Frischkäse-Mythen im Faktencheck: Was stimmt wirklich?

Frischkäse ist ein fester Bestandteil vieler Frühstückstische, kommt in Dips, Desserts und herzhaften Gerichten zum Einsatz – und ist gleichzeitig von zahlreichen Halbwahrheiten umgeben.

Erstellt von Cori Brossmann - Uhr

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Bild: Andrea Warnecke/dpa

Von angeblich ungesunden Inhaltsstoffen bis hin zu falschen Vorstellungen über Fettgehalt und Herkunft halten sich einige Mythen hartnäckig. Dieser Artikel geht den gängigsten Aussagen auf den Grund und klärt, was dran ist.

Mythos 1 – Frischkäse ist kein „echter" Käse

Viele Menschen glauben, Frischkäse sei eine Art halbfertiger Käse, der mit traditionellen Sorten wie Bergkäse oder Gouda wenig zu tun hat. Tatsächlich gehört Frischkäse laut Definition sehr wohl zur Familie der Käse – nur mit dem Unterschied, dass er nicht reift. Er entsteht durch das Säuern von Milch und die anschließende Trennung von Molke und Käsemasse, oft mit Hilfe von Milchsäurebakterien und Lab.

Im Gegensatz zu Hart- und Schnittkäse wird