Enzo Weber: Experte fordert: "Brauchen mehr Bürgergeld-Empfänger"

Hunderttausende neue Arbeitsplätze durch eine simple Rechnung: Wer Bürgergeld bezieht, soll künftig von jedem verdienten Euro 30 Prozent behalten dürfen. Zumindest, wenn es nach der Idee eines deutschen Ökonomen geht.

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Ein deutscher Ökonom fordert mehr Bürgergeld-Empfänger. (Foto) Suche
Ein deutscher Ökonom fordert mehr Bürgergeld-Empfänger. Bild: picture alliance/dpa | Jens Kalaene
  • Ökonom will "mehr Bürgergeld-Empfänger"
  • Bürgergeld-Revolution soll "Hunderttausende zusätzliche Jobs" bringen
  • Bürgergeld-Reformdebatte erhält neuen Impuls

Ein deutscher Ökonom schlägt eine grundlegende Neugestaltung des Bürgergeldes vor. Im Mittelpunkt der Reform von Enzo Weber, vorgestellt beiLinkedIn sowie in derFachzeitschrift "Wirtschaftsdienst", steht ein einheitlicher Selbstbehalt von 30 Prozent auf sämtliche Einkünfte während des Leistungsbezugs. Ein Drittel jedes hinzuverdienten Euros würde nicht auf die Sozialleistungen angerechnet werden. Diese Summe verbliebe vollständig bei den Empfängern.

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Ökonom will "mehr Bürgergeld-Empfänger"

Das neue Modell würde die bisherige Anrechnungspraxis revolutionieren. Aktuell werden Zusatzverdienste größtenteils mit dem Bürgergeld verrechnet. Nach der vorgeschlagenen Reform (These von Weber: "Wir brauchen mehr Bürgergeld-Empfänger!") bliebe hingegen ein fester Anteil von 30 Prozent jeder Einkunft beim Leistungsempfänger.

  • Konkret bedeutet dies: Wer beispielsweise 100 Euro hinzuverdient, behält davon 30 Euro zusätzlich zum regulären Bürgergeld. Die restlichen 70 Euro würden weiterhin angerechnet.
  • Diese durchgängige Regelung soll für alle Einkommensarten gelten - unabhängig von der Höhe des Verdienstes.
  • Der Ökonom verspricht sich davon einen deutlichen Anstieg der Arbeitsbereitschaft. Menschen im Leistungsbezug hätten einen direkten finanziellen Vorteil von jeder Arbeitsstunde.

Bürgergeld-Revolution soll"Hunderttausende zusätzliche Jobs" bringen

Die Simulationsrechnungen versprechen Weber zufolge einen gewaltigen Beschäftigungsschub. Durch die verstärkten finanziellen Anreize könnten "Hunderttausende zusätzliche Jobs" entstehen, wie die Berechnungen zeigen.Die prognostizierten Beschäftigungseffekte basieren auf der Annahme, dass viele Menschen bei besseren Hinzuverdienstmöglichkeiten eine Tätigkeit aufnehmen würden.

Bürgergeld-Reformdebatte erhält neuen Impuls

Der Vorstoß reiht sich in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Bürgergeldes ein. Während viele Politiker strengere Sanktionen und Leistungskürzungen fordern, geht dieser Ansatz einen anderen Weg. Statt Druck auszuüben, setzt die Reform auf positive finanzielle Anreize.Ob die Politik diesen unkonventionellen Weg einschlägt, bleibt abzuwarten. Die Aufmerksamkeit ist Weber mit seiner These jedenfalls erst einmal sicher.

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