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Paralympics 2021 in Tokio im News-Ticker: Die Ergebnisse des Abschlusstags der Paralympischen Spiele

Vom 24. August bis zum 5. September 2021 finden in Tokio die Paralympischen Spiele statt. Wir haben für Sie alle Infos zur Eröffnungsfeier, den deutschen Sportler:innen sowie den Sportarten bei den Paralympics 2021 zusammengestellt.

Die Paralympischen Spiele in Tokio wurden am 24. August mit einer Zeremonie im Nationalstadion von Tokio eröffnet. (Foto) Suche
Die Paralympischen Spiele in Tokio wurden am 24. August mit einer Zeremonie im Nationalstadion von Tokio eröffnet. Bild: dpa

Fünf Tage vor dem Beginn der Paralympics in Tokio hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 29 Athleten und 26 Betreuer zu den Spielen in Japan verabschiedet. Die deutsche Delegation mit 55 Athleten oder Betreuern ist die größte aller deutschen Delegationen, die nach Tokio reist.

Paralympics 2021: 134 deutsche Sportler:innen bei den Paralympischen Spielen in Tokio

Die Paralympischen Spiele starten am 24. August 2021 und enden am 5. September 2021. Insgesamt sind für Deutschland in Japan 134 Athleten und drei Guides am Start. Die gesamte Delegation umfasst 275 Personen. Alle Betreuer und mindestens über 90 Prozent der Athleten sind gegen Corona geimpft. Eine Übersicht aller deutschen Teilnehmer:innen finden Sie auf der Webseite "teamdeutschland-paralympics.de".

Paralympische Spiele 2021: In diesen Sportarten treten die Sportler:innen gegeneinander an

Bei den Paralympics 2021 in Tokio treten die Sportler und Sportlerinnen in 22 Sportarten an. Neun dieser Sportarten gibt es nur bei den Paralympischen Spielen.

  • 5er-Blindenfußball
  • Badminton
  • Boccia
  • Bogenschießen
  • Goalball
  • Judo
  • Kanu
  • Leichtathletik
  • Powerlifting
  • Radsport
  • Rudern
  • Schwimmen
  • Sitzvolleyball
  • Sportschießen
  • Taekwondo
  • Tischtennis
  • Triathlon
  • Reiten
  • Rollstuhlbasketball
  • Rollstuhlfechten
  • Rollstuhlrugby
  • Rollstuhltennis

Badminton und Taekwondo sind 2021 erstmals als olympische Sportart dabei. An 18 der 22 Sportarten ist der Deutsche Behindertensportverband beteiligt, nur im Blinden-Fußball, Gewichtheben, Taekwondo und Rollstuhl-Rugby sind keine Deutschen am Start. Es finden insgesamt 540 Wettbewerbe in den 22 Sportarten und 23 Disziplinen statt. Die jüngste Athletin, Leichtathletin Lise Petersen, ist 16, die älteste, Dressur-Reiterin Heidemarie Dresing, 66.Das Durchschnittsalter beträgt 33 Jahre.

Lesen Sie auch:TV-Übertragung und Live-Stream zu den Paralympischen Spielen

Zahlreiche Athleten waren schon im Vorfeld zu den Spielen aufgebrochen. Die meisten Leichtathleten zum Beispiel am vergangenen Freitag. Sie erreichten nach 30 Stunden Reise ihr bisher komplett verregnetes Trainingscamp in Miyazaki, rund 1000 Kilometer entfernt von Tokio. Bis zum 28. August werden immer wieder einzelne Athleten, deren Wettkampf später steigt, nachJapan nachreisen.

Japans Kaiser Naruhito wohnt Eröffnungszeremonie für Paralympics 2021 bei

Die Paralympics werden am kommenden Dienstag, 24. August 2021, eröffnet. Sie werden wie zuvor die Olympischen Spiele ohne Zuschauer ausgetragen, allerdings mit Ausnahme von Schülerinnen und Schülern. Die dürfen sich im Rahmen eines Erziehungsprogramms der japanischen Regierung Wettkämpfe anschauen. Japans Kaiser Naruhito wird der Eröffnungszeremonie für die Paralympics in Tokio beiwohnen. Das gab das Kaiserliche Haushofamt am Donnerstag bekannt. Der 61-jährige Monarch ist offizieller Schutzherr der Paralympics und hatte zuvor schon die Olympischen Spiele im neuen Olympiastadion der Hauptstadt für eröffnet erklärt.

Die Paralympischen Spiele im Newsticker

Sie möchten in Sachen Paralympics auf dem Laufenden sein? Die wichtigsten News rund um die Paralympischen Spiele in Tokio gibt's hier im Newsticker.

+++ 05.09.2021:Fahnenträgerin Hiltrop verpasst Bronze am Paralympics-Abschlusstag +++

 

Fahnenträgerin Natascha Hiltrop hat zum Abschluss der paralympischen Schießwettbewerbe eine Medaille verpasst. Die 29-Jährige aus Lengers erreichte nach einer Top-Qualifikation im Finaldurchgang am Sonntag in Tokio mit 184,6 Ringen nur Rang fünf. Gold holte die Slowakin Veronika Vadovicova (248,9).

+++ 04.09.2021:Paralympics: Rio-Sieger Scheil im Kugelstoßen ohne Medaille +++

Daniel Scheil ist fünf Jahre nach seinem Triumph bei den Paralympics in Rio diesmal ohne Medaille geblieben. Am Samstag kam der 48 Jahre alte Erfurter im Kugelstoßen der sitzenden Klasse nur auf Rang fünf. Mit 9,86 Metern fehlten Scheil 1,39 Meter zu Bronze.

+++ 04.09.2021: 100-Meter-Sieger Streng holt Silber über 200 Meter +++

Felix Streng hat bei den Paralympics in Tokio seine zweite Gold-Medaille verpasst und Silber geholt. Der einseitig unterschenkelamputierte Sprinter wurde fünf Tage nach seinem Sieg über 100 Meter über 200 Meter Zweiter. Mit 21,78 Sekunden hatte der 26-Jährige, der neuerdings in London trainiert und für Wetzlar startet, 25 Hundertstelsekunden Rückstand auf Sherman Isidro Guity Guity aus Costa Rica.

+++ 04.09.2021:Sprinterin Lindy Ave holt Gold mit Weltrekord +++

Lindy Ave hat bei den Paralympics in Tokio mit einer Weltrekord-Zeit Gold über 400 Meter geholt. Die 23-Jährige aus Greifswald, die an einer Cerebralparese leidet, siegte im strömenden Regen in genau 1:00,00 Minute. Ave hatte am vergangenen Samstag mit Bronze über 100 Meter ihre erste Medaille bei den Paralympics gewonnen. Für Deutschland war es die 13. Goldmedaille bei diesen Spielen.

+++ 04.09.2021: Wie Zeyen: Ex-Basketballerin Müller holt Gold in anderer Sportart +++

Edina Müller hat das ungewöhnliche Kunststück von Annika Zeyen wiederholt und neun Jahre nach dem gemeinsamen Triumph im Rollstuhlbasketball Paralympics-Gold in einer anderen Sportart geholt. Vier Tage nach Zeyens Triumph im Zeitfahren mit dem Handbike gewann Müller am Samstag Gold im Kanu-Sprint. Nach 53,958 Sekunden hatte die Hamburgerin, die ihren zweijährigen Sohn Liam in Japan dabei hat und deshalb im Hotel statt im Athletendorf wohnt, 0,8 Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin Marina Maschula. Einen Tag vor der Schlussfeier holte sie damit die zwölfte Goldmedaille für den Deutschen Behindertensportverband.

+++03.09.2021: Bei Paralympics-Debüt: Bronze für Kanu-Sprinterin Laberer +++

Kanu-Sprinterin Felicia Laberer hat bei den Paralympics in Tokio die Bronzemedaille über 200 Meter erkämpft. Die 20 Jahre alte Berlinerin kam am Samstag auf dem Sea Forest Waterway in 51,868 Sekunden ins Ziel und holte gleich bei ihren ersten Paralympics eine Medaille. Laberer stieß bei der Zieldurchfahrt ein lautes "Yes" heraus und freute sich über Edelmetall. Gold holte die Britin Laura Sugar vor Nelia Barbosa (Frankreich).

+++ 03.09.2021: Paralympics: Sprint-Staffel scheidet trotz Vorlauf-Sieg aus +++

Kurioses Aus für die deutsche 4x100-Meter-Sprintstaffel bei den Paralympics in Tokio: Das Quartett Marcel Böttger (Bad Oeynhausen), David Behre (Leverkusen), Lindy Ave (Greifswald) und Merle Menje (Singen) gewann am Freitag inklusive Böttgers Guide Alexander Kosenkow mit 48,21 Sekunden zwar seinen Vorlauf. Ins Finale zogen aber nur die vier Zeitschnellsten aller drei Vorläufe ein - und die deutsche Staffel verbuchte nur die fünftbeste Zeit.

"Natürlich schmerzt der fünfte Platz, aber wir sind eine supergute Zeit gelaufen und gehen erhobenen Hauptes", sagte Behre (34) nach dem letzten Rennen seiner erfolgreichen Karriere: "Das war ein versöhnlicher Abschluss." Auch der frühere Olympia-Teilnehmer Kosenkow war zufrieden: "Wir sind gestern zum ersten Mal in einem Wettkampf eine Kurve gelaufen. Von daher war es weltklasse."

Deutschland hatte jahrelang eine starke Prothesen-Staffel mit der Stamm-Besetzung Behre, Johannes Floors, Felix Streng und Markus Rehm, die in heißen Duellen mit den USA viele Titel holte. Das Internationale Paralympische Komitee nahm diese vor der WM 2019 aus dem Programm und ersetzte sie durch eine Mixed-Staffel, in der je zwei Männer und Frauen mit verschiedenen Behinderungen laufen müssen. Ein blinder Athlet als Startläufer, dann einer mit Prothesen, dann einer mit Zerebralparese und zum Schluss ein Rollstuhlfahrer.

Eingeplant in Tokio waren neben Behre und Ave zunächst Katrin Müller-Rottgardt und Alhassane Baldé. Da Müller-Rottgardt nicht antreten konnte und durch Böttger ersetzt wurde, musste Baldé durch eine Frau ersetzt werden. Der Rollstuhlrennfahrer hatte demnach am Donnerstag über 800 Meter das letzte Rennen seiner Karriere.

