Von news.de-Redakteurin Anne Meyer-Gatermann, Berlin - Uhr

«Hotel Desire»: Lesen Sie weiter auf Seite 2, wie Volm und Schick es finden, wenn man ihnen beim Sex zusieht...

Saralisa Volm und Clemens Schick im Erotikfilm Hotel Desire. (Foto) Suche
Saralisa Volm und Clemens Schick im Erotikfilm Hotel Desire. Bild: Teamworx

Würden Sie so etwas noch einmal machen?

Schick: In der richtigen Konstellation, mit dem richtigen Drehbuch, mit der richtigen Partnerin wie bei Hotel Desire - ja.

Volm: Also, ich würde Hotel Desire auch sofort wieder drehen, aber wenn morgen einer kommt und sagt: «Lass uns einen Porno drehen!», würde ich das nicht machen.

Schick: Wir haben den Film ja nicht wegen der Sexszene gedreht, sondern wir haben beide eine Rolle angenommen und haben uns für ein Drehbuch entschieden. Man liest so ein Drehbuch nicht und denkt: Da wird eine Sexszene gespielt, also mache ich den Film oder nicht. Es geht um den Inhalt, um das, was erzählt wird, um die Regie, um die Partnerin.

Volm: Ich habe das Buch gelesen und ich wusste, ich möchte die Toni spielen. Und wenn es in Tonis Leben vorkommt, dass sie einen Mann trifft, dann spiele ich das auch gerne.

Naja, aber es war ja auch Anlass, diesen Film zu drehen, dass der Regisseur gesagt hat: Ich möchte einen Film machen, in dem beim Sex nicht immer gleich abgeblendet wird und so wird der Film ja in der Öffentlichkeit auch verkauft. Ist doch klar, dass sich jetzt alle für die Sexszene interessieren, oder?

Volm: Ja, aber der Regisseur hat sich nicht mit dem Anliegen an mich gewendet, eine explizite Sexszene zu machen, sondern er hat mir das Drehbuch geschickt. Und ich denke, wenn man eine gute Geschichte schreibt, kann man über die Sexszene gerne reden.

Schick: Der Film ist ja auch mittels Crowdfunding finanziert worden und das funktioniert nur über eine große Öffentlichkeit. Klar war die Sexszene dann auch Teil einer Öffentlichkeit. Sex sells.

Volm: Ich glaube auch nicht, dass wir ein Problem damit haben, oder?

Schick: Es hat mich nur genervt, dass ich im Vorfeld immer über etwas reden musste, das wir noch gar nicht gemacht hatten. Ich wusste nicht, wie der Film wird, wie die Szene wird, aber musste immer erklären, wie ich das finde. Es geht ja nicht darum, ob eine Sexszene im Film gut ist, sondern ob der gnaze Film gut ist. Ich verstehe aber schon die Fragen, wir haben das ja auch provoziert.

Was ist das für ein Gefühl für Sie, wenn es Menschen erregt, sich anzuschauen, wie Sie miteinander schlafen?

Volm: Ich habe nicht das Gefühl, dass jemand bei mir im Schlafzimmer war. Ich denke, dass jemand Toni im Hotelzimmer beim Sex zusieht – und nicht Saralisa Volm. Das macht für mich einen deutlichen Unterschied. Da spielen Kostüm, die Maske eine Rolle, die Art, wie ich mich bewege. Ich glaube auch nicht, dass mir jemand beim Umgang mit einem Kind zusieht, wenn ich im Film eine Szene mit einem Kind spiele. Für mich gibt es diese Parallele nicht.

Aber so eine Szene ist doch sehr viel intimer, als eine Szene mit einem Kind. Da gibt man doch sehr viel Persönliches von sich preis. Oder etwa nicht?

Volm: Nein, das ist nur mehr Haut, nichts Persönliches. Ich hoffe tatsächlich, dass in anderen Filmen, in denen ich mehr anhabe, genauso viel Persönliches mitschwingt.

Wie ist das bei Ihnen, Herr Schick? Trennen Sie zwischen der eigenen Person und der Rolle? Und wie ist die Vorstellung, dass Sie Menschen beim Sex ansehen?

Schick: Es gehört zu meinem Beruf dazu, dass man angeguckt wird, dass Leute sich ein Bild von einem machen, obwohl sie einen eigentlich nur bei der Arbeit gesehen haben. Ich glaube, daran gewöhnt man sich, dass es eine Diskrepanz dazwischen gibt, wie einen andere wahrnehmen und was man eigentlich von sich gezeigt hat und wie man sich selbst wahrnimmt. Mir gefällt die Szene und deswegen finde ich die Vorstellung auch sexy, dass Leute die jetzt auch sehen. Aber ich schließe mich Saralisa an: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mehr preisgegeben habe als in einer anderen Rolle.

ruk/cvd/news.de

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