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Roseanne Barr: "Niemand im Holocaust gestorben!" Schauspielerin leugnet Völkermord an Juden

US-Schauspielerin Roseanne Barr sorgt mit gefährlichen Aussagen für Fassungslosigkeit. Zu Gast in einem Podcast behauptet der einstige SitCom-Star jetzt, es habe den Holocaust nie gegeben. War alles nur Sarkasmus oder wortwörtlich gemeint?

US-Schauspielerin Roseanne Barr leugnete in einem Podcast-Interview jetzt den Holocaust. (Foto) Suche
US-Schauspielerin Roseanne Barr leugnete in einem Podcast-Interview jetzt den Holocaust. Bild: picture alliance/dpa | Julie Jacobson

War US-Schauspielerin Roseanne Barr in den 1990er Jahren noch für ihre gleichnamige Sitcom "Roseanne" bekannt, fiel sie in den vergangenen Jahren dagegen durch bizarre und rassistische Äußerungen auf. So wurde sie 2018 sogar vom Sender "ABC" gefeuert, nachdem sie einen rassistischen Tweet über die afroamerikanische Politikerin Valerie Jarrett gepostet hatte. Nun sorgt sie mit weiteren gefährlichen Aussagen für Wirbel: Sie leugnete den Holocaust.

Schauspielerin Roseanne Barr leugnet den Holocaust in Podcast-Interview mit Theo Von

Zu Gast in Theo Vons Podcast "This Past Weekend" sprach Roseanne Barr zunächst eigentlich über die US-Präsidentschaftswahl 2020 und darüber, dass Joe Biden damals 81 Millionen Stimmen in36 Bundesstaaten gewonnen habe. "Und das ist einfach unglaublich. Das ist es wirklich, wirklich. Und das ist die Wahrheit", so Barr, die noch erklärte, es gebe "Dinge wie die Wahrheit und Fakten", an denen man festhalten müsse.

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Roseanne Barr behauptet: "Niemand im Holocaust gestorben"

Dann schlug sie jedoch den Bogen zu einem völlig anderen Thema. Nur Sekunden nachdem sie beteuert hatte, man müsse an Fakten festhalten, leugnete sie plötzlich den Holocaust, den Völkermord an etwa sechs Millionen Juden durch das damalige Nazi-Deutschland. In ihrem Podcast-Interview behauptete Barr: "Und es ist auch niemand im Holocaust gestorben. Das ist die Wahrheit." Es folgten noch gefährlichere Aussagen: "Es sollte passieren, sechs Millionen Juden sollten gerade sterben, weil sie die ganzen Probleme in der Welt verursachen. Aber es ist nie passiert."

Auf Nachfrage Vons bestätigte die 70-Jährige, selbst "komplett jüdisch" zu sein und sprach mit dem Moderator anschließend über Hollywood, das von Juden aufgezogen worden sei und von ihnen angeblich bis heute kontrolliert werde. "Die Leute sollten froh sein, dass die Juden Hollywood kontrollieren, denn ansonsten hätte man nur beschissene Angler-Shows", so der einstige Sitcom-Star.

Sarkasmus, oder nicht? Große Debatte um Roseanne Barrs Holocaust-Leugnung

Roseanne Barrs Äußerungen sorgen nun für eine große Debatte im Netz. Podcast-Host Theo Von selbst teilte den erwähnten Ausschnitt ihres Interviews auf Twitter und scheint zu behaupten, die skandalösen Äußerungen dürften nicht wörtlich genommen werden: "Hier ist der vollständige Clip von Roseanne Barr, die offensichtlich Sarkasmus und Satire verwendet. Sie ist ein Mensch und einer der lustigsten Menschen, die ich je getroffen habe." Einige User fassen Barrs Aussagen offenbar ebenfalls als Sarkasmus auf: "Das ist urkomisch - die Leute müssen sich wirklich entspannen! Sie spielt hier offensichtlich eine Nummer, und zwar eine wirklich lustige."

Viele halten den Clip dagegen jedoch für sehr problematisch: "Wirklich, weil sie in dem ganzen Clip so ziemlich den gleichen Ton und Enthusiasmus an den Tag gelegt hat, können Sie mir also sagen, wo der Sarkasmus beginnt?", entgegnet ein Twitter-Nutzer Barrs Verteidiger. Auch ein weiterer wundert sich: "Was genau ist daran lustig?" "Es tut mir leid, aber sind Sie Jude? Haben Sie Verwandte, die im Holocaust umgekommen sind? Ich bin Jude und ich habe welche, und ich finde das überhaupt nicht witzig, ich finde es erbärmlich und abscheulich", kritisiert ein anderer User Barrs Interview scharf.

Jüdischer Weltkongress: Roseanne-Barr-Interview ist "Nazismus in seiner reinsten Form"

Jake Pentland, der Sohn der Schauspielerin, verteidigt seine Mutter, wie die Zeitung "New York Post" berichtet: "Es ist uns peinlich, dass die Leute so dumm sind, nicht zu erkennen, dass Roseanne sarkastisch ist." Inzwischen hat sich auch Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, zu der umstrittenen Podcast-Episode gemeldet. Er erkennt in Barrs Äußerungen keinen Sarkasmus, sondern "Nazismus in seiner reinsten Form". Das Video verkörpere den "alarmierenden Anstiegs des Judenhasses in Amerika, der weit über den Handel mit Verschwörungstheorien" hinausgehe. "Zudem ist die Verteidigung der hasserfüllten, ignoranten Kommentare von Frau Barr durch Herrn Von als satirisch ebenso beleidigend", so Lauder, der Apple Music und Spotify auffordert, die Folge zu lösen.

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/bua/news.de

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