+++ 03.09.2021: Paralympics: Kanuten am ersten Finaltag ohne Medaille +++

Die deutschen Kanuten sind am ersten Finaltag der Paralympics in Tokio ohne Medaille geblieben. Sowohl der in Rio noch mit Silber dekorierte Tom Kierey (Berlin) als auch Paralympics-Debütantin Katharina Bauernschmidt (Duisburg) wurden in ihren Finals Sechste. Der erst am Tag der Eröffnungsfeier nachnominierte Ivo Kilian (Halle an der Saale) belegte Rang fünf im B-Finale.

"Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden. Mehr war nicht drin. Was ich verloren habe, trag ich an zu viel Kilos mit mir rum", sagte Kierey, dem nach 42,155 Sekunden knapp eine Sekunde zu Bronze fehlte. Als Gold-Hoffnung geht am Samstag Edina Müller auf die Strecke. Die Hamburgerin, 2012 Siegerin im Rollstuhlbasketball und vor fünf Jahren Zweite im Kanu, hatte sich als Erste ihres Vorlaufs direkt fürs Finale um 3.48 Uhr deutscher Zeit qualifiziert. Kierey feiert am Samstag seinen 27. Geburtstag. "Dann haben wir hoffentlich noch mehr Grund zu feiern", sagte er: "Aber wir suchen uns schon Gründe, um es richtig krachen zu lassen."

+++ 03.09.2021: Nach viermal Silber: Bensusan Zweite im 100-Meter-Vorlauf +++

Sprinterin Irmgard Bensusan ist bei den Paralympics in Tokio als Zweitschnellste der 100-Meter-Vorläufe ins Finale am Freitag (12.14 Uhr deutscher Zeit) eingezogen. Die 30-Jährige, die an einer Nervenschädigung im rechten Unterschenkel leidet, war mit 13,01 Sekunden nur 19 Hundertstelsekunden langsamer als Marlene van Gansewinkel. Die Niederländerin hatte schon zwei Tage zuvor Gold über 200 Meter gewonnen. Die Leverkusenerin Bensusan hatte nach dreimal Silber vor fünf Jahren in Rio über die 200 Meter in Tokio erneut Rang zwei belegt und hofft am Freitag auf die erlösende Goldmedaille.

+++ 03.09.2021: Tischtennis: Schmidberger und Brüchle verlieren erneut gegen China +++

Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle haben die große Chance auf ihr erstes Tischtennis-Gold bei Paralympics vergeben. Durch ein 1:2 verloren die beiden querschnittsgelähmten Athleten zum dritten Mal nacheinander im Endspiel des Teamwettbewerbs gegen China. Beim Stand von 1:1 schien der Sieg diesmal griffbereit, als die deutsche Nummer eins Schmidberger gegen die chinesische Nummer zwei Xiang Zhai antrat und mit 2:0 Sätzen vorne lag. Doch der 29 Jahre alte Düsseldorfer verlor die Partie noch mit 2:3 (11:7, 12:10, 4:11, 7:11, 4:11).

Schon 2012 in London und 2016 in Rio hatten Schmidberger und Brüchle jeweils das Finale gegen die Chinesen verloren. Schmidberger unterlag zudem in Rio und nun auch in Tokio im Einzelfinale gegen Panfeng Feng. Es ist somit seine fünfte Silbermedaille bei Paralympics, auf Gold wartet er noch, alle Endspiele verlor er gegen China.

Im Doppel hatte das deutsche Duo zunächst Zhai und Feng mit 3:2 niedergerungen (11:8, 15:13, 4:11, 7:11, 11:9). Anschließend hielt der 45 Jahre alte Brüchle aus Frickenhausen gegen Ausnahmespieler Feng gut mit, musste sich aber mit 1:3 (13:11, 3:11, 8:11, 9:11) geschlagen geben.

+++ 03.09.2021: Gold-Traum geplatzt: Rollstuhl-Basketballerinnen verlieren Halbfinale +++

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen haben das Gold-Finale bei den Paralympics verpasst. Im Halbfinale verlor der Zweite von Rio de Janeiro 2016 am Donnerstag in Tokio gegen den Welt- und Europameister Niederlande mit 42:52 und steht erstmals seit 2004 nicht im Paralympics-Endspiel. Am Samstag geht es dann um Bronze gegen den Verlierer der Partie USA gegen China.

Lange war die Begegnung ausgeglichen. Beide Defensivreihen hatte das Match größtenteils im Griff. Im vierten Viertel waren die Niederländerinnen dagegen effizienter. Zudem bekam die Mannschaft von Bundestrainer Dennis Nohl die überragende Spielerin Mariska Beijer nie in den Griff. Mit 30 Punkten war die Niederländerin mit Abstand beste Werferin und hatte großen Anteil am Sieg.

Für Deutschland waren einmal mehr Katharina Lang (18 Punkte) und Fahnenträgerin Mareike Miller (14) die treffsichersten.

+++ 03.09.2021: Platz vier in der Rad-Staffel: Zeyen verpasst dritte Para-Medaille +++

Paralympicssiegerin Annika Zeyen hat ihre dritte Radsport-Medaille bei den Spielen in Tokio verpasst. In der Mixed-Staffel wurde die querschnittsgelähmte Bonnerin gemeinsam mit ihren Team-Kollegen Bernd Jeffre und Vico Merklein in 53:55 Minuten Vierte. Italien (52:32) holte auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji Gold, dahinter kamen Frankreich (53:03) und die USA (53:11) ins Ziel. Zeyen holte zuvor im Zeitfahren Gold und im Straßenrennen Silber.

+++ 03.09.2021: Gold und Silber im Paralympics-Straßenrennen: Majunke gewinnt erneut +++

Die Dreirad-Fahrerinnen Jana Majunke und Angelika Dreock-Käser haben bei den Paralympics einen deutschen Doppelerfolg gefeiert. Die 31 Jahre alte Majunke gewann am Donnerstag nach dem Zeitfahren auch das Straßenrennen über 26,4 Kilometer in Oyama und holte die zehnte deutsche Goldmedaille in Japan. Die an spastischen Bewegungsstörungen leidende Cottbuserin dominierte von Beginn an das Feld, konnte sich schnell absetzen und siegte in 1:00:58 Stunden.

Ihre 23 Jahre ältere Vereinskollegin Angelika Dreock-Käser, die nach einem Schlaganfall erstmals bei Paralympics startete, kam nach 1:03:40 Stunden als Zweite ins Ziel und jubelte nach Bronze im Zeitfahren ebenfalls über ihr zweites Edelmetall.

+++ 02.09.2021:Belgischer Tennisspieler bricht im Paralympischen Dorf zusammen +++

Das belgische Team bei den Paralympics in Tokio steht unter Schock: Wie das Paralympische Komitee Belgiens mitteilte, ist Rollstuhltennis-Spieler Joachim Gerard am Mittwochabend im Athletendorf ohnmächtig zusammengebrochen. Er sei in die Notaufnahme gebracht worden, habe das Bewusstsein wieder erlangt und sei ansprechbar. Erste Untersuchungen weisen demnach auf ein Herzproblem hin, weitere Untersuchungen sollen folgen.

Der 32 Jahre alte Gerard erkrankte im Alter von zehn Monaten an Kinderlähmung. Er ist früherer Weltranglisten-Erster, holte 2016 bei den Paralympics in Rio Gold und gewann in diesem Jahr die Grand-Slam-Turniere in Australien und Wimbledon.

+++ 02.09.2021: Nach 17 Jahren: Baldé beendet Karriere im Rennrollstuhl +++

Nach seinem dritten Vorlauf-Aus bei den Paralympics in Tokio hat Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé seine Karriere offiziell für beendet erklärt. "Das war mein letztes Rennrollstuhlrennen", sagte der 35-Jährige, der es nach den 5.000 und 1.500 Metern auch über 800 Meter nicht in den Endlauf schaffte.

Baldé hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass die Spiele in Japan zumindest seine letzten Paralympics werden. Den Abschied hat er sich anders vorgestellt. "Mir fehlten der Speed und die Leichtigkeit, vielleicht auch im Kopf. Das ist schwer zu akzeptieren, aber im Endeffekt ist es Leistungssport", sagte er: "Ich blicke auf eine lange Karriere zurück, in der ich auch viele Höhen hatte. Das ist jetzt ein Tiefpunkt."

Sein internationales Debüt gab Baldé vor 17 Jahren bei den Paralympics in Athen. Auch 2008 in Peking und 2016 in Rio nahm er an den Spielen teil. Sein größter Erfolg sind zwei Bronzemedaillen bei der WM 2017 in London sowie drei Silber- und drei Bronzemedaillen bei Europameisterschaften. In Deutschland war er in all der Zeit konkurrenzlos.

"Ich möchte mich nun auf meinen Beruf bei der Bundesagentur für Arbeit konzentrieren, ein Trainee-Programm starten und im Job Gas geben", kündigte der in Guinea geborene Baldé an: "Aber ich werde dem Sport sicherlich in irgendeiner Form erhalten bleiben."

+++ 02.09.2021: Gold wie Zeyen für Sohn Liam: Müller bei Dauerregen direkt ins Finale +++

 

Trotz unerwarteten Dauerregens und ihrer anstrengenden Doppelrolle als stillende Mutter und Athletin hat Edina Müller auf direktem Weg das Kanu-Finale bei den Paralympics in Tokio erreicht und sich als Gold-Kandidatin in Stellung gebracht. Die Hamburgerin gewann ihren Vorlauf. Sie kann sich das Halbfinale sparen und steht direkt im Endlauf am Samstag um 3:48 Uhr deutscher Zeit.

Müllers Traum: Es der Kollegin Annika Zeyen nachzumachen. Gemeinsam mit der Bonnerin gewann sie 2012 in London Gold im Rollstuhlbasketball. Zeyen holte nach ihrem Sportart-Wechsel in Tokio den Titel im Handbike. Im heutigen Para-Sport eine absolute Seltenheit. "Es wäre super, wenn ich ihr das nachmachen könnte", sagte Müller: "Natürlich ist das der Traum. Aber die Rennen sind sehr knapp. Man kann Erste oder Sechste werden. Wenn alles gut läuft, ist eine Medaille drin. Aber welche Farbe kann man nicht sagen."

Zumal für die 38-Jährige alles etwas stressiger ist als für die Rivalinnen. Ihr zweijähriger Sohn Liam ist zwar in Tokio dabei, doch im Alltag klappt das nur "mäßig. Das IPC hat uns den Zugang zu allen Stätten verwehrt, weil Liam keine Akkreditierung mehr hat und diese auch nicht erneuert wurde", sagte Müller, die mit ihrem Sohn und Partner Niko im Hotel wohnt: "Es ist stressig und anstrengend. Weil ich die ganze Zeit hin und her fahre. Zum Essen, zu Teammeetings oder zur Physio muss ich ja ins Paralympische Dorf."

