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Michail Kowaltschuk: "Wenigstens einmal!" Putin-Freund will Atombomben in der Arktis zünden

Ein enger Vertrauter Wladimir Putins fordert eine weitere Einschüchterung des Westens mit Hilfe russischer Atomwaffen. Dafür soll laut Michail Kowaltschuk eine alte Testanlage aus Sowjetzeiten in der Artiks genutzt werden. Währenddessen wird in Russland am 3. Oktober das Szenario eines Atomkriegs geprobt.

Michael Kowaltschuk (r.) rät seinem Freund Wladimir Putin zu Atomwaffentests auf Nowaja Semlja im Nordpolarmeer. (Foto) Suche
Michael Kowaltschuk (r.) rät seinem Freund Wladimir Putin zu Atomwaffentests auf Nowaja Semlja im Nordpolarmeer. Bild: picture alliance / Alexei Nikolsky/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP/dpa | Alexei Nikolsky

Russland droht seit Beginn des Ukraine-Kriegs unverhohlen mit dem Einsatz seiner Atomwaffen. Während einige Experten dies lediglich als Einschüchterungsversuche gegenüber dem Westen ansehen, bleibt die Angst vor einem Nuklearangriff groß. Währenddessen soll in Russland am Dienstag, 3. Oktober, das Szenario eines Atomkriegs geprobt werden. Außerdem fordert ein Vertrauter des Kreml-Chefs Wladimir Putin die Wiederaufnahme von Atomwaffentests im Nordpolarmeer.

Wladimir Putin testet Atomkriegs-Szenario in Russland am 3.10.2023

Wie zunächst auf dem russischsprachigen Telegram-Kanal "Baza" berichtet wurde, soll es in Russland am 3.10. erstmals an einem Tag Übungen in verschiedenen Regionen geben. Dabei soll unter anderem davon ausgegangen werden, dass "lebenserhaltende Einrichtungen" komplett und bis zu 70 Prozent des Wohnungsbestands zerstört wurden. Außerdem sieht das Szenario "Unfälle an Wasserbauwerken, chemisch und strahlengefährdenden Anlagen" vor. Zudem geht man bei der Übung vom ausgerufenen Kriegsrecht und einer vollständigen Mobilisierung aus. In einem Dokument dazu heißt es: "Das Risiko, dass bewaffnete Konflikte zu lokalen und regionalen Kriegen eskalieren, einschließlich solcher, an denen Atommächte beteiligt sind, steigt."

Michail Kowaltschuk fordert russische Atomwaffentests auf Nowaja Semlja in der Arktis

Währenddessen hat Michail Kowaltschuk, ein langjähriger Freund Putins und Direktor des Kurtschatow-Instituts zur Atomforschung, vorgeschlagen, dass Russland seine Atomwaffen "mindestens einmal" auf Nowaja Semlja, einer Doppelinsel im Nordpolarmeer testen sollte, um den Westen zu schocken. Zunächst hatte "Newsweek" darüber berichtet. Die Sowjetunion hatte bis 1990 bereits 130 Tests auf Nowaja Semlja durchgeführt. Dazu zählte im Oktober 1961 die Detonation der größten jemals getesteten Atomwaffe, die 50-MT-Wasserstoffbombe AN602. Satellitenbilder deuten darauf hin, dass Russland plant, die Anlage auf Nowaja Semlja wiederzubeleben. Zudem war Verteidigungsminister Sergej Schoigu im August zu Besuch.

Putin-Freund will Westen mit Nukleartests einschüchtern

Kowaltschuk sagte laut der Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass der Westen gegnüber Russland "immer aggressiver" werde und Experten vorschlagen "die Grundlagen der staatlichen Politik in diesem Bereich anzupassen". Er verwies zudem darauf, dass es nach dem Test der Wasserstoffbombe 1961 sofort zu Verhandlungen mit den USA gekommen sei und ergänzte: "Die Situation ist jetzt genau dieselbe. Es reicht, wenn wir Tests auf Nowaja Semlja durchführen... Wenigstens einmal. Und alles wird sich fügen." Ob Wladimir Putin diese neuen Tests wirklich veranlassen will, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

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