Donald Trump: US-Machtspiele um Grönland – Dänemark spricht von perfidem Vorgehen

Neue Vorwürfe gegen die USA: In Grönland sollen US-Bürger versuchen, Stimmung gegen Dänemark zu machen. Geht Donald Trump damit neue Wege, um die Insel doch noch für Amerika zu gewinnen?

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Donald Trump: Dänischer Geheimdienst warnt vor US-Aktivität in Grönland. (Foto) Suche
Donald Trump: Dänischer Geheimdienst warnt vor US-Aktivität in Grönland. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
  • Dänischer Geheimdienst warnt vor gezielter Einflussnahme in Grönland
  • Drei US-Bürger sollen proamerikanische Netzwerke aufbauen
  • Dänemark reagiert mit diplomatischen Schritten gegen Washington

Grönländer gingen Mitte März vor der US-Botschaft auf die Straße. Mit Schildern wie "Wir sind nicht zu verkaufen" machten sie ihrem Unmut Luft. Nun berichten laut "Bild" dänische Medien, dass die USA erneut versuchen sollen, die autonome Insel für sich zu gewinnen. Diesmal nicht durch Kaufangebote, sondern durch gezielte Einflussnahme.

Auch spannend:

Was steckt hinter den Vorwürfen gegen die USA?

Laut dem dänischen Sender DR sind derzeit offenbar mindestens drei US-Bürger auf Grönland aktiv. Sie sollen versuchen, Kontakte zu Politikern und Unternehmern zu knüpfen, proamerikanische Netzwerke aufzubauen und Spannungen zwischen Dänemark und Grönland zu schüren. Der dänische Geheimdienst PET bestätigte entsprechende Beobachtungen und warnt vor Versuchen, die öffentliche Meinung auf der Insel zu beeinflussen.

Sind das gezielte Methoden nach russischem Vorbild?

Einer der Männer soll laut DR eine Liste von Grönländern erstellt haben, die Sympathien für Trumps MAGA-Bewegung hegen. Zudem soll er Informationen gesammelt haben, um Dänemark in US-Medien schlecht dastehen zu lassen. Experten wie Jakob Kaarsbo, ehemaliger Chefanalyst des dänischen Verteidigungsgeheimdienstes, sehen darin eine klassische Destabilisierungstaktik: "Genau so könnte man die Stimmung kippen und Dänemark schwächen."

Warum ist Grönland für die USA so wichtig?

Mit einer Fläche von 2,16 Millionen Quadratkilometern ist Grönland nicht nur riesig, sondern auch reich an Rohstoffen. Strategisch ist die Insel für die USA unverzichtbar, sie beherbergt bereits den Luftwaffenstützpunkt Thule und einen der nördlichsten US-Militärposten weltweit.

Wie reagiert Dänemark auf die mutmaßliche Einflussnahme?

Dänemarks Außenminister Lars Løkke Rasmussen bestellte den Vertreter der US-Botschaft ein. "Jeder Versuch, sich in die inneren Angelegenheiten des Königreichs einzumischen, ist inakzeptabel", erklärte er deutlich. Ob Washington offiziell hinter den Aktionen steckt, bleibt jedoch zunächst unklar.

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