Und dann hatte ihr eigentlich noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Ich habe mich auf ganz was anderes vorbereitet. Und eigentlich auch auf ganz was anderes gefreut", sagte Müller: "Es ist mein Wetter, wenn es heiß ist. Jetzt hab ich richtig gefroren und gedacht, das muss jetzt nicht sein. Zum Glück habe ich es im Kopf hingekriegt und alles ist nach Plan gelaufen." Das Halbfinale habe sie zwar eingeplant gehabt. Da es eine halbe Stunde vor dem Finale steigt, "bin ich aber froh, dass ich da nicht rein muss und das überspringen kann".

+++ 01.09.2021: Rehm springt zu Gold, aber nicht weiter als Olympiasieger Tentoglou +++

Markus Rehm hat bei den Paralympics in Tokio erwartungsgemäß zum dritten Mal in Folge Gold im Weitsprung geholt. Mit 8,18 Metern siegte der Leverkusener bei Regen mit 79 Zentimetern Vorsprung vor dem Franzosen Dimitri Pavade. Seine Hoffnung, erneut seinen zwei Monate alten Weltrekord anzugreifen (8,62) oder weiter zu springen als der Grieche Miltiadis Tentoglou bei dessen Olympiasieg (8,41) erfüllten sich aber nicht. Der weiteste Sprung - der letzte - war am Mittwoch ungültig.

Seit seinem internationalen Debüt bei der WM 2011 ist Rehm nun 15 Mal im Weitsprung bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei Paralympics gestartet und hat immer Gold geholt. Der 34-Jährige hatte außer Konkurrenz auch bei den Olympischen Spielen starten wollen. Sein Start war aber trotz Normerfüllung vom Leichtathletik-Weltverband abgelehnt worden, der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte dies bestätigt.

+++ 01.09.2021: Platz vier im Straßenrennen: Eskau verpasst erneut 16. Para-Medaille +++

Radsportlerin Andrea Eskau hat bei den Paralympics in Tokio erneut ihre 16. Medaille verpasst. Die Handbikerin aus Magdeburg kam am Mittwoch im Straßenrennen auf der ehemaligen Formel-1-Strecke in 2:47:25 Stunden mit knapp 24 Minuten Rückstand als Vierte ins Ziel. Paralympicssiegerin wurde die US-Amerikanerin Oksana Masters (2:23:39 Stunden). Silber ging an Chinesin Bianbian Sun (2:26:50) vor Katia Aere (2:28:11) aus Italien.

Einen Tag zuvor kam Eskau im Einzelzeitfahren auf Platz fünf. Insgesamt hat die 50-Jährige, die auch im Winter als Biathletin und Langläuferin startet, 15 Paralympics-Medaillen gewonnen, davon acht Mal Gold. Eskau kündigte nach ihrem Rennen an, bei den Winter-Paralympics in Peking 2022 starten zu wollen. "Auf jeden Fall", sagte sie. "Ich weiß, dass ich gewisse Stärken habe, daran werde ich weiter arbeiten."

+++ 01.09.2021: Bronze für Schnake und Rau: Tischtennis-Duo verliert Halbfinale klar +++

 

Die deutschen Tischtennisspieler Björn Schnake und Thomas Rau haben bei den Paralympics das Endspiel verpasst und somit Bronze geholt. Im Halbfinale der Mannschaftsentscheidung unterlag das Duo am Mittwoch in Tokio Gold-Favorit China mit 0:2. Ein Spiel um Platz drei wird es nicht geben. Sowohl das Doppel (1:3) als auch das Einzel von Rau (0:3) gingen deutlich an die Chinesen.

In einer anderen Klasse haben Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle am Donnerstag im Endspiel gegen China die Chance auf die Goldmedaille.

+++ 01.09.2021: Zweites Para-Gold im Schwimmen: Krawzow gewinnt über 100 Meter Brust +++

 

Elena Krawzow hat über 100 Meter Brust die Goldmedaille bei den Paralympics gewonnen. Nur wenige Minuten nach dem Weltrekordtriumph von Taliso Engel ebenfalls über 100 Meter Brust schwamm die 27-Jährige am Mittwoch in Tokio mit 1:13,46 Minuten zu ihrem ersten Paralympics-Erfolg. Hinter der sehbehinderten Berlinerin holten sich die Britin Rebecca Redfern (1:14,10) und Colleen Young (1:15,69) aus den USA die weiteren Medaillen. Marlene Endrolath (1:20,79) wurde Achte.

+++ 01.09.2021:Deutsche Rollstuhlbasketballer scheitern knapp im Viertelfinale +++

Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben das Halbfinale der Paralympics knapp verpasst. Gegen Gold-Anwärter Spanien verlor die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger am Mittwoch in Tokio mit 68:71 und schied im Viertelfinale aus. André Bienek hatte sieben Sekunden vor Schluss per Distanzwurf die Chance zum Ausgleich, doch der Ball landete nach einer Korbberührung bei den Spaniern. Thomas Böhme (16 Punkte) und Bienek (13) waren für Deutschland die erfolgreichsten Schützen.

+++ 01.09.2021: Tischtennis: Schmidberger und Brüchle erneut im Team-Finale +++

Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle stehen bei den Paralympics in Tokio im Endspiel des Teamwettbewerbs im Rollstuhl-Tischtennis und hoffen im dritten Anlauf endlich auf Gold. Im Halbfinale bezwangen die beiden querschnittsgelähmten Athleten Tschechien mit 2:0. Im Endspiel am Donnerstag um 11.30 Uhr deutscher Zeit trifft das Duo aus Düsseldorf und Frickenhausen auf Thailand oder China. Gegen die Chinesen unterlagen sie in den Finals 2012 und 2016.

Zunächst gewannen Schmidberger und Brüchle das Doppel gegen Petr Svatos und Jiri Suchanek mit 3:0 Sätzen. Danach besiegte der 44 Jahre alte Werkrealschullehrer Brüchle Svatos mit 3:1. Schmidberger (29) musste im Einzel gegen Suchanek daher gar nicht mehr an den Tisch.

+++ 01.09.2021: Nächste Para-Medaille für Zeyen: Silber im Straßenrennen +++

Annika Zeyen hat einen Tag nach ihrer Goldmedaille im Zeitfahren die nächste Paralympics-Medaille geholt. Im Straßenrennen über 26,4 Kilometer landete die querschnittsgelähmte Bonnerin am Mittwoch in 56:21 Minuten auf dem Silberrang. Sechs Sekunden schneller war auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji die Niederländerin Jennette Jansen. Bronze ging an Alicia Dana (56:24) aus den USA. "Ich bin super happy über die Silbermedaille", sagte Zeyen. "Unglaublich, besser hätte es nicht laufen können."

2012 hatte Zeyen noch Gold im Rollstuhlbasketball gewonnen. Ihre eigentlich für diesen Sommer geplante Hochzeit hatte sie verschoben.

+++ 01.09.2021: Rote Fahne stoppt Bronzewurf von Para-Kugelstoßer Schulze +++

Kugelstoßer Mathias Schulze hat eine Medaille bei den Paralympics knapp verpasst. Der 33-Jährige stieß am Mittwoch im Olympiastadion von Tokio in seinem letzten Wurf die Kugel an die 16-Meter-Marke auf den Bronzerang, doch sein Versuch wurde für ungültig erklärt. "Ich freu' mich wie ein Affe und dann seh ich die scheiß rote Fahne. Derzeit ist es sehr, sehr ernüchternd", sagte Schulze nach dem Wettkampf niedergeschlagen. Mit 15,60 Meter hatte er zuvor eine persönliche Bestleistung gestoßen. Paralympicssieger wurde der Kanadier Greg Stewart (16,75 Meter), vor dem Russen Nikita Prochorow (16,29) und dem US-Amerikaner Joshua Cinnamo (15,90).

+++ 01.09.2021: Erstes Para-Gold für Schützen seit 2004: Hiltrop siegt mit Luftgewehr +++

 

Sportschützin Natascha Hiltrop ist Paralympicssiegerin im Zehn-Meter-Wettbewerb mit dem Luftgewehr. Die 29-Jährige gewann in einem spannenden Finale am Mittwoch in Tokio bei einem Gesamtwert von 253,1 Ringen mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Ringen vor der Südkoreanerin Jino Park (253,0) die Goldmedaille. Bronze holte die Ukrainerin Irina Schchetnik (231,2). Für die deutschen Sportschützen ist es die erste Goldmedaille seit den Spielen in Athen 2004. In Rio 2016 hatte Hiltrop Silber gewonnen.

+++ 01.09.2021: Schon im Vorlauf: Engel bricht acht Jahre alten Schwimm-Weltrekord +++

 

Taliso Engel ist bei den Paralympics in Tokio schon im Vorlauf Weltrekord geschwommen und hat Hoffnung auf das erste deutsche Schwimm-Gold seit neun Jahren geschürt. Der 19-Jährige blieb mit 1:03,52 Minuten über 100 Meter Brust sechs Hundertstel unter der alten Bestmarke des Ukrainers Oleksii Fedina, die acht Jahre gestanden hatte. Das Finale findet um 12.02 deutscher Zeit statt. Der sehbehinderte Mittelfranke Engel, der für Leverkusen startet, war als Europameister und Weltrangliste-Zweiter nach Japan gereist.

Seit Daniela Schultes Sieg über 400 Meter Freistil am 7. September 2012 in London gab es an 18 Wettkampftagen bei Paralympics kein einziges deutsches Schwimm-Gold mehr. 1996 in Atlanta hatte der DBS noch 19 Goldmedaillen aus dem Becken gefischt.

Auch Medaillen-Anwärterin Elena Krawzow hat auf ihrer Lieblingsstrecke 100 Meter Brust das Finale erreicht. Die Berlinerin geht mit einer Zeit von 1:15,31 Minuten als Vorlaufschnellste in den Endkampf.

+++ 31.08.2021: Deutsche Tischtennis-Mannschaften stehen im Paralympics-Halbfinale +++

Die deutsche Tischtennis-Mannschaft hat das Halbfinale bei den Paralympics erreicht und damit die Bronzemedaille sicher. Gegen Thailand gewannen Thomas Rau und Björn Schnake am Dienstag in Tokio mit 2:1 und treffen am Mittwoch im Kampf ums Finale auf China. Die beiden Deutschen verloren zum Auftakt das Doppel, entschieden dann aber jeweils ihre Einzel-Begegnung für sich.

