Lombardei Rundfahrt: Ergebnis: Pogacar gewinnt und knackt Coppi-Rekord
Die Radprofis mussten sich auf der Lombardei Rundfahrt mächtig anstrengen. Mehrere Höhenmeter markierten ihren Weg zum Ziel. Am Ende triumphiert Superstar Tadej Pogacar - mit Rekord-Wert.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Lombardei Rundfahrt am 11. Oktober
- Letztes Straßenrennen 2025 ohne Florian Lipowitz
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Zum Saisonabschluss stand für die Radprofis noch das schwerste Eintagesrennen auf dem Programm. Am 11. Oktober ging es zum 119. Mal in die Lombardei. Florian Lipowitz wollte es nicht mit starken Favoriten wie Tadej Podacar aufnehmen. Der Deutschlands Überflieger fährt nicht mit.
Strecke auf der Lombardei Rundfahrt 2025
Das eintägige Rennen ging in diesem Jahr von Como nach Bergamo, so der Veranstalter. Die 241 Kilometer lange Strecke hatte es in sich. Fast 4.600 Höhenmeter mussten die Radprofis hier überwinden. Nach dem Start fuhren sie auf den ersten Anstieg zu, um zur Madonna del Ghisallo zu gelangen. Es ging vorbei am Comer See. Danach folgten mehrere Anstiege, bis die Radsportler das Ziel erreichten.
Lombardei Rundfahrt im Überblick
- Start und Ziel: Como bis Bergamo
- Länge: 238 Kilometer
- Gewinner: Tadej Pogacar
Lombardei Rundfahrt im TV und Live-Stream
Radsport-Fans konnten von zu Hause mit den Radsportlern mitfiebern. Sie erlebten die Lombardei Rundfahrt live bei Eurosport. Der Sender übertrug das Sportevent ab 10.30 Uhr im TV und Live-Stream.
Ergebnisse der Lombardei Rundfahrt
Wer die Höhenmeter meistert und sich auf der Lombardei Rundfahrt zum Sieger kürt, erfahren Sie im Ergebnis-Ticker.
+++ 11.10. Coppi-Rekord geknackt: Pogacar gewinnt Lombardei-Rundfahrt +++
Welt- und Europameister Tadej Pogacar hat mit dem Sieg der Lombardei-Rundfahrt den Rekord der italienischen Radsport-Legende Fausto Coppi eingestellt. Der slowenische Ausnahmekönner triumphierte nach einer 34 Kilometer langen Solo-Fahrt an der Spitze zum fünften Mal in Serie bei dem Rad-Monument und schloss damit zu Coppi auf, der von 1946 bis 1949 und 1954 das Traditionsrennen gewonnen hatte.
Pogacar siegte bei der 119. Ausgabe der Lombardei-Rundfahrt nach 241 Kilometern von Como nach Bergamo mit fast zwei Minuten Vorsprung vor dem belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Dritter wurde der Australier Michael Storer.
"Fünfmal in Serie zu gewinnen - dieses Rennen, dieser Kurs liegt mir sehr gut", sagte Pogacar und fügte hinzu: "Seit sieben Jahren kann ich sagen, dass es meine beste Saison gewesen ist. Und ich kann wieder sagen: Das war meine beste Saison."
Die beiden einzigen deutschen Fahrer Georg Zimmermann und Hannes Wilksch spielten keine Rolle. Ursprünglich hatte auch der Tour-Dritte Florian Lipowitz einen Start angepeilt. Der Jungstar beendete nach den Strapazen im Frühjahr und Sommer aber seine Saison vorzeitig.
Attacke am Passo di Ganda
Pogacar setzte 36 Kilometer vor dem Ziel am Passo di Ganda zu seiner entscheidenden Attacke an. Evenepoel konnte wie zuletzt bei der WM und EM dem Tour-de-France-Champion nicht mehr folgen. Nachdem Pogacar den amerikanischen Ausreißer Quinn Simmons 34 Kilometer vor dem Ziel ein- und überholt hatte, fuhr er in gewohnter Manier alleine dem Sieg entgegen.
Damit holte der 27-Jährige nicht nur seinen 20. Saisonsieg, sondern auch sein drittes Monument in diesem Jahr nach der Flandern-Rundfahrt und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Dazu fuhr er auch bei den weiteren zwei großen Eintagesrennen Mailand-Sanremo (Dritter) und Paris-Roubaix (Zweiter) auf das Podium, was noch keinem Rennfahrer vor ihm in einer Saison gelang.
Nicht dabei war am Samstag das Team Israel-Premier Tech. Nach den propalästinensischen Protesten vor allem bei der Spanien-Rundfahrt hatte sich der Rennstall mit den Organisatoren aus Sicherheitsgründen darauf verständigt, nicht teilzunehmen. Im kommenden Jahr wird das Team unter einem anderen Namen im Radsport antreten.
+++07.10.2025: Keine Lombardei-Rundfahrt: Lipowitz beendet Saison vorzeitig +++
Der deutsche Radstar Florian Lipowitz hat seine erfolgreiche Saison vorzeitig beendet. Der 25 Jahre alte Drittplatzierte der Tour de France wird damit nicht an der Lombardei-Rundfahrt am Samstag teilnehmen. Bei den beiden Grand Prix von Kanada hatte der gebürtige Schwabe die Rennen zuletzt beendet, ohne das Ziel zu erreichen.
"Wir haben bereits kurz nach Kanada die Entscheidung getroffen, die Off-Season um drei Wochen vorzuziehen. Ich kann jetzt die Dinge erledigen, für die während der Saison keine Zeit bleibt. Und ich merke, wie gut es tut, den Kopf einmal ganz frei zu bekommen", sagte Lipowitz in einer Mitteilung des Radteams Red Bull.
Erfolgreicher Sommer in Frankreich
Hinter dem Radprofi liegt eine bewegende und erfolgreiche Saison. Gleich bei seinem Tour-Debüt feierte der Jungstar den dritten Gesamtrang hinter den Ausnahmefahrern Tadej Pogacar aus Slowenien und Jonas Vingegaard aus Dänemark. Damit holte er zugleich als bester Nachwuchsprofi das Weiße Trikot. Lipowitz war damit erster Deutscher auf dem Tour-Podium seit Andreas Klöden im Jahr 2006 und erster deutscher Gewinner der Nachwuchswertung seit Jan Ullrich im Jahr 1998. Zuvor fuhr er unter anderem auf den dritten Gesamtrang bei der Dauphiné-Rundfahrt und Rang zwei bei der Fernfahrt Paris-Nizza.
"Viele Momente, die natürlich schön, aber auch sehr ungewohnt sind. Erst vor wenigen Wochen habe ich wirklich realisiert, was in diesem Jahr eigentlich passiert ist", sagte Lipowitz. "Die Erfolge geben mir das Vertrauen, dass das alles kein Zufall ist, sondern das sich das harte Training und die vielen Wochen weg von daheim auszahlen."
Der Radprofi löste durch seine Erfolge eine Begeisterungswelle unter den deutschen Radsportfans aus. Die plötzliche Aufmerksamkeit sei neu für ihn gewesen. "Es ist ein Lernprozess, damit umzugehen und trotzdem bei sich zu bleiben», stellte er klar. Nun freue er sich auf eine Zeit mit der Familie, Freunden und auf eine Zeit ohne Gedanken an Wattwerte, Essenwiegen oder Etappenprofile.
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bos/news.de/dpa
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