Erstellt von - Uhr

Amoklauf von Hamburg aktuell: Anonymer Brief-Schreiber warnte Behörden vor Philipp F.

Ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas hat die Amoktat von Hamburg begangen. Der Mann hatte seine Gemeinde wohl nicht im Guten verlassen. Ein anonymer Brief-Schreiber warnte vor einer möglichen psychischen Erkrankung von Philipp F.

Ein anonymer Briefschreiber warnte die Polizei vor Amokläufer Philipp F. (Foto) Suche
Ein anonymer Briefschreiber warnte die Polizei vor Amokläufer Philipp F. Bild: picture alliance/dpa | Markus Scholz

Der Todesschütze von Hamburg ist der 35 Jahre alte Philipp F. gewesen, ein Ex-Mitglied der Hamburger Gemeinde der Zeugen Jehovas. Diese habe er vor eineinhalb Jahren freiwillig, aber offensichtlich nicht im Guten verlassen, sagten Polizei, Staatsanwaltschaft und Innenbehörde zuletzt bei einer Pressekonferenz. Bei der Tat am Donnerstag starben sieben Menschen und der Täter selbst, acht weitere Menschen wurden verletzt. Zu den Toten zählt die Polizei auch ein ungeborenes Kind.

Amoklauf von Hamburg: Philipp F. war im Besitz einer halbautomatischen Pistole

Der Deutsche war den Angaben zufolge Sportschütze, hatte seit Dezember 2022 eine Waffenbesitzkarte und war erst kürzlich von der Waffenbehörde aufgesucht worden. Als Extremist war 35-jährige Schütze nach Angaben aus Sicherheitskreisen nicht bekannt. Seit dem 12. Dezember sei er im legalen Besitz einer halbautomatischen Pistole gewesen, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Dabei habe es sich um die Tatwaffe gehandelt. Der 35-Jährige gab mehr als 100 Schüsse ab.

Anonymer Briefschreiber warnte vor möglicher psychischer Erkrankung von Philipp F.

Die Waffenbehörde erhielt nach Angaben des Hamburger Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer im Januar einen anonymen Hinweis auf eine mögliche psychische Erkrankung von Philipp F. Ziel des unbekannten Schreibers sei es gewesen, das Verhalten und die waffenrechtlichen Vorschriften in Bezug auf Philipp F. überprüfen zu lassen. F. habe laut dem Schreiben eine besondere Wut auf religiöse Anhänger gehegt, besonders auf die Zeugen Jehovas und seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Hamburger Todesschütze Philipp F. nach Hinweis im Visier der Polizei

Die Beamten der Waffenbehörde hätten nach dem Hinweis weiter recherchiert. Anfang Februar sei F. von zwei Beamten der Waffenbehörde unangekündigt aufgesucht worden. Dies sei eine Standardkontrolle gewesen, die nach einem anonymen Hinweis erfolge. F. habe sich kooperativ gezeigt, sagte Meyer. Es habe keine relevanten Beanstandungen gegeben. Die rechtlichen Möglichkeiten seien damit ausgeschöpft gewesen. Ein tödlicher Fehler wie sich zeigen sollte.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: