Paralympics: Olympia-Planer: Schlechte Umfragewerte kein Alarmsignal
Zwei Drittel der Berliner wollen einer Umfrage zufolge keine Olympischen Spiele in ihrer Stadt. Führende Sportpolitiker der Hauptstadt reagieren betont gelassen. Sie kündigen neue Aktionen an.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Berlins Olympia-Planer haben trotz schlechter Umfragewerte keine Zweifel an einer starken Unterstützung für eine Bewerbung um Sommerspiele in der Hauptstadt. "Es ist ein Phänomen, dass in Berlin immer alles rauf und runter diskutiert wird. Am Ende entsteht aber eine Dynamik und eine große Begeisterung", sagte der Olympia-Beauftragte Kaweh Niroomand angesichts der jüngsten Zahlen der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte der "Tagesspiegel" die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen repräsentativen Civey-Umfrage veröffentlicht. Demnach sind 67 Prozent der Berliner gegen eine Bewerbung für die Jahre 2036, 2040 oder 2044. 27 Prozent unterstützen die Pläne des Senats, sechs Prozent sind unentschieden.
Mehrere Beteiligungsverfahren geplant
Niroomand und der Präsident des Berliner Landessportbundes Thomas Härtel sehen trotz dieser Werte zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund für Unruhe. Es gebe andere Umfragen mit einer höheren Zustimmungsrate für die Spiele, sagte Härtel.
Aber: "Die Umfrageergebnisse bedeuten, dass wir weiter vor einer großen Herausforderung stehen und einen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung herbeiführen müssen", machte Härtel deutlich.
Niroomand kündigte mehrere Beteiligungsverfahren an, die die Atmosphäre in der Stadt für eine Bewerbung verbessern sollen. Alle Aktionen seien auf den September 2026 ausgerichtet, wenn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) über eine deutsche Bewerberstadt entscheidet.
Die Umfrage-Ergebnisse dürften die Debatte um die Olympia-Initiative der schwarz-roten Landesregierung in jedem Fall verschärfen. Zumal das Bündnis NOlympia ein Volksbegehren gegen eine Bewerbung angekündigt hat, das am 1. Januar 2026 starten soll. "Wir nehmen eine solche Bewegung ernst und werden uns mit der Kritik auseinandersetzen müssen", sagte Härtel.
Vier deutsche Kandidaten
Ein möglicher Volksentscheid könnte in Berlin wohl frühestens 2027 stattfinden – und daher erst nach der DOSB-Entscheidung. Das wäre für Berlin ein Nachteil, denn dadurch besteht das Risiko, dass die Stadt zuerst den Zuschlag bekommt und es dann im Anschluss eine Ablehnung durch die Bevölkerung geben könnte. Laut Härtel könnten aber auch in anderen Bewerberregionen erst nach dem Datum noch Gegen-Initiativen folgen.
Neben Berlin möchten Nordrhein-Westfalen, München und Hamburg als deutsche Kandidaten für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele ins Rennen gehen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will im Herbst des kommenden Jahres eine Entscheidung fällen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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