Geschenke-Chaos vor Weihnachten vermeiden: Trotz Logistik-Krise - bis zu diesem Datum sollten Sie Ihre Pakete verschicken

• Logistikkrise: Es fehlen immer mehr LKW-Fahrer
• Speditionen-Sterben und hohe Kosten für Fahrer belasten die Branche
• Die Probleme sollen sich laut dem BGL-Chef nicht auf die Weihnachtszeit auswirken
• Tipp, bis wann Verbraucher ihre Pakete vor Weihnachten verschicken sollen

Wer seine Weihnachtspakete noch rechtzeitig verschicken will, sollte sich in diesem Jahr beeilen. Der Grund: Die Logistikbranche kämpft mit Problemen. Es fehlen LKW-Fahrer. Wie stark wirkt sich die angespannte Lage auf die Geschenklieferungen aus?

Immer mehr LKW-Fahrer fehlen: Speditionen kämpfen vor Weihnachten mit Problemen

Die Situation in der deutschen Transportbranche ist alarmierend. Aktuell können 130.000 Stellen für Lkw-Fahrer nicht besetzt werden, berichtet BGL-Chef Dirk Engelhardt gegenüber der "Bild"-Zeitung. Bis zum Jahresende rechnet er mit weiteren 15.000 unbesetzten Positionen. Zusätzlich kehren langjährige Fahrer der Branche den Rücken. Als Grund werdenvorgeschriebene Weiterbildungen genannt. Das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz verlangt regelmäßig fünf ganztägige Schulungen – unabhängig von der Berufserfahrung. Deshalb würden viele ältere Mitarbeiter früher in Rente gehen, so Engelhardt.

Paradoxerweise sorgt die schwache Konjunktur für eine gewisse Entspannung bei den Spediteuren. Weil weniger Waren transportiert werden müssen, ist der Druck auf die ohnehin knappen Kapazitäten nicht ganz so groß wie in früheren Jahren. Doch diese Entlastung hat einen hohen Preis. Die Wirtschaftskrise trifft die Transportbranche mit voller Wucht: Zwischen zehn und zwanzig Prozent der Speditionen mussten in diesem Jahr aufgeben. Diese Unternehmen werden laut Engelhardt auch bei einer wirtschaftlichen Erholung nicht zurückkehren.

Strukturelle Probleme in der Logistik: Teure Führerscheine und Maut

Die strukturellen Probleme der deutschen Logistik reichen tief. Ein Lkw-Führerschein kostet hierzulande zwischen 13.000 und 14.000 Euro – in Österreich liegt der Preis rund 10.000 Euro niedriger. "Der ist genauso gültig wie der deutsche", kritisiert Engelhardt. "Aber Deutschland dreht immer ein paar Locken mehr als alle anderen in der EU."

Hinzu kommt die enorme Mautbelastung: Rund 13 Milliarden Euro zahlen deutsche Spediteure jährlich. Diese Kosten landen beim Verbraucher – jedes Produkt wird dadurch teurer. Ein weiteres Risiko: Von den täglich 800.000 schweren Lastwagen auf deutschen Straßen gehören nur 450.000 heimischen Unternehmen. Der Rest stammt überwiegend aus Osteuropa. Bei Krisen wie einer Pandemie könnten diese Fahrer wegfallen – mit dramatischen Folgen für die Versorgung.

BGL-Chef rät, bis wann Verbraucher Geschenke verschicken sollen

Was bedeutet das jetzt für die Weihnachtspakete? "Wer sicher sein will, dass seine Pakete – ob online bestellt oder an Verwandte verschickt – rechtzeitig ankommen, sollte die spätestens am 16. Dezember zur Post bringen oder online bestellen", so der Branchenexperte gegenüber "Bild". Generell sollten Verbraucher Pakete rechtzeitig versenden, auch wenn es von den Paketdienstleistern Express-Lieferungen gibt. Eine Übersicht mit allen Paketfristen finden Sie hier.

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bos/loc/news.de/stg