Ebola-Welle im Kongo: Weltgesundheitsorganisation warnt nach 15 Todesfällen vor weiteren Opfern
In Zentralafrika hat eine neue Ebola-Welle bereits 15 Menschenleben gefordert - die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet mit weiteren Infektionen und Todesfällen. Bild: picture alliance/dpa/ap | Jerome Delay
Erstellt von Claudia Löwe
05.09.2025 19.06
- Ebola-Ausbruch in Zentralafrika: 15 Todesfälle bestätigt
- Weltgesundheitsorganisation entsendet Experten und Medikamente ins Krisengebiet
- WHO rechnet mit weiteren Todesfällen und Ebola-Ausbreitung
Eine neue Erkrankungswelle infolge von Infektionen mit dem lebensgefährlichen Ebola-Virus in Zentralafrika schürt die Angst vor einer neuen Pandemie: In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich erneut das tödliche Ebola-Virus aus. Die Gesundheitsbehörden des Landes verzeichnen bereits 15 Todesopfer und 28 Verdachtsfälle in der südwestlichen Provinz Kasaï.
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Ebola-Ausbruch in Zentralafrika: 15 Todesfälle bestätigt
Die Weltgesundheitsorganisation WHO reagierte umgehend mit der Entsendung von Fachpersonal und medizinischer Ausrüstung in das Krisengebiet nahe der angolanischen Grenze. Zur Eindämmung des Ausbruchs stehen 2.000 Dosen des Ervebo-Impfstoffs bereit. Die WHO kündigte zudem die Lieferung von zwei Tonnen medizinischem Material an, darunter mobile Laborausrüstung. Das betroffene Gebiet liegt etwa eine Tagesreise von der Provinzhauptstadt Tshikapa entfernt, was die Hilfsmaßnahmen erheblich erschwert.
Hintergrund: Das macht Ebola so gefährlich
- Ebolaist eine ansteckende und lebensbedrohliche Infektionskrankheit.
- Das Virus wird durch Körperkontakt und Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen.
- Als typische Symptome einer Ebola-Erkrankung werden neben Fieber und Blutungen auch Erbrechen und Durchfall genannt.
- Wenn Infizierte nicht sofort behandelt werden, liegt die Sterblichkeit nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei bis zu 90 Prozent.
- In den Jahren 2014 und 2015 waren bei einem Ausbruch in Westafrika mehr als 11.000 Menschen gestorben.
Schwangere Frau steckt Gesundheitspersonal mit Ebola an - mit tödlichen Folgen
Der Ausbruch begann im August 2025, als eine 34-jährige schwangere Frau mit hohem Fieber und Erbrechen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Gesundheitsbehörden bestätigten, dass sich das Virus bereits auf medizinisches Personal ausgebreitet hat - vier Mitarbeiter des Gesundheitswesens befinden sich unter den Todesopfern. Laboruntersuchungen in der Hauptstadt Kinshasa wiesen das Ebola-Virus nach. Die Erkrankten litten unter den charakteristischen Symptomen der hochansteckenden Krankheit, wie unter anderem die "Daily Mail" berichtet.
Weltgesundheitsorganisation schlägt Alarm: "Fallzahlen werden wahrscheinlich steigen"
Die abgelegene Lage des Ausbruchsgebiets stellt die Helfer vor massive Probleme. Das betroffene Gebiet liegt eine komplette Tagesreise von Tshikapa entfernt, der Hauptstadt der Provinz Kasaï mit rund einer Million Einwohnern im Großraum. Die schwierige Erreichbarkeit verzögert den Transport von medizinischem Material und Personal erheblich.
Dr. Mohamed Janabi, WHO-Regionaldirektor für Afrika, warnte eindringlich: "Die Fallzahlen werden wahrscheinlich steigen, da die Übertragung weiterhin stattfindet." Die Organisation handele entschlossen, um die Ausbreitung des Virus schnell zu stoppen. Einsatzteams arbeiten daran, möglicherweise infizierte Personen aufzuspüren und medizinisch zu versorgen. Gleichzeitig sollen Kontaktpersonen und medizinisches Personal durch Ringimpfungen geschützt werden.
Erneuter Ebola-Ausbruch erschüttert Kongo - Tödlichster forderte 2.300 Opfer
Die Demokratische Republik Kongo kämpft bereits zum 16. Mal gegen einen Ebola-Ausbruch. Der vorherige Ausbruch ereignete sich 2022 und forderte sechs Menschenleben - die WHO brachte ihn innerhalb von drei Monaten unter Kontrolle. Deutlich verheerender verlief die Epidemie zwischen 2018 und 2020, bei der fast 2.300 Menschen starben.
Das Virus wurde erstmals 1976 im Kongo entdeckt und nach einem Fluss benannt. Die natürlichen Wirte sind Flughunde, Affen und Stachelschweine im Regenwald. Eine Übertragung kann auch durch den Verzehr von rohem Buschfleisch erfolgen. Im benachbarten Uganda erklärten die Behörden im April einen Ebola-Ausbruch in der Hauptstadt Kampala mit vier Todesopfern für beendet.
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loc/news.de/dpa/stg