Olympia: DOSB plant um: Keine Vorauswahl bei Olympia-Bewerbung mehr
Der DOSB verzichtet auf eine Vorauswahl im Vierkampf um die deutsche Olympia-Bewerbung. Was sich dadurch für Berlin, München, Hamburg und Rhein-Ruhr ändert.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Der neue DOSB-Vorstandsvorsitzende Otto Fricke will die Entscheidung über den deutschen Olympia-Bewerber ohne Vorauswahl der Mitgliederversammlung im Herbst 2026 überlassen. Das Gremium, das sich aktuell mit den verschiedenen Konzepten beschäftigt, soll keine Empfehlung darüber abgeben, welcher der derzeit vier Kandidaten sich aus seiner Sicht am besten dafür eignen würde, in das internationale Rennen um die Spiele 2036, 2040 oder 2044 einzusteigen.
Stattdessen soll das Team, dem Fricke selbst angehört, den Delegierten jetzt nur noch eine Art "Matrix" als Grundlage für ihre Entscheidung vorlegen, die alle möglichen Austragungsorte berücksichtigt. Das machte der langjährige FDP-Haushaltspolitiker bei einem Medientermin in der Zentrale des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main deutlich. Derzeit ringen Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr um den Zuschlag.
"Das ist ein viel demokratischerer Ansatz, als nur einen Bewerber vorzustellen", begründete der 59-Jährige den Entschluss. Vor seinem Amtsantritt am 1. September hatte der DOSB ursprünglich geplant, dass ein Gremium sich auf einen einzelnen Bewerber einigt und der Mitgliederversammlung diesen Vorschlag zur Zustimmung vorlegt.
Veto der Mitgliederversammlung möglich
Fricke sieht in der Verfahrensänderung "keinen Widerspruch, sondern eine Weiterentwicklung". Ziel sei es, den Bewerber zu bestimmen, der der Beste für das Internationale Olympische Komitee (IOC), aber auch für Deutschland ist. "Die Mitgliederversammlung hat alle Rechte, weitere Forderungen zu stellen, was noch überprüft werden sollte", sagte Fricke. Sie könnte auch noch ein Veto gegen das jetzt vorgestellte Verfahren einlegen. Das höchste Verbandsgremium tritt das nächste Mal im Dezember in Frankfurt zusammen.
"In einem Land wie dem unseren ist es immer besser, ein möglichst breit basiertes demokratisches Verfahren zu machen, weil das das höchste Maß an Transparenz bietet", sagte Fricke. "Etwas in einer Altherrenrunde auszuklügeln und erst dann nach außen zu tragen, passt nicht in unsere Zeit und vor allem nicht zum DOSB."
Zu seiner Motivation, als Hobbysportler das Amt im Dachverband zu übernehmen, erklärte Fricke: "Mich reizt es, aus dem DOSB noch mehr zu machen, als er schon ist." Zwischen den Jahren will der 59-Jährige planen, wie er die Aufgabe "Organisation im DOSB" im nächsten Jahr angeht. "Ich glaube nicht an Revolution, sondern an Evolution, und dazu gehört wie bei einem guten Apfelbaum, dass man auch mal etwas zurückschneiden muss, damit er sich entwickelt, aber man muss auch düngen."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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