Das Team um Einzel-Paralympicssieger Valentin Baus startet am Mittwoch in einer anderen Klasse direkt gegen Tschechien im Halbfinale und kann sich mindestens über Bronze freuen.

+++ 31.08.2021: Majunke holt mit dem Dreirad das fünfte Gold - Dreock-Käser Bronze +++

Dreirad-Fahrerin Jana Majunke hat bei den Paralympics in Tokio die fünfte deutsche Goldmedaille gewonnen. Die 21-Jährige aus Cottbus, die an spastischen Bewegungsstörungen leidet, setzte sich im Zeitfahren über 16 Kilometer nach 36:06,17 Minuten mit mehr als einer halben Minute Vorsprung vor der Australierin Carol Cooke durch.

Ihre 23 Jahre ältere Vereinskollegin Angelika Dreock-Käser, die nach einem Schlaganfall erstmals bei Paralympics startete, holte Bronze und widmete die Medaille ihrem vor vier Wochen gestorbenen Mann. "Er ist in meinem Herzen dabei", sagte Dreock-Käser: "Er hat sich so gewünscht, dass ich hier dabei bin. Und er hat sich so gefreut, dass wir eine Medaille gewinnen werden."

Majunke, die 2016 in Rio als 16-Jährige schon Bronze im Straßenrennen gewonnen hatte, sagte: "Ich freue mich natürlich sehr. Es war auf keinen Fall locker, das ist Zeitfahren nie. Aber ich habe meine Konkurrenten am Berg überholt, das war das Entscheidende."

+++ 31.08.2021: Deutsche Rollstuhl-Basketballerinnen erreichen Paralympics-Halbfinale +++

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen können weiter von einer Paralympics-Medaille träumen. Durch das klare 57:33 am Dienstag im Viertelfinale gegen Spanien kämpft die Mannschaft um Fahnenträgerin Mareike Miller erneut um den Final-Einzug. Gegner wird am Donnerstag der Sieger der Partie Niederlande gegen Japan sein. In Rio 2016 gewann Deutschland Silber.

"Eine unglaubliche Team-Leistung. Wir sind überglücklich und gehören zu den vier besten Mannschaften der Welt", sagte Dennis Nohl. "Jetzt geht es weiter." Beste Werferinnen waren einmal mehr Katharina Lang (14) und Miller (13).

+++ 31.08.2021: Paralympics: Silber für Warias, Bronze für Schindler im Zeitfahren +++

Die beiden Münchner Steffen Warias und Matthias Schindler haben bei den Paralympics in Tokio zwei weitere Rad-Medaillen für Deutschland gewonnen. Im Zeitfahren der Klasse C3 wurde Warias am Dienstag Zweiter hinter dem Briten Benjamin Watson und holte Silber. Schindler belegte Rang drei und durfte auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji über Bronze jubeln.

Für den 36 Jahre alten Warias, der zwei Klumpfüße hat, war es die dritte Paralympics-Medaille, nach Gold 2016 und Silber 2012 jeweils im Straßenrennen nun die erste im Zeitfahren. "Ich war megamäßig vorbereitet und habe aufs Zeitfahren ein bisschen geschielt, weil ich hier meine Stärken am Berg ausspielen konnte", sagte Warias: "Mein Mindestziel für die Spiele war eine Medaille. Die habe ich jetzt, deshalb ist der Druck vor dem Straßenrennen weg."

Für den drei Jahre älteren Polizisten Schindler, der inkomplett querschnittsgelähmt ist, war es der erste Start überhaupt in einem Paralympics-Rennen. "Erste Spiele, erstes Rennen, erste Medaille - ich bin einfach glücklich", sagte er: "Ich habe nie den Traum gehabt, eine paralympische Medaille zu gewinnen. Es gibt Wichtigeres im Leben. Aber dass ich die Medaille mitnehme, ist ein riesiges Geschenk."

+++ 31.08.2021: Para-Leichtathletik: Bensusan und Tietze erreichen 200-Meter-Finale +++

Favoritin Irmgard Bensusan und Maria Tietze stehen bei den Paralympics im Leichtathletik-Finale über die 200 Meter. Bensusan, Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016, lief am Dienstag mit 26,41 nicht nur die schnellste Vorlaufzeit, sondern stellte einen Paralympics-Rekord auf. "Ich muss jetzt Gas geben", sagte die 30-Jährige, die für Bayer Leverkusen startet. "Ich bin heiß auf den Lauf. Ich liebe die 200 Meter."

Die 32 Jahre alte Tietze erreichte in 27,77 Sekunden als Siebte das Finale am Dienstagabend (Ortszeit). "Es ist mehr, als ich erwartet hätte", erklärte die gebürtige Berlinerin. "Alles was jetzt kommt, ist Zugabe. Es ist die Kirsche auf der Sahne." Wegen einer hundertstel Sekunde verpasste Janne Sophie Engeleiter das 100-Meter-Finale hauchdünn.

+++ 31.08.2021:Vierte Paralympics-Medaille: Merklein holt Silber im Zeitfahren +++

Vico Merklein hat bei den Paralympics in Tokio Silber im Zeitfahren gewonnen. Der 44-Jährige aus Berlin arbeitete sich mit dem Handbike in der letzten von drei Runden auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji noch vom vierten auf den zweiten Platz vor. Für den querschnittgelähmten Nendorfer war es die vierte Paralympics-Medaille nach Gold im Straßenrennen 2016, Silber im Straßenrennen 2012 und Bronze im Zeitfahren 2016.

"Klar kann man noch einen besser fahren, aber das machen wir dann in Paris", sagte Merklein: "Bei mir geht es über die Ausdauer. Es bringt mir nichts, wenn ich die erste Runde gewinne." Er habe auch keine Zwischenstände wissen wollen. "Unser Betreuer hat mir in der letzten Runde etwas zugerufen. Ich habe ihm ziemlich lautstark gesagt, dass er den Mund halten soll", verriet Merklein: "Es bringt mir nichts, wenn man mich nervös macht. Ich muss meinen Stiefel runterfahren. Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich mache es seit 2006."

+++ 31.08.2021:Bronzemedaille für Para-Kugelstoßer Dietz +++ 

Sebastian Dietz hat bei den Paralympics die Bronzemedaille im Kugelstoßen gewonnen. Der unter einer teilweisen Querschnittslähmung leidende Sportler landete am Dienstag mit 14,81 Meter auf Rang drei und konnte somit seinen Sieg in Rio 2016 nicht verteidigen. "Ich habe mich belohnt für die harte Arbeit, nicht mit Gold, aber mit einer Medaille. Ich weiß, ich kann noch mehr, aber ich bin noch nicht fertig", sagte Dietz. Gold mit Weltrekord holte der Russe Wladimir Swiridow mit der 16,67 Meter. Auf Platz zwei kam der Tunesier Yassine Guenichi (15,12).

+++ 31.08.2021: Nach Titel im Basketball: Annika Zeyen holt Gold im Zeitfahren +++

Annika Zeyen hat acht Jahre nach ihrem Triumph im Rollstuhlbasketball die vierte deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Tokio gewonnen - diesmal aber im Radfahren. Die querschnittsgelähmte Bonnerin gewann am Dienstag das Zeitfahren auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji und hatte nach 32:46,97 Minuten rund eine dreiviertel Minute Vorsprung.

"In zwei verschiedenen Sportarten Gold zu gewinnen, ist unglaublich. Das kann man nicht toppen", sagte die 36-Jährige, die erst zwei Jahren internationale Handbike-Rennen absolviert: "Das war wirklich ein guter Augenblick, um mein allererstes Zeitfahren zu gewinnen." Sie habe das auch nicht erwartet. "Und ich hatte auch das ganze Rennen über nicht das Gefühl, dass es übermäßig gut lief." Selbst im Ziel habe sie gedacht, "dass ich bestenfalls Zweite bin." Als ihr klar wurde, dass sie gewonnen hat, stieß Zeyen einen spitzen Freudenschrei aus.

+++ 31.08.2021: Fünfte im Zeitfahren: Multitalent Eskau verpasst 16. Para-Medaille +++

Multitalent Andrea Eskau hat ihre 16. Medaille bei den Paralympischen Spielen überraschend verpasst. Nachdem sie nach der ersten von drei Zeitfahr-Runden auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji noch geführt hatte, wurde die Handbikerin aus Magdeburg mit viereinhalb Minuten Rückstand auf Siegerin Oksana Masters aus den USA Fünfte. In dieser Disziplin hatte die 50-Jährige 2016 Silber und 2012 Gold geholt. Insgesamt hat Eskau, die auch im Winter als Biathletin und Langläuferin startet, schon acht Mal Para-Gold gewonnen.

"In der ersten Runde bin ich nach Plan gefahren und war die Schnellste. Dass ich es danach nicht mehr umsetzen konnte, ist sehr ärgerlich und traurig", sagte Eskau: "Die Anstiege sind sehr schwer, das habe ich ein bisschen unterschätzt. In der zweiten Runde hab ich es weggeschenkt und wollte schon rausfahren. Aber es war ein paralympisches Rennen, deshalb habe ich es zu Ende gebracht."

+++ 31.08.2021: Fahnenträger Teuber verpasst vierten Sieg und holt Bronze +++

Fahnenträger Michael Teuber hat bei den Paralympics in Tokio seine vierte Goldmedaille hintereinander im Zeitfahren verpasst, kann sich aber mit Bronze trösten. Der 53 Jahre alte Münchner, der 2008 in Peking, 2012 in London und 2016 in Rio in dieser Disziplin triumphiert hatte, belegte am Dienstag auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji Rang drei. Sein Teamkollege Pierre Senska aus Cottbus, der erstmals seit 2008 wieder an Paralympics teilnimmt, wurde Vierter.

+++ 31.08.2021: Paralympics: Brachtendorf holt Bronze im Zeitfahren +++ 

Kerstin Brachtendorf hat zum Auftakt der Zeitfahr-Wettbewerbe der Radfahrer bei den Paralympics in Tokio gleich eine Medaille für das deutsche Team gewonnen. Die 49-Jährige belegte auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji Rang drei. Es war ihre erste Medaille bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme. Die Cottbuserin, die mit einem unbeweglichen Sprunggelenk fährt, hatte bisher einen vierten Platz im Straßenrennen 2012 als beste Platzierung bei den Spielen notiert.

