugeständnisse an Putin - knickt Donald Trump wieder ein?
Ein persönliches Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg steht unmittelbar bevor - schon vorab scheint der US-Präsident mit Zugeständnissen an den Kreml-Chef einzuknicken. Bild: picture alliance/dpa | Jorge Silva
Erstellt von Claudia Löwe
08.08.2025 08.31
- Donald Trump kündigt persönliches Treffen mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj an
- Ende des Ukraine-Krieges als erklärtes Ziel des US-Präsidenten
- Trump knickt ein: Kreml-Chef muss Ukraine-Präsident nicht vor Friedensgipfel treffen
Schon vor seiner Wiederwahl zum US-Präsidenten hatte es sich Donald Trump in den Kopf gesetzt, den Ukraine-Krieg schnellstmöglich beenden zu wollen - eine Absichtserklärung, die dem Republikaner nicht wenige Wählerstimmen eingebracht haben dürfte. Innerhalb der ersten sechs Monate, die Trump inzwischen als US-Präsident im Amt ist, wartet die Welt jedoch weiter vergeblich darauf, dass Trump seinen Worten Taten folgen lässt.
Donald Trump kündigt persönliches Gespräch mit Putin und Selenskyj an
Nun bahnt sich tatsächlich ein persönliches Gespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump an, nachdem Russland und die USA zuvor lediglich über Unterhändler über einen möglichen Frieden im Ukraine-Krieg berieten. Auch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj soll bei den Gesprächen zugegen sein - doch noch vor der offiziellen Bekanntgabe, wann und wo genau der Friedensgipfel über die Bühne gehen soll, scheint US-Präsident Trump einzuknicken und Wladimir Putin plötzlich Zugeständnisse zu machen.
US-Präsident gerät ins Schlingern: Erste Zugeständnisse an Wladimir Putin vor Gipfeltreffen
Unmittelbar vor seinem ersten persönlichen Treffen mit Wladimir Putin sieht Donald Trump vorab zunächst keine Notwendigkeit für eine Zusammenkunft des Kremlchefs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten, ob Putin zunächst Selenskyj treffen müsse, sagte Trump: "Nein." Unterdessen dringt Selenskyj bei den laufenden US-Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende auf einen stärkeren Einfluss der Europäer.
Donald Trump plant Putin-Treffen - welche Rolle soll Selenskyj spielen?
Trump und Putin wollen sich voraussichtlich in der Woche vom 11. August erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine treffen. Beide Seiten erklärten, die Zeit sei reif für einen solchen Gipfel. Tag und Ort stehen bisher nicht fest. Selenskyj würde dabei in einer späteren Phase zu den Gesprächen hinzugezogen werden. Noch im Frühjahr hatte Kiew darauf bestanden, bei allen Gesprächen direkt beteiligt zu sein.
Trump-Ultimatum an Putin läuft ab - gibt der US-Präsident schon wieder nach?
Offen ließ der US-Präsident, wie er mit seinem selbst gesetzten Ultimatum an Putin zu Sanktionen gegen Russlands Handelspartner umgeht. Seit dem 29. Juli läuft die 10-Tages-Frist. Bis zum Ablauf soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Sonst will Trump Strafen gegen Russlands Handelspartner verhängen - gegen Indien hat er bereits zusätzliche Zölle angekündigt. Doch auch in diesem Punkt scheint Donald Trump inzwischen alles andere als gefestigt: Auf die Frage, ob die Deadline immer noch stehe, sagte Trump über Putin: "Wir werden sehen, was er zu sagen hat. Es liegt ganz bei ihm."
Bleibt der Ukraine-Präsident beim Trump-Putin-Treffen außen vor? Selenskyj fordert stärkeren europäischen Einfluss bei Verhandlungen
Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Trump hatte immer wieder erklärt, den Krieg rasch beenden zu wollen. Es wäre das erste persönliche Treffen eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit dem Sommer 2021. Damals traf Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden den Kremlchef in Genf.
Ukraines Präsident Selenskyj erachtet indes einen größeren europäischen Einfluss bei den Verhandlungen als notwendig. "Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen", sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern "in Europa und gegen Europa", so Selenskyj.
Deshalb sind laut Selenskyj Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. "Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen", sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni. Über die Pläne aus Washington wurden die Vertreter anderer europäischer Staaten bisher nur in Kenntnis gesetzt.
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loc/news.de/dpa