J.D. Vance: Trump-Vize heizt Gewalt an - Wieso seine Sprache eine Gefahr birgt

J.D. Vance nutzt seine Worte methodisch für verbale Attacken. Er richtet sich gezielt gegen Gegner und kritische Stimmen. Wieso das gefährlich ist und die Gewalt in den USA befeuern kann. Ein Kommentar.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

J.D. Vance eint die Menschen mit seiner Rhetorik nicht.  (Foto) Suche
J.D. Vance eint die Menschen mit seiner Rhetorik nicht.  Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP | Alex Wroblewski
  • Sprache mit System: Wieso J.D. Vance rechtes Vokabular gezielt einsetzt
  • J.D. Vance spaltet mit seiner Rhetorik
  • US-Vizepräsident kann mit seinen Worten die Gewalt befeuern

Von einem Vizepräsidenten wird erwartet, sich gegen Ungerechtigkeiten klar zu positionieren, aber nicht mit Polemik ein Land, das bereits gespalten ist, noch weiter auseinander fallen zu lassen. Mit seinen Worten heizt J.D. Vance die angespannte Stimmung in den USA noch weiter an. Wieso das die Demokratie gefährden kann.

Lesen Sie mehr News über die US-Regierung:

Wie J.D. Vance mit Sprache ausgrenzt

J.D. Vance hat mit dem Antritt seines Amtes die Sprache der US-Regierung übernommen. Es scheint, dass er sich mit viel Pathos für die US-Amerikaner:innen einsetzt, wenn er gegen Migranten oder zuletzt im Podcast von Charlie Kirk davon sprach, gegen die "extreme Linke" vorgehen zu wollen und Mitarbeiter anschwärzen zu lassen. Damit zeigte er nicht etwa, wie er meint, "Anstand", sondern richtet eine Kampfansage an alle, die seiner Auffassung nach nicht nach seinen Spielregeln spielen. Kritik wird verunglimpft, Menschen als Lügner beschimpft. Es wird nach einem Schuldigen gesucht. Die Adressaten sind meistens marginalisierte Gruppen, Demokraten oder Journalisten. Damit malt er ein düsteres Bild, das nur durch Ausgrenzung in Erfüllung geht. Hier verpackt er nüchterne Kritik mit dem Vokabular der Rechten.

J.D. Vance malt mit seinen Worten Feindbilder

Wenn selbst der Tod eines ultrarechten Aktivisten zum Aufhänger genommen wird, Feindbilder zu inszenieren und sich nicht mehr um Argumente, sondern um persönliches Befinden gestritten wird, dann gleitet die Debatte in autoritäre Strukturen ab. Der Begriff "extreme Linke" wird von Vance und anderen rechten Gruppierungen strategisch eingesetzt. Das suggeriert, dass fortschrittliche Politik radikal sei. Um demokratische Werte wie Diversität, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit geht es schon längst nicht mehr. Mit Worten wie diesen haftet diesen Werten etwas Gefährliches an.

Wieso die Rhetorik von Trumps Vize Gewalt anstacheln kann

Das kann auch Gewalt anstacheln. Wer extreme Worte immer wieder benutzt, der macht sie salonfähig, wie sich vor allem im Netz zeigt. In Chatgruppen ist Hate Speech nichts Neues mehr - nein, sie ist zum gefährlichen Alltag geworden. Natürlich kann Sprache der Katalysator für Gewaltphantasien oder Angriffe sein, aber sie lösen Gewalt nicht aus. Zwar zeigte sich, dass unter anderem Trump immer mehr Begriffe als verbale Waffen verwendet, aber einen Kausalzusammenhang fand die Wissenschaft bislang nicht.

J.D. Vance spaltet die USA

Sprache ist Macht, wohlwollend gewählt kann sie Menschen einen. Das, was auch Vance ansprach. Mit seiner Rhetorik zeigt er aber einmal mehr, dass er genau das Gegenteil bewirkt: Er entzweit die Bevölkerung immer mehr. Gerade in einem Land wie den USA wandelt sich der Ton gerade in eine Richtung, die durch Stimmen, wie mit der des Republikaners, immer lauter zu werden scheint. Dabei geht konstruktive Kritik oft unter, was im Sinne der Demokratie fatal ist.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/loc/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.