+++ 30.08.2021: Pistorius-Klasse: Streng sprintet zu Gold, Floors zu geteiltem Bronze +++

Deutsches Gold in der 100-Meter-Konkurrenz der legendären Klasse von "Blade Runner" Oscar Pistorius: Felix Streng hat bei den Paralympics in Tokio das dritte Gold für Deutschland geholt. Im Sprint der Unterschenkelamputierten siegte Streng, der neuerdings in London trainiert und für Wetzlar startet, in 10,76 Sekunden vor dem Costa-Ricaner Sherman Isidro Guity Guity (10,78).

Weltrekordler Johannes Floors wurde in 10,79 Sekunden Dritter. Der 26 Jahre alte Leverkusener, der Weltmeister ist und als schnellster Mann auf zwei Prothesen gilt, musste minutenlang auf die Zielfoto-Entscheidung warten. Dann leuchtete auf der Anzeigentafel auf: Sowohl Floors als auch der Brite Jonnie Peacock, Paralympicssieger 2012 in London und 2016 in Rio, erhalten zeitgleich Bronze.

+++ 30.08.2021: Nach Silber im Weitsprung: Schäfer holt über 100 Meter Bronze +++

Zwei Tage nach Silber im Weitsprung hat Leon Schäfer bei den Paralympics in Tokio Bronze über 100 Meter gewonnen. Der 24 Jahre alte Leverkusener musste sich am Montag nach persönlicher Bestleistung von 12,22 Sekunden nur dem russischen Goldmedaillen-Gewinner Anton Prochorow, der mit 12,04 Sekunden Weltrekord für die oberschenkelamputierte Klasse lief, und dem Brasilianer Vinicius Goncalves Rodrigues geschlagen geben. Schäfer ist Vize-Weltmeister auf der Sprint-Strecke.

+++ 30.08.2021: Para-Schwimmerin Schott verpasste dritte Bronzemedaille +++

Schwimmerin Verena Schott hat ihre dritte Medaille bei den Paralympics in Tokio knapp verpasst. Die 32-Jährige wurde am Montag über 50 Meter Schmetterling in 37,03 Sekunden Vierte, zwei Zehntelsekunden hinter Bronzemedaillengewinnerin Elizabeth Marks (36,83) aus den USA. Gold gewann die Chinesin Yuyan Jiang (34,69) vor Nicole Turner (36,30) aus Irland. Über 200 Meter Lagen und 100 Meter Brust hatte Schott Bronze geholt.

+++ 30.08.2021:Paralympics: Bronze für Dressurreiterin Mispelkamp +++

Regine Mispelkamp hat bei den Paralympics die Bronzemedaille im Dressurreiten gewonnen. Die 50-Jährige holte für die Para-Reiter in der Einzel-Kür am Montag mit ihrem Pferd Highlander Delight's mit 76,820 Prozentpunkten Platz drei. Paralympicssiegerin wurde die Belgierin Michèle George (80,590) hauchdünn vor dem Niederländer Frank Hosmar (80,240). Für deutschen Reiter war es in Tokio die erste Medaille.

+++ 30.08.2021: Kaum Chancen auf Viertelfinal-Teilnahme für deutsche Sitzvolleyballer +++

Den deutschen Sitz-Volleyballern droht das schnelle Aus bei den Paralympics in Tokio. Gegen China gab es für die Mannschaft von Bundestrainer Michael Merten am Montag in vier hart umkämpften Sätzen ein 1:3 (23:25, 25:23, 23:25, 23:25). Nach der Auftaktniederlage in der Gruppe B gegen den Iran (0:3) müssen die Deutschen zum Abschluss ihre Partie gegen Brasilien deutlich gewinnen und auf Schützenhilfe des Irans gegen China hoffen. Die Partien finden am Dienstag statt.

+++ 30.08.2021: Deutsche Rollstuhl-Basketballer erreichen Paralympics-Viertelfinale +++

Die deutschen Rollstuhl-Basketballer haben das Viertelfinale bei den Paralympics erreicht. Durch einen mühevollen 56:53-Erfolg am Montag gegen den Iran hat sich die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger in der Gruppe B einen Platz unter den ersten vier Teams gesichert. Die K.o.-Runde startet am Mittwoch. Überragender Akteure beim dritten Sieg in der Gruppenphase war Aliaksandr Halouski mit 27 Punkten.

+++ 30.08.2021:Paralympics: Rio-Sieger Kappel holt Bronze im Kugelstoßen +++

Rio-Sieger Niko Kappel hat bei den Paralympics in Tokio die Bronzemedaille im Kugelstoßen gewonnen. In einem der ausgeglichensten Felder der Spiele mit fünf Konkurrenten mit vergleichbaren Vorleistungen belegte der kleinwüchsige Stuttgarter mit 13,30 Meter Rang drei. Gold ging an Weltrekordler Bobirjon Omonow aus Usbekistan (14,06) vor dem US-Amerikaner Hagan Landry (13,88).

+++ 29.08.2021: Anderthalb Jahre nach Geburt des Sohnes: Herrmann holt Silber +++

Knapp anderthalb Jahre nach der Geburt ihres Sohnes hat Speerwerferin Frances Herrmann bei den Paralympics in Tokio überraschend die Silbermedaille gewonnen. Die 32-Jährige aus Cottbus wurde in der sitzenden Klasse mit 17,72 Meter nur von der siegreichen Chinesin Lijuan Zou (22,20) geschlagen.

"Dass es sich irgendwie gelohnt hat, legitimiert ein bisschen, dass ich mein Kind alleine gelassen habe", sagte Herrmann: "Ich habe jetzt gezeigt, dass ich es auch mit der Doppelbelastung als Mutter kann. Ich will das auch weiter und will, dass mein Sohn damit groß wird."

Gemischte Gefühle dürfte nach dem Erfolg Herrmanns Mutter haben. «Meine Mutti hat gesagt, wenn ich eine Medaille hole, springt sie zu Hause in den See. Und zu Hause sind 16 Grad», sagte sie lachend. Für Herrmann war es die zehnte Medaille bei Welt- und Europameisterschaften oder Paralympics und der größte Erfolg seit Silber im Diskus bei den Spielen 2008.

+++ 29.08.2021: Pistorius-Klasse: Floors und Streng die Vorlaufschnellsten +++

In der 100-Meter-Konkurrenz der legendären Klasse von "Blade Runner" Oscar Pistorius kommt es bei den Paralympics in Tokio am Montag voraussichtlich zum Zweikampf zwischen Felix Streng und Johannes Floors. Zunächst gewann Floors am Sonntag seinen Vorlauf über 100 Meter der Unterschenkelamputierten mit paralympischem Rekord von 10,79 Sekunden, dann übertraf ihn Streng um sieben Hundertstelsekunden.

Der 26 Jahre alte Leverkusener Floors ist Weltmeister und mit 10,54 Sekunden Weltrekordler und gilt als schnellster Mann auf zwei Prothesen. Der genau acht Tage jüngere Streng, der neuerdings in London trainiert und für Wetzlar startet, trägt nur rechts eine Prothese. Am Montag um 13.36 Uhr deutscher Zeit greifen sie nach ihrem ersten Individualgold bei den Paralympics nach dem gemeinsamen Sieg mit der Staffel 2016. David Behre, 2016 zusammen mit Markus Rehm ebenfalls Staffelmitglied, schied in seinem wohl letzten Einzelrennen mit 12,10 Sekunden aus. Er soll in Tokio noch in der Staffel starten.

+++ 29.08.2021: Rollstuhl-Basketballerinnen beenden Gruppenphase auf Platz eins +++

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen haben die Gruppenphase bei den Paralympics ungeschlagen beendet. Gegen Japan gewann das Team von Bundestrainer Dennis Nohl am Sonntag nach einer Aufholjagd im vierten Viertel mit 59:54. Nun steht die Auswahl in der Gruppe A mit vier Erfolgen souverän auf Platz eins. Am Dienstag beginnt mit dem Viertelfinale die K.o.-Runde. Beste Werferinnen gegen Japan waren Katharina Lang (27 Punkte) und Fahnenträgerin Mareike Miller (21).

+++ 29.08.2021:Disqualifiziert: 200-Meter-Läuferin Nikoleitzik verliert Para-Bronze +++

Die Freude über die vermeintlich gewonnene Bronzemedaille über 200 Meter bei den Paralympics wehrte bei Leichtathletin Nicole Nikoleitzik nur kurz. Die 26-Jährige kam am Sonntag im Olympiastadion von Tokio als Dritte ins Ziel, nach dem Rennen wurde sie allerdings wegen Übertretung der Bahn disqualifiziert. Paralympics-Siegerin wurde die Chinesin Yiting Shi (28,21 Sekunden) mit einem Weltrekord.

+++ 29.08.2021:Gold für Para-Tischtennisspieler Baus nach Fünfsatz-Krimi +++

Tischtennisspieler Valentin Baus hat die Goldmedaille bei den Paralympics gewonnen. Der 25-Jährige bezwang am Sonntag den Chinesen Ningning Cao in einem hochklassigen Match mit 3:2-Sätzen und hat nach Silber in Rio 2016 erstmals Gold gewonnen. Baus drehte dabei einen 1:2-Rückstand und entschied die Durchgänge vier und fünf für sich. Für das deutsche Paralympics-Team ist es 77 Minuten nach Martin Schulz im Triathlon das zweite Gold in Tokio.

+++ 29.08.2021: Endlich das erste Gold: Triathlet Schulz erlöst DBS bei Paralympics +++

Triathlet Martin Schulz hat seinen Paralympicssieg aus Rio in Tokio wiederholt und am fünften Wettkampftag endlich die erste Goldmedaille für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) geholt. Der 31-Jährige aus Leipzig, der ohne linken Unterarm geboren wurde, siegte nach einer ganz starken Laufleistung in 58:10 Minuten mit 45 Sekunden Vorsprung auf den lange führenden Briten George Peasgood. Nach vier Wettkampftagen hatte Deutschland im Medaillenspiegel mit sieben Medaillen - davon zwei silberne und fünf bronzene - nur Rang 40 belegt.

Nach 750 Metern Schwimmen in der Bucht des Odaiba Marine Park stieg Schulz am frühen Morgen Ortszeit als Zweiter aus dem Wasser, mit genau einer Minute Rückstand auf Peasgood. Schon nach fünf von 20 Kilometern Radfahren hatte er den Rückstand auf 34 Sekunden verkürzt. Nach der Hälfte der fünf Kilometer langen Laufstrecke waren es nur noch fünf Sekunden Rückstand, dann zog Schulz vorbei.

