Politik

US-Präsident kritisiert: Ex-Botschafter rechnet mit Donald Trump ab: "Spielt Putin in die Karten"

Wladimir Putin spielt Donald Trumps Rumpel-Kurs gegenüber der Ukraine ideal in die Karten. Bild: picture alliance/dpa/AAP | Lukas Coch

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  • Donald Trump brüskiert Ukraine-Präsident Selenskyj
  • Nach Affront im Weißen Haus hat nur Putin gut lachen
  • Ex-US-Botschafter rechnet mit Trump ab: "Geht die Sache falsch an"

Den Ukraine-Krieg, so versprach Donald Trump es noch vor seiner Vereidigung als US-Präsident, wolle er binnen weniger Tage beenden. Jetzt, da der US-Republikaner seit gut einem Monat im Amt ist, überschlagen sich die Ereignisse dramatisch. Der vorläufige besorgniserregende Höhepunkt der Entwicklungen: Donald Trump und sein Vize J.D. Vance gingen auf Wolodymyr Selenskyj los und warfen dem Ukraine-Präsidenten während dessen Besuchs in Washington mangelnde Dankbarkeit für US-Militärhilfen vor. Wenig später fror Donald Trump die militärische Unterstützung für die kriegsgebeutelte Ukraine vollständig ein, worauf Selenskyj mit deutlichen Worten reagierte.

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Donald Trump scharf zurechtgewiesen: Ex-US-Botschafter rechnet ab

Während Donald Trump seinen Rumpel-Kurs der Ukraine gegenüber fortsetzt, dürfte sich nur einer freuen: nämlich Russlands Präsident Wladimir Putin, dem Trumps Gebaren nur zu gut in den Kram passt. Denn ohne US-amerikanische Unterstützung wäre die Ukraine in absehbarer Zeit kriegsuntüchtig und Putins Russen-Armee ausgeliefert. Ein Umstand, den nun auch Michael McFaul, seines Zeichens früherer US-Botschafter in Moskau, warnend zu bedenken gibt: In kritischen Worten warf McFaul Donald Trump vor, Wladimir Putin direkt in die Karten zu spielen und den Kreml-Chef in seinem kriegerischen Treiben aktiv zu unterstützen.

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"Er geht die Sache falsch an": Trumps Ukraine-Kurs nutzt nur Russland und Putin

In einem Beitrag in "US News & World Report" ging der Ex-Botschafter der USA hart mit Donald Trump ins Gericht:

  • "Ich kann Ihnen sagen, dass unser Präsident die Sache falsch angeht."
  • "Er gibt seine 'Karten', um an dieser Stelle Trumps liebste Metapher zu verwenden, ganz offen auf."
  • "Trump scheint den gesamten Krieg durch Putins verzerrte Linse zu betrachten."

Donald Trump scharf kritisiert: Ex-Botschafter zeigt "einzigen Weg" zu Ukraine-Frieden auf

Michael McFaul war zwischen 2012 und 2014 US-Botschafter in Moskau. Bild: picture alliance / dpa | Yuri Kochetkov

Donald Trump sei in seinen Augen längst zum verlängerten Arm Russlands geworden, so McFaul, der zwischen 2012 und 2014 als US-Botschafter in Moskau tätig war. Aus eigenen Erfahrungen, die Michael McFaul in Verhandlungen mit dem Kreml machte, gebe es dem Ex-Botschafter zufolge nur einen Weg, den Frieden in der Ukraine wiederherzustellen - und der sei nicht, die Ukraine zur Kapitulation zu bewegen und Wladimir Putin das russische Nachbarland zum Fraß vorzuwerfen. Vielmehr formulierte McFaul es so:

  • "Der einzige Weg zu einem echten Friedensabkommen wäre, Wladimir Putin davon zu überzeugen, dass er kein weiteres Territorium erobern kann."
  • "Das würde bedeuten, dass die USA und unsere europäischen Partner der Ukraine mehr Waffen geben, um eine Pattsituation auf dem Schlachtfeld zu schaffen."
  • "Trump hat jedoch das Gegenteil signalisiert."
  • "Ernstgemeinte Diplomatie beinhaltet Handel, Zugeständnisse von allen Seiten und die Verpflichtung zu der Idee, dass nichts vereinbart ist, bis alles vereinbart ist. Und in allen Friedensgesprächen versucht ein Vermittler, den Anschein von Neutralität zu erwecken."
  • "Echte Diplomatie spielt sich hinter verschlossenen Türen ab, nicht bei Social media oder vor laufenden Kameras. Doch bevor ernsthafte Verhandlungen überhaupt begannen, hatten Trump und sein Team bereits alle ihre besten Karten aus der Hand gegeben."
  • "Ganz gleich, wie sehr die amerikanisch-russischen Beziehungen repariert oder neu gestartet werden könnten, es gibt kein Universum, in dem Putin ein Verbündeter oder vertrauenswürdiger Partner der USA ist."

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