Glühwein, Geschenke, Husten: Beschwerden steigen sprunghaft um 100 Prozent
Eine neue Krankheitswelle trifft gerade auf Deutschland. Seid Wochen befinden sich Fieber an der Spitze der meistverbreitenden Symptome. Doch jetzt verzeichnen Ärzt:innen ansteigende Verbreitungen von Husten. Die AOK erkärt, woran das liegen könnte.
Von news.de-Redakteur Lucas Meyer - Uhr
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- Fieber in Kalenderwoche 51 am stärksten verbreitet mit 11.935 Meldungen
- Husten nehmen um 111.7% zu
- Juckreiz schwachen um 6.9% ab
Fieber ist derzeit das am häufigsten gemeldete Symptom – vor allem bei Kindern. Die AOK erklärt, dass Fieber meist eine normale Abwehrreaktion auf Infektionen ist: Der Körper stellt seine „Temperatur-Einstellung“ höher, um Viren und Bakterien besser zu bekämpfen.
Gerade in Kita und Schule treffen Kinder auf viele neue Erreger; typische Kinderkrankheiten und Atemwegsinfekte verlaufen fast immer mit Fieber. Dadurch steigen die Fieberzahlen in dieser Jahreszeit besonders deutlich – medizinisch meist ein Zeichen dafür, dass das kindliche Immunsystem auf Hochtouren arbeitet, nicht unbedingt für schwerere Erkrankungen.
Fieber aktuell häufigste Krankheit in Deutschland
Fieber werden für Kalenderwoche 51 am häufigsten gemeldet bei dem Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst des Patientenservices 116 117. Die Beschwerde wurde insgesamt 11.935 mal gemeldet. Deutschlandweit meldeten 9,7 Prozent der Anrufenden Fieber.
Symptome aktuell: Juckreiz rückläufig – Husten mit stärkstem Anstieg
Juckreiz verzeichnen momentan den deutlichsten Rückgang. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Meldungen um 6.9% von 1.133 auf 1.055 Fälle.
Im Gegensatz dazu verstärkte sich die Verbreitung von Husten deutlich. Um ganze 111.7% stiegen Beschwerden über das Symptom. In Kalenderwoche 50 registrierte der Patientenserivce insgesamt 8.090 Anrufe zu diesem Beschwerdebild. In der vorherigen Kalenderwoche wurden nur 3.821 erfasst.
Die AOK führt den Anstieg in der Weihnachtszeit vor allem auf Winterbedingungen zurück: Kälte schwächt das Immunsystem, trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute und bei niedriger Luftfeuchtigkeit trocknen sie aus, sodass Viren und Bakterien leichter „andocken" können. Gleichzeitig sind wir jetzt mehr drinnen und enger mit anderen zusammen, ein Vorteil für Erreger.
Dazu kommt der typische Advents-Effekt: mehr Familienbesuche, Feiern, volle Läden und Fahrten in Bus und Bahn – oft in geschlossenen, teils schlecht gelüfteten Räumen. Atemwegsinfektionen werden besonders häufig über Tröpfchen und Aerosole übertragen, die beim Sprechen, Husten oder Atmen entstehen; je schlechter der Luftaustausch, desto eher können sich infektiöse Partikel in der Raumluft anreichern. Intensives Lüften senkt diese Belastung deutlich. Für Säuglinge, Ältere und Menschen mit geschwächter Immunabwehr können Infekte zudem schwerer verlaufen.
Schnell wieder fit bis zu den Feiertagen
Damit du bis zu den Feiertagen möglichst schnell wieder auf die Beine kommst, helfen vor allem die Basics: Ruhe und Schlaf, viel trinken (Wasser, Tee), die Raumluft befeuchten bzw. Dampf einatmen (vorsichtig, Verbrühungsgefahr) und bei gereiztem Hals lauwarmen Tee oder Honig in warmem Getränk (nicht für Kinder unter 1 Jahr) – das kann Husten und Kratzen lindern. Gegen Schmerzen oder Fieber kommen, wenn du sie verträgst und nichts dagegen spricht,Paracetamol oder Ibuprofen nach Packungsangabe infrage. Wenn du allerdings Atemnot, starke Brustschmerzen, hohes Fieber über mehrere Tage oder anhaltende/rasch schlimmer werdende Beschwerden hast (oder zu einer Risikogruppe gehörst), solltest du ärztlich abklären lassen, ob mehr dahintersteckt.
Sollten Sie eines dieser Symptome aufweisen, wenden Sie sich bei Bedenken an Ihren Arzt oder den Patientenservice unter der Nummer 116 117. Diese bietet außerdem Hilfe bei stress-, angst- oder depressionsbedingten Symptome. Zusätzlich steht die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei und anonym unter den Telefonnummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 zur Verfügung.
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+++Dieser Text wurde auf der Basis der Daten der SmED generiert und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen und Rückmeldungen können Sie uns diese unterhinweis@news.demitteilen. +++
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mel/roj/news.de
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