+++ 28.08.2021: Silber statt Gold: Weitspringer Schäfer um fünf Zentimeter geschlagen +++

Weitsprung-Weltrekordler Leon Schäfer hat die erhoffte erste Goldmedaille für Deutschland am vierten Wettkampftag der Paralympics Tokio verpasst. Der 24 Jahre alte Leverkusener wurde am Samstag nach einem extrem spannenden Wettkampf mit 7,12 Metern Zweiter hinter dem Südafrikaner Ntando Mahlangu (7,17). Schäfers Weltrekord liegt bei 7,24 Metern, er ist zudem amtierender Weltmeister.

Der Berliner Ali Lacin wurde bei seiner Paralympics-Premiere trotz eines zwischenzeitlichen Klassen-Weltrekords von 6,70 Meter Fünfter. Er trat als doppelamputierter gemeinsam mit den einseitig Amputierten in einer Konkurrenz an. Den Weltrekord entriss ihm Mahlangu mit 7,02 Meter kurz darauf wieder und erhöhte ihn im letzten Versuch sogar.

+++ 28.08.2021:Zweiter Sieg bei Paralympics: Deutsche Goalballer bezwingen Belgien +++

Die hochambitionierten deutschen Goalballer haben sich nach der klaren Niederlage bei den Paralympics gegen die Ukraine (5:11) wieder in besser Form präsentiert. Gegen Belgien gab es für den Gold-Anwärter am Samstag einen 2:0-Erfolg. Der Marburger Michael Dennis sorgte einmal mehr in Tokio für die beiden deutschen Tore. Mit zwei Erfolgen und einem verlorenen Spiel steht die Mannschaft der Trainer Johannes Günther und Stefan Weil in der Gruppe B auf Platz zwei. Die besten vier Teams der beiden Fünfergruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale.

+++ 28.08.2021: Erste Para-Medaille für Leichtathleten: Lindy Ave holt Bronze +++

Sprinterin Lindy Ave hat den Para-Leichtathleten an deren zweiten Wettkampftag überraschend die erste Medaille bei den Paralympics in Tokio gesichert. Die 23-Jährige aus Greifswald gewann in der Klasse der Athleten mit Cerebralparese über 100 Meter mit persönlicher Bestleistung von 12,77 Sekunden Bronze hinter der siegreichen Britin Sophie Hahn (12,43) und Darian Faisury Jimenez Sanchez aus Kolumbien (12,49).

Für Ave war es bei den zweiten Paralympics die erste Medaille. "Damit hätte ich nie gerechnet", sagte Ave und meinte: "Ich bin einfach nur glücklich. Besser hätte es nicht laufen können." Beim Zieleinlauf war sie sich "nicht sicher, ob es reicht. Deshalb hab ich lieber nochmal zur Anzeigentafel geschaut, bevor ich mich gefreut habe".

+++ 28.08.2021: Zweite Paralympics-Bronzemedaille für Schwimmerin Schott +++

Schwimmerin Verena Schott hat die zweite Bronzemedaille bei den Paralympics in Tokio gewonnen. Über 100 Meter Brust wurde die 32-Jährige am Samstag mit einer Zeit von 1:43,61 Minuten erneut Dritte. Siegerin wurde die Ukrainerin Jeljazaweta Mereschko (1:40,59) vor der Britin Grace Harvey (1:42,22). Schott hatte bereits über 200 Meter Lagen Bronze geholt.

+++ 28.08.2021: Schmidberger verliert Finalkrimi: Tischtennis-Ass holt Para-Silber +++

Tischtennisspieler Thomas Schmidberger hat die erste deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Tokio knapp verpasst. Der 29-Jährige, der seit seinem fünften Lebensjahr querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, unterlag am Samstag in einem Finalkrimi dem Chinesen Panfeng Feng mit 2:3-Sätzen. Während Schmidberger wie schon in Rio 2016 die Silbermedaille holte, gewann sein Finalgegner zum vierten Mal in Serie Paralympics-Gold.

Nach zwei Sätzen sah es nach einem klaren Endspielsieg des Chinesen aus. Feng brillierte, Schmidberger reagierte nur. Mit 9:11 und 4:11 lag der für Borussia Düsseldorf spielende Deutsche schnell mit 0:2 zurück. Danach folgte die Aufholjagd. Er egalisierte mit 11:8 und 11:4 das Match, im Entscheidungssatz besaß Feng in einem hochklassigen Spiel die besseren Nerven.

+++ 28.08.2021: Finale erreicht: Tischtennis-Ass Schmidberger spielt um Para-Gold +++

Tischtennisspieler Thomas Schmidberger hat das Paralympics-Finale erreicht und damit die Silbermedaille bereits sicher. Der 29-Jährige bezwang am Samstag in Tokio den Chinesen Xiang Zhai problemlos mit 3:0-Sätzen und kämpft am Samstag um 11.15 Uhr deutscher Zeit Gold. «Es war ein hartes Stück Arbeit. Ich bin sehr froh, jetzt im Finale zu stehen», sagte Schmidberger nach dem Match. Gegner im Endspiel ist der Chinese Panfeng Feng.

Schmidberger bleibt damit im kompletten Turnier ohne Satzverlust. 2016 stand der Spieler von Borussia Düsseldorf bereits im Paralympics-Finale, holte damals allerdings Silber.

+++ 28.08.2021: Acht Hundertstel fehlen zu Para-Bronze: Förstemann und Kruse Vierte +++

Der frühere Olympia-Dritte Robert Förstemann und Kai Kruse haben bei den Paralympics in Tokio Bronze um acht Hundertstelsekunden verpasst. Trotz des deutschen Rekords von 1:00,554 Minuten fehlte am Ende 82 Tausendstel zu Rang drei im 1000-Meter-Zeifahren auf der Rad-Bahn. Der gebürtige Thüringer Förstemann fungiert seit 2019 als Guide des sehbehinderten Kruse.

Über 4000 Meter waren beide am Mittwoch vorsichtshalber nach 1000 Metern ausgestiegen, weil Kruse nach einem Trainings-Sturz in der Vorwoche noch Beschwerden hatte. 2016 in Rio hatte Kruse Bronze gewonnen, damals noch mit dem früheren Teamsprint-Olympiasieger Stefan Nimke als Guide. Förstemann war 2008 in Peking bei Olympia dabei war und gewann 2012 in London sogar Bronze im Teamsprint.

+++ 27.08.2021: Auftaktniederlage für deutsche Sitzvolleyballer: 0:3 gegen den Iran +++ 

Die deutschen Sitzvolleyballer haben das Auftaktspiel bei den Paralympics deutlich verloren. Gegen den Iran verlor das Team von Bundestrainer Michael Merten am Samstag in Tokio klar mit 0:3 (23:25, 16:25, 17:25). Überragend beim Sieger war der 2,46 Meter große Morteza Mehrzad, der für 18 Punkte sorgte. Am Montag geht es für die deutsche Mannschaft im zweiten Match der Gruppe B gegen China.

+++ 27.08.2021: Medaillen sicher: Zwei Para-Tischtennisspieler erreichen Halbfinale +++

Die Tischtennisspieler Valentin Baus und Thomas Schmidberger haben eine Medaille bei den Paralympics sicher. Die beiden Silbermedaillen-Gewinner von Rio 2016 gewannen am Freitag ihre Viertelfinals und kämpfen am Samstag in Tokio um den Finaleinzug. Die Verlierer der Halbfinalspiele erhalten eine Bronzemedaille, ein Match um Platz drei wird es nicht geben.

Baus benötigte gegen Nicolas Savant-Aira lediglich 18 Minuten zum ungefährdeten Sieg und trifft im Halbfinale nun auf den Briten Jack Hunter Spivey. "Ich hatte ein gutes Gefühl, einen guten Touch. Es ging sehr schnell", sagte der gebürtige Bochumer. Schmidberger benötigte beim 3:0 über den Chinesen Ping Zhao nur eine Minute länger. Im Semifinale wartet mit Xiang Zhai ein weiterer Chinese. "Nun ist alles möglich", sagte der 29-Jährige.

Dagegen haben Sandra Mikolaschek (1:3 gegen die Chinesin Miao Zhang) und Björn Schnake (0:3 gegen den Briten William Bayley) das Halbfinale und damit eine Medaille verpasst.

+++ 27.08.2021: Beide Rollstuhlbasketball-Mannschaften bezwingen Großbritannien +++

Die deutschen Rollstuhlbasketball-Mannschaften sind auf Kurs Paralympics-Viertelfinale. Die Männer haben am Freitag in Tokio überraschend klar Welt- und Europameister Großbritannien mit 71:59 bezwungen und holten nach der knappen Auftakt-Niederlage gegen Gold-Favorit USA (55:58) den ersten Sieg. Auch die Frauen um Fahnenträgerin Mareike Miller waren mit einem 53:35 gegen Großbritannien siegreich. Für sie war es im zweiten Spiel der zweite Erfolg.

Gegen die favorisierten Briten fiel die Entscheidung bei den Männern nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte dank eines starken dritten Viertels (26:15). Den erspielten Vorsprung brachten die Deutschen problemlos über die Zeit. Beste Werfer waren Thomas Böhme (27 Punkte) und André Bienek (17). Der gebürtige Engländer Joseph Bestwick kam für die deutsche Mannschaft auf drei Zähler. Nächster Gegner ist am Samstag Australien.

Noch besser läuft es bei den bislang ungeschlagenen Frauen. Die Mannschaft von Bundestrainer Dennis Nohl hatte ebenfalls mit Großbritannien keine Probleme und holte sich auch dank einer starken Defensiv-Leistung einen ungefährdeten zweiten Sieg im Turnier. Mit 21 Punkten waren Miller und Katharina Lang (16) beste Werferinnen. Am Samstag warten die ebenfalls noch unbesiegten Kanadierinnen auf das deutsche Team.

+++ 27.08.2021: Paralympics: Unfall mit selbstfahrendem Bus in Athletendorf +++

Ein sehbehinderter Para-Athlet ist bei den Paralympics in Tokio im Athletendorf mit einem selbstfahrenden Bus zusammengeprallt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf die Polizei berichtete, erlitt der japanische Judoka Aramitsu Kitazono bei dem Unfall am Vortag Verletzungen an Kopf und Körper, deren Heilung etwa zwei Wochen benötige.

Der fahrerlose Kleinbus sei an einer Kreuzung im Athletendorf in Tokios Bucht rechts abgebogen, als er am frühen Nachmittag mit dem auf einem Bürgersteig gehenden 30 Jahre alten Sportler zusammenstieß, hieß es. Der erste Kampf Kitazonos, der in der 81-Kilogramm-Gewichtsklasse antritt, war für Samstag geplant.

+++ 27.08.2021: Japans Kronprinz geht statt Kaiser zu Paralympics-Abschlusszeremonie +++

Japans Kronprinz Akishino wird wie bei Olympia an Stelle seines älteren Bruders, Kaiser Naruhito, der Abschlusszeremonie bei den Paralympics in Tokio beiwohnen. Das gab das kaiserliche Haushofamt am Freitag bekannt. Die Zeremonie wird am 5. September im Olympiastadion wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden, so wie schon zuvor auch die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele.

Kaiser Naruhito hatte die Spiele am vergangenen Dienstag für eröffnet erklärt. Der 61 Jahre alte Monarch ist offizieller Schirmherr der Paralympics und hatte zuvor schon die Olympischen Spiele im neuen Olympiastadion der Hauptstadt für eröffnet erklärt. Sein jüngerer Bruder Akishino (55) wiederum hatte an seiner Stelle auch bei den Olympischen Spielen der Abschlussfeier im Olympiastadion beigewohnt.

+++ 27.08.2021: Paralympics: Brussig-Zwillinge verpassen Medaille im Judo +++

Die Zwillinge Carmen und Ramona Brussig haben bei ihren wahrscheinlich letzten Paralympics einen krönenden Abschluss verpasst. Die beiden 44-jährigen Judoka, die in Leipzig geboren sind und für Schwerin starten, blieben bei den Paralympics in Tokio zum ersten Mal in ihren Karrieren ohne Medaille.

Ramona, die bei zuvor vier Teilnahmen je zweimal Gold und zweimal Silber gewonnen hatte, verlor in der Klasse bis 52 Kilogramm den Kampf um Bronze gegen Natalija Nikolajschik aus der Ukraine. Carmen, die bei drei Teilnahmen einen kompletten Medaillensatz sammelte, schied zunächst im Achtelfinale aus und dann auch in der Hoffnungsrunde.

Beide hatten im Vorfeld gesagt, dass Tokio wahrscheinlich, aber nicht sicher ihre letzten Spiele würden. Nach Rio de Janeiro 2016 war die Vorgabe, dass sie bis Tokio weitermachen, weil es «das Land des Judos» sei. Zur Vorbereitung lebten und trainierten die beiden 2017 ein halbes Jahr in Japan.

+++ 27.08.2021: Deutsche Rollstuhlbasketballer bezwingen Weltmeister Großbritannien +++

Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben bei den Paralympics überraschend klar Welt- und Europameister Großbritannien bezwungen. Im zweiten Spiel der Gruppe B in Tokio gewann die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger am Freitag mit 71:59 und ist mit dem Erfolg und einer zuvor knappen Niederlage gegen Gold-Favorit USA (55:58) auf Viertelfinalkurs. Nächster Gegner ist am Samstag Australien. Vier Teams der beiden Sechser-Gruppen qualifizieren sich für die Runde der besten Acht.

Gegen die Briten fiel die Entscheidung nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte dank eines starken dritten Viertels (26:15). Den erspielten Vorsprung brachten die Deutschen problemlos über die Zeit. Beste Werfer waren Thomas Böhme (27 Punkte) und André Bienek (17). Der gebürtige Engländer Joseph Bestwick kam für die deutsche Mannschaft auf drei Zähler.

+++ 27.08.2021: US-Volleyballerin zum zweiten Mal schwanger bei den Paralympics +++

US-Sitzvolleyballerin Lora Webster nimmt schwanger an den Paralympics teil - und das bereits zum zweiten Mal. Wie die 35-Jährige in einer Mitteilung des Internationalen Paralympische Komitees (IPC) erzählte, sei sie aktuell in der 20. Schwangerschafts-Woche. Schon 2012 in London, als sie Silber mit den USA gewann, habe sie schwanger gespielt. Diese Tatsache hatte sie aber damals vor ihren Teamkolleginnen geheim gehalten, um sie nicht zu verunsichern. Insgesamt wird Webster ihr viertes Kind bekommen.

"Ich weiß, wie ich mich schwanger im Wettkampf verhalten muss", sagte Webster: "Mein Körper weiß, was er tun muss. Und ich weiß, was ich tun muss, um das Baby zu schützen." Das Ziel im Wettbewerb bleibe dasselbe. Webster hat mit den USA 2004 Bronze sowie 2008 und 2012 jeweils Silber gewonnen. Beim Paralympics-Sieg 2016 war sie nicht dabei.

+++ 27.08.2021: Hitze in Tokio: Rollstuhltennis-Spiele abgesagt +++

Wegen der großen Hitze in Tokio sind zahlreiche Rollstuhltennis-Spiele bei den Paralympics abgesagt worden. Wie die Veranstalter mitteilten, sei es wegen der Wetterbedingungen am ersten Wettkampftag am Freitag nur möglich, auf dem Centre Court mit geschlossenem Dach zu spielen. Alle Matches auf den Plätzen 1 bis 9 wurden zunächst abgesagt.

Um 10.30 Uhr Ortszeit habe die Messung auf den Plätzen 31,2 Grad Celcius betragen, erklärten die Organisatoren. Später am Tag wollen sie prüfen, ob zumindest einige Spiele nachgeholt werden können.

+++ 27.08.2021: Panne bei Paralympics: Falsche Hymne für russischen Radrennen-Sieger +++

Bei der Siegerehrung für den russischen Rad-Paralympics-Sieger Michail Astaschow ist den Organisatoren eine Panne unterlaufen: Statt der Hymne des Russischen Paralympischen Komitees erklang versehentlich die des Internationalen Paralympischen Komitees. «Es war ein reiner Bedienungsfehler», sagte der Sprecher der japanischen Organisatoren, Masa Takaya, am Freitag und entschuldigte sich für das Malheur. Unmittelbar nach der falschen Hymne habe man sich bei dem Athleten entschuldigt und ihn gebeten, erneut auf das Siegerpodest zu steigen. Dies habe Astaschow akzeptiert, woraufhin die korrekte Hymne abgespielt worden sei.

Astaschow hatte am Vortag im Verfolgungsrennen über 3000 Meter die Gold-Medaille gewonnen. Trotz Sanktionen wegen Staatsdopings durfte Russland 241 Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympics an den Start schicken, allerdings nur als Team des Russischen Paralympischen Komitees. Anstatt der russischen Hymne wird das Klavierkonzert Nummer 1 von Peter Tschaikowsky gespielt, als Fahne wird die paralympische Flagge anstelle der Landesfahne gehisst.

+++ 27.08.2021: Band aus der Hand gerutscht: Kosenkow und Böttger disqualifiziert +++

Der frühere Olympia-Teilnehmer Alexander Kosenkow und sein Schützling Marcel Böttger (Bay Oeynhausen) sind bei den Paralympics auf bittere Art und Weise im Vorlauf ausgeschieden. Kurz vor Ende im 100-Meter-Lauf rutschte Kosenkow das Band aus der Hand, das Duo wurde qualifiziert, weil es nicht gleichzeitig über die Ziellinie lief.

«So ein Faux-Pas ist uns noch nie passiert», sagte Kosenkow, 2008 Olympia-Fünfter in der 4x100 Meter-Staffel. Der sehbehinderte Böttger fügte hinzu: «Noch nicht einmal im Training. Dass es dann heute passiert ist schlecht.» Böttger war als einziger in seinem Lauf mit Guide angetreten. «Bei diesen klimatischen Bedingungen ist man komplett nass. Die anderen haben das Problem nicht», haderte Kosenkow. «Solche negativen Erfahrungen macht man nur einmal.»

Während der Weitsprung in Tokio laut Kosenkow «nur eine Zugabe» ist, wird das Duo sicher bis zu den Spielen 2024 weitermachen. «In Paris werde ich zu 100 Prozent an Marcels Seite sein», versprach Kosenkow. «Dann aber wohl eher als Trainer denn als Guide.» Ein bis zwei Jahre brauche er ihn wohl noch an seiner Seite. So sieht es auch Böttger. «Aber grundsätzlich soll das noch ein paar Jahre so weitergehen, auch wenn das Guide-Dasein irgendwann vorbei sein wird. Als Trainer will ich ihn nicht missen.»

+++ 26.08.2021: Dressurreiterin Dresing verpasst Paralympics-Bronze +++

Dressurreiterin Heidemarie Dresing hat eine Medaille bei den Paralympics knapp verpasst. Die mit 66 Jahren älteste deutsche Teilnehmerin wurde am Donnerstag auf ihrem Pferd La Boum 20 Vierte. Die gebürtige Hagenerin kam auf 72,294 Prozentpunkte und lag damit hauchdünn hinter der Britin Georgia Wilson (72,765). Paralympics-Sieger wurde der Brite Lee Pearson (76,265), Silber ging an den Österreicher Pepo Puch (73,441).

+++ 26.08.2021: Bronze im Becken: Schott holt Para-Medaille für Schwimmer +++

Verena Schott hat die zweite Medaille für die deutschen Athleten bei den Paralympics in Tokio gewonnen. Über 200 Meter Lagen schwamm die Cottbuserin am Donnerstag in 2:59,09 Minuten zu Bronze. Es gewann die Britin Maisie Summers-Newton in Weltrekordzeit von 2:56,68 Minuten vor der Ukrainerin Jeljzaweta Mereschko (2:58,04). Für die 32-jährige Schott ist es bei der dritten Teilnahme die zweite Paralympics-Medaille. 2012 hatte sie in derselben Disziplin Silber gewonnen. 2016 in Rio hatten die deutschen Schwimmer nur drei Medaillen geholt, darunter keine goldene.

Die erste deutsche Medaille, ebenfalls Bronze, hatte am Mittwoch Radfahrerin Denise Schindler auf der Bahn gewonnen.

+++ 26.08.2021: Deutschlands Sitzvolleyballer spielen gegen 2,46-Meter-Mann +++

Deutschlands Sitzvolleyballer stehen bei ihrem Auftaktspiel bei den Paralympics in Tokio im Wortsinne vor einer Riesen-Herausforderung. Im Spiel gegen den Iran in der Nacht zum Samstag deutscher Zeit (03.00 Uhr) trifft Deutschland auf den 2,46 Meter großen Morteza Mehrzadselakjani. Er ist nach Angaben des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) der größte Teilnehmer in der Geschichte der Paralympics und der zweitgrößte Mensch der Welt.

Seine Größe ist bedingt durch Akromegalie, eine Erkrankung, die auf zu viele Wachstumshormone zurückzuführen ist. Da er sich bei einem Fahrradunfall im Alter von 15 Jahren einen schweren Beckenbruch zuzog, geht er normalerweise an Krücken oder sitzt im Rollstuhl. Auf dem Feld kann er bis zu 1,96 Meter Höhe blocken und hat eine Reichweite von 2,30 Meter. 2011 sah ihn ein Trainer im Fernsehen und überredete ihn zum Sitzvolleyball.

2016 führte der Mehrzad genannte Iraner sein Team zum Paralympics-Sieg, 2018 zum WM-Titel. Doch auch die deutschen Sitzvolleyballer haben hohe Ambitionen. «Wir haben was Großes vor - und das ist die Goldmedaille», sagte Francis Tonleu dem SWR. Er ist 2,02 Meter groß, also fast einen halben Meter kleiner als Mehrzad.

+++ 26.08.2021: Rückschlag für deutsche Goalballer: 5:11-Niederlage gegen Ukraine +++

Die deutschen Goalballer haben bei den Paralympics den ersten Rückschlag erlitten. Im zweiten Gruppenspiel verlor der Goldmedaillen-Anwärter am Donnerstag in Tokio gegen den EM-Zweiten Ukraine mit 5:11 (1:3). Zum Auftakt hatte Deutschland die Türkei mit 6:4 bezwungen. Der Marburger Michael Dennis war einmal mehr mit drei Treffern bester Schütze. Felix Rogge sorgte für die weiteren Tore.

Am Samstag trifft die Mannschaft der Trainer Johannes Günther und Stefan Weil auf Belgien. Die besten vier Teams qualifizieren sich für das Viertelfinale. Beim Goalball spielen Akteure mit unterschiedlicher Sehbehinderung aus Gründen der Chancengleichheit mit einer Augenmaske. Ziel ist es, einen 1,25 Kilogramm schweren Klingelball ins gegnerische Tor zu werfen.

+++ 26.08.2021: Paralympics: Fahnenträger Teuber verpasst Finals auf der Bahn klar +++

Fahnenträger Michael Teuber hat bei der Verfolgung auf der Bahn die Final-Läufe klar verpasst. Mit 3:59,521 Minuten belegte der fünfmalige Paralympics-Sieger im Straßenrad nur Rang acht unter zehn Fahrern in der Qualifikation. Bei den vergangenen beiden Spielen hatte der 53-Jährige Münchner seine erste Medaille auf der Bahn als Vierter und Fünfter nur knapp verpasst. Auch der Berliner Pierre Senska (3:50,016) verpasste als Sechster die Finals der vier Besten.

+++ 26.08.2021: Rollstuhl-Basketball: Deutsche Männer verpassen Coup gegen die USA +++

Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben bei den Paralympics in Tokio einen Coup gegen die USA knapp verpasst. Gegen den Paralympics-Sieger von Rio führte das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger im dritten Viertel mit 40:30 und verlor letztlich doch noch mit 55:58. Die Frauen, die in Rio Silber und davor in London sogar Gold gewonnen hatten, kamen derweil zu einem ungefährdeten 77:58-Erfolg gegen Australien.

«Es ist schade und bedauerlich, dass wir das Ding nicht geholt haben. Aber mit der Leistung sind wir zufrieden. Deshalb schöpfen wir Mut daraus», sagte Zeltinger. «Wir haben einen anderen Anspruch als die Amerikaner. Die wollen sicher Gold holen. Wir müssen einen der besten Vier der Welt schlagen, um ins Viertelfinale zu kommen. Eine solche Leistung am Freitag gegen die Briten sollte reichen.»

+++ 25.08.2021: Gummibärchen nach Bronze: Schindler holt erste Paralympics-Medaille +++

Die erste Medaille bei den Paralympics in Tokio gewinnt eine deutsche Radsportlerin. Mit ihrer Prothese überzeugt sie nicht nur auf der Bahn. Die deutschen Rollstuhlfechter hadern mit ihrem Aus.

Die erste Paralympics-Medaille bei den Spielen in Tokio wollte sich Denise Schindler mit Gummibärchen versüßen. Die 35 Jahre alte Radsportlerin holte am Mittwoch (Ortszeit) nicht nur Bronze in der 3000-Meter-Verfolgung, sondern gewann auch die erste in der japanischen Hauptstadt vergebene Paralympics-Medaille. "Ich stand so unter Druck, ich war den ganzen Tag nicht ansprechbar", sagte sie: "Am Ende sind mir so viele Steine vom Herzen gefallen, das hat die ganze Bahn gehört", fügte die Münchnerin hinzu.

Mit einem lautem Jubelschrei ließ die "Killerbiene" genannte Schindler ihre Freude im Izu Velodrome freien Lauf. In 3:55,120 Minuten besiegte sie im Bronze-Rennen die US-Amerikanerin Clara Brown (4:01,523) deutlich, auch dank der Unterstützung der deutschen Delegation um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. "Der Präsident höchstpersönlich hat mich heute zu Bronze geschrien", sagte sie. Das erste Paralympics-Gold holte die Australierin Paige Greco.

Schindler rutschte als Zweijährige in ihrer Geburtsstadt Chemnitz auf eisigem Weg unter eine Straßenbahn und verlor ein Bein. Ihre Prothese lässt sie mit einem 3D-Drucker erstellen und brachte damit auf der Hannover-Messe 2016 den damaligen US-Präsidenten Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Staunen.

Bereits bei den Paralympics in London 2012 und vier Jahre später in Rio de Janeiro holte Schindler insgesamt zweimal Silber und einmal Bronze, allerdings auf der Straße. Nun klappte es gleich im ersten Rennen in Tokio. "Ich bin unheimlich dankbar und glücklich", betonte sie und peilt weiteres Edelmetal auf der Straße an. "Ich lass das jetzt auch erstmal sacken", erklärte Schindler.

Der frühere Olympia-Dritte Robert Förstemann ist bei seiner Paralympics-Premiere als Partner des sehbehinderten Radsportlers Kai Kruse schon nach 1000 von 4000 Metern aus Sicherheitsgründen ausgestiegen. Kruse stürzte in der vergangenen Woche und fokussiert sich auf das 1000-Meter-Zeitfahren am Samstag.

Verdauen müssen auch die Rollstuhlfechter ihr vorzeitiges Aus. Sylvi Tauber hatte im Viertelfinale gegen die ukrainische Favoritin Olena Fedota mit 9:15 klar das Nachsehen. "Ich weiß nicht, warum ich nicht reingekommen bin. Vielleicht war alles ein bisschen zu schnell für mich. Aber insgesamt bin ich trotzdem hochzufrieden", sagte Tauber.

Maurice Schmidt unterlag bei seiner Paralympics-Premiere bereits im Achtelfinale äußerst unglücklich. Gegen den Rio-Paralympicssieger Andrii Demtschuk aus der Ukraine führte der Böblinger schon mit 14:12 und hatte bei den letzten beiden Punkten jeweils nach Studium der Video-Bilder mit 14:15 knapp das Nachsehen.

"Es ist schon böse, wenn man so gut dabei ist und die ganze Zeit führt", sagte der 22-Jährige, wollte die Niederlage aber nicht als Pech bezeichnen. "Ich war zu nervös und nicht selbstbewusst genug. Ich habe zu viel nachgedacht", sagte er. Am Donnerstag besitzt Schmidt im Degen-Wettbewerb eine neue Medaillen-Chance.

Erfolgreich haben die hochambitionierten Goalballer ihre Mission Gold begonnen. Gegen die Türkei gewann das Team der Trainer Johannes Günther und Stefan Weil mit 6:4 (4:2). Am Donnerstag geht es gegen die Ukraine weiter.

Im Schwimmen verpassten Verena Schott über 50 Meter Freistil und Marlene Endrolath (100 Meter Schmetterling) die Endläufe.

+++ 24.08.2021: Paralympics: Merkel und Seehofer wünschen Athleten Erfolg und Glück +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) haben den deutschen Athleten bei den am Dienstag eröffneten Paralympics Glück und Erfolg gewünscht. "Die Bundeskanzlerin wünscht allen Athletinnen und Athleten erfolgreiche Wettkämpfe und - trotz der besonderen pandemischen Umstände - unvergessliche sportliche Momente", twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert.

"Für viele Athletinnen und Athleten geht mit dem Beginn der paralympischen Sommerspiele in Tokio ein Lebenstraum in Erfüllung. Trotz erschwerter Bedingungen und besonderer Herausforderungen haben sie viele Jahre hart trainiert, um sich in Bestform zu bringen", betonte der auch für den Sport zuständige Ressortchef Seehofer. "Ich wünsche allen erfolgreiche Spiele und auch das kleine, notwendige Quäntchen Glück."

Um 22.08 Uhr Ortszeit (15.08 Uhr MESZ) hatte Japans Kaiser Naruhito die XIV. Sommerspiele im Olympiastadion für eröffnet erklärt. Die Zeremonie ging pandemiebedingt ohne Zuschauer über die Bühne. IOC-Präsident Thomas Bach war 16 Tage nach Ende der Olympischen Spiele für die Feier nach Tokio zurückgekehrt. Rund 3400 Para-Athletinnen und Para-Athleten aus 159 Nationen - darunter 133 deutsche Sportlerinnen und Sportler - nehmen an den Paralympics teil.

+++ 24.08.2021: Japans Kaiser Nahurito erklärt Paralympische Spiele für eröffnet +++

Die Paralympischen Spiele von Tokio haben offiziell begonnen. Um 22.08 Uhr Ortszeit erklärte Japans Kaiser Naruhito die XIV. Sommerspiele am Dienstag im Olympiastadion für eröffnet. Die Zeremonie ging pandemiebedingt ohne Zuschauer über die Bühne. IOC-Präsident Thomas Bach war 16 Tage nach Ende der Olympischen Spiele eigens für die Feier nach Tokio zurückgekehrt.

Deutschland marschierte als 92. von 161 Teilnehmernationen ein. Die Fahne trugen Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und der fünfmalige Rad-Paralympicssieger Michael Teuber. Da afghanische Para-Athleten wegen der Machtübernahme der Taliban fehlen, wurde die Flagge des Landes von einem Volunteer ins Stadion getragen.

"Ich kann es nicht glauben, dass wir tatsächlich hier sind", sagte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) mit Blick auf die einjährige Verschiebung: "Von morgen an beginnen die paralympischen Athleten wieder, die Welt zu verändern."

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/hos/news.de/dpa

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