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Donald Trump: Bittere Abrechnung nach Iran-Schlag: "Erbärmlicher Verlierer"

Donald Trump teilt bei "Truth Social" gegen den republikanischen Abgeordneten Thomas Massie aus.  Bild: dpa/Reuters Pool via AP/Carlos Barria

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Die USA griff in einer beispiellosen Angriffs-Aktion am vergangenen Wochenende im Nahost-Konflikt zwischen dem Iran und Israel ein. Das Ziel: die iranischen Atomanlagen außer Gefecht setzen. Doch die gewaltige Offensive sorgt für ein Zerwürfnis innerhalb der MAGA-Bewegung. Was folgt ist ein perfider Schlagabtausch zwischen Trump und dem Kongressabgeordneten Thomas Massie.

Wegen Iran-Kritik: Donald Trump fordert Rauswurf von republikanischen Abgeordneten

Donald Trump fordert auf seiner Social-Media-Plattform "Truth Social" öffentlich den Rauswurf des republikanischen Abgeordneten Massie, nachdem dieser die US-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen kritisiert hatte. Der Kongressabgeordnete aus Kentucky kontert indes mit beißendem Sarkasmus und warnt vor einer gefährlichen Entfremdung der republikanischen Basis.

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Thomas Massie vs. Donald Trump: "Erbärmlicher Verlierer"

In einem wütenden Post auf "Truth Social" bezeichnete Trump den Kongressabgeordneten aus Kentucky als "schwach, ineffektiv" und "nicht MAGA". Er nannte Massie einen "erbärmlichen Verlierer" und forderte die MAGA-Bewegung auf, ihn "wie die Pest fallen zu lassen".

Massie hatte zuvor versucht, gemeinsam mit Demokraten eine Resolution einzubringen, um eine weitere US-Beteiligung im Iran zu verhindern. In mehreren Fernsehauftritten kritisierte er Trumps Entscheidung und warnte vor einem neuen Krieg im Nahen Osten.

Mit Sarkasmus gegen Donald Trump: Thomas Massie nimmt es gelassen

Der Kongressabgeordnete Massie indes reagierte auf Trumps 328 Wörter umfassende Tirade mit beißendem Sarkasmus. Auf der Plattform "X" markierte Massie den Präsidenten direkt und schrieb, Trump habe ihm "heute so viel Krieg erklärt, dass es einen Kongressbeschluss erfordern sollte". Er versah seinen Kommentar mit dem Hashtag #sassywithmassie.

Republikaner gegen Donald Trump? MAGA-Fehde mit Geschichte

Der libertär orientierte Politiker, der Kentucky seit 2012 im Repräsentantenhaus vertritt, zeigte sich unbeeindruckt von Trumps Ausbruch. Die beiden Republikaner haben bereits eine Geschichte von Auseinandersetzungen - Trump hatte Massie schon 2020 als "Wichtigtuer" bezeichnet und seinen Parteiausschluss wegen eines COVID-19-Hilfspakets gefordert, unterstützte ihn aber 2022 nach mehreren gewonnenen Vorwahlen wieder.

Trump-Lager am Schrumpfen? Keine Rückendeckung für Einmischung im Iran

In einem Interview mit "Fox News" erklärte Massie, er fühle sich von Trumps Handlungen "irregeführt" und sei damit nicht allein im MAGA-Lager. "Ich dachte nicht, dass er Neocons seine Außenpolitik bestimmen und uns in einen weiteren Krieg ziehen lassen würde", sagte der Abgeordnete.

Massie warnte vor ernsthaften Konsequenzen für die Republikaner: "Die politische Gefahr für ihn besteht darin, dass er bei der republikanischen Basis Apathie auslöst und sie bei den Zwischenwahlen nicht erscheint, um uns die Mehrheit zu sichern."

Gegenüber "CNN" betonte Massie, er repräsentiere "die Basis der MAGA-Partei, die Trump gewählt hat". Die Wähler seien "erschöpft" und "müde von all diesen Kriegen". Trump habe im Wahlkampf versprochen, Amerika an erste Stelle zu setzen.

Trumps Frontalangriff auf Truth Social

In seinem ausufernden "Truth Social"-Beitrag am Sonntag ging Trump mit voller Härte gegen Massie vor. Der Präsident warf dem Abgeordneten vor, er sei eine "negative Kraft", die fast immer mit "NEIN" stimme, egal wie gut etwas sein möge. Trump bezeichnete ihn als "einfältigen Wichtigtuer", der glaube, es sei gute Politik, wenn der Iran Atomwaffen auf höchstem Niveau besitze. Der Präsident behauptete, die MAGA-Bewegung wolle Massie nicht, kenne ihn nicht und respektiere ihn nicht.

Konservative schließen sich Trump an

Nach Trumps Attacke schlossen sich weitere konservative Stimmen dem Angriff auf Massie an. Die rechte Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer griff zu drastischen Beleidigungen und erklärte, sie sei froh, dass "endlich alle aufwachen. Sie fügte hinzu, sie werde sich nicht "für Thomas Massie und Tucker Carlson" von einer Atombombe treffen lassen.

James Blair, stellvertretender Stabschef im Weißen Haus, kritisierte auf "X", dass Massie "alles ablehnt" und sich "nie konstruktiv einbringt".

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