TV-News: ZDF-Chef: Wir müssen auf Tiktok und Instagram präsent sein

Tiktok, Instagram und Co.: Warum ZDF-Inhalte gerade dort für mehr Sichtbarkeit sorgen sollen – und wie Intendant Himmler damit gegen demokratiegefährdende Posts ansteuern will.

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ZDF-Intendant Norbert Himmler hält es für notwendig, dass öffentlich-rechtliche Inhalte auf sozialen Netzwerken zu finden sind - trotz undurchsichtiger Algorithmen. "Wir müssen auf Plattformen wie Tiktok oder Instagram präsent sein, auch wenn uns die Intransparenz und Einseitigkeit der Algorithmen missfällt", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "In der Fülle qualitativ schlechter und teils demokratiegefährdender Inhalte müssen öffentlich-rechtliche Inhalte auffindbar sein."

Dabei gehe es darum, Aufmerksamkeit für die ZDF-Angebote zu schaffen, erklärte Himmler. "Unsere Inhalte sind an die jeweilige Plattform angepasst und sollen Interesse für die Sendungsmarken wecken. Wenn das gut gemacht ist, führt das Menschen dann auch zu den längeren Inhalten oder zur ganzen Sendung in unserem Streaming-Netzwerk."

Besonders junge Menschen haben Himmler zufolge oft kaum noch Berührungspunkte mit dem klassischen Fernsehen. "Unser Ziel ist, dass jede und jeder in Deutschland mindestens drei oder vier ZDF-Sendungen kennt, nutzt und sagt: Dafür bin ich bereit, den Beitrag zu bezahlen."

Himmler machte zugleich deutlich, dass es nicht darum gehe, mit den globalen Plattformen in Konkurrenz zu treten. "Damit würden wir uns völlig überheben", sagte er. Es gehe vielmehr darum, eigene Angebote zu schaffen, die Inhalte auffindbar machen und das Publikum direkt einbinden.

Gleichzeitig kann das ZDF Himmler zufolge auf seinen eigenen Plattformen "gehaltvolle Dialoge über unser Programm" anregen. "Auf den sozialen Plattformen wird der Dialog nicht reguliert: Da geht es nicht um Zuhören, nicht um Ausreden lassen, nicht um die Frage, wo ein Kompromiss liegen könnte", sagte der Senderchef. Die Algorithmen würden Streit und Reichweite fördern. "Ich höre aber gerade von vielen jungen Menschen, die sagen: Wir sind dort nicht mehr, weil wir uns das nervt." Das ZDF könne dafür eine Alternative anbieten, "eng angebunden an unsere Inhalte, auch wenn das Zeit braucht."

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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