Erstellt von - Uhr

CO2-Abgabe für Heizkosten: Entlastung geplant! So viel können Mieter ab 2023 sparen

Die Ampel-Koalition hat sich darauf geeinigt, dass die CO2-Abgabe für Heizkosten künftig zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt werden können. Die Pläne stoßen jedoch auf Kritik. Wie viel können Mieter dadurch wirklich sparen?

Künftig soll die CO2-Abgabe fürs Heizen zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden. (Foto) Suche
Künftig soll die CO2-Abgabe fürs Heizen zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden. Bild: AdobeStock / creativemariolorek

Nach wochenlangem Ringen hat sich die Ampel-Koalition nun doch darauf geeinigt, dass Mieter den CO2-Preis beim Heizen nicht mehr alleine tragen müssen. Geplant ist ein Stufenmodell, das bereits am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden und zum 1. Januar in Kraft treten soll.

CO2-Abgabe bald zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt? Koalition einigt sich auf Stufenmodell

Der CO2-Preis ist quasi eine Klimaabgabe auf Sprit, Heizöl und Erdgas, die helfen soll, den klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß zu senken. Bisher müssen Mieter sie alleine tragen. Eigentlich hatten SPD, Grüne und FDP längst vereinbart, dass sich Vermieter ab dem kommenden Jahr beteiligen müssen - und zwar umso mehr, je weniger klimafreundlich ihr Haus ist.

Für die Aufteilung der Kosten zwischen Mietern und Vermietern soll ein Stufen-Modell gelten: Bei Häusern mit einem sehr hohen Treibhausgas-Ausstoß pro Quadratmeter sollen Vermieter demnach 95 Prozent des CO2-Preises übernehmen, bei einem sehr geringen Ausstoß müssten Mieter die Kosten allein tragen. Das sollte Vermieter zu energetischen Sanierungen und Mieter zum Energiesparen bewegen. Laut Berechnungen des Mieterbunds können Mieter dadurch je nach Heizungsart bei einer 120-Quadratmeter-Wohnung bis zu 155 Euro pro Jahr entlastet werden, schreibt die "Bild"-Zeitung.

Trotz Entlastung für Mieter! Mieterbund kritisiert Pläne

Der Deutsche Mieterbund kritisiert die Koalitionspläne jedoch als unzureichend. "Die vorgesehene Regelung eines Stufenmodells ist für Mieter zwar ein kleiner Fortschritt, weil Mieterinnen und Mieter den CO2-Preis in vielen Fällen nicht mehr allein bezahlen müssen", sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Sie bleibt aber fehleranfällig, intransparent und aufgrund zahlreicher Ausnahmen für Vermieter kann keinesfalls von einer flächendeckenden Entlastung der Mieterinnen und Mieter gesprochen werden." Leider sei besonders in angespannten Wohnungsmärkten mit hohen Mieten von wenig Entlastung auszugehen, da beispielsweise Vermieter in Milieuschutzgebieten sich vollständig von einer Kostenbeteiligung befreien lassen könnten, sagte Siebenkotten.

Aussetzung der CO2-Abgabe in Energiekrise gefordert

"Die Preise für Gas und Öl sind so hoch, dass es keines lenkenden CO2-Preises bedarf. Die Ampel-Koalition hätte die CO2-Bepreisung schlicht komplett aussetzen müssen, wenn sie die Bürger wirklich entlasten will", mahnteKai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, im RNDan. Dass nun im kommenden Jahr auch noch die Kostenaufteilung zwischen Mietern und Vermietern komme, mache das Ganze nur noch schlimmer. Gerade für die vier Millionen private Kleinvermieter bedeute dies zusätzlichen bürokratischen Aufwand ohne klimapolitischen Effekt. Das sei staatliche Gängelei pur, die das Wohnen in Deutschland weiter verteuere.

Lesen Sie auch: "Völlig unrealistisch!" Was bringen die Entlastungen wirklich?

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/sba/news.de/dpa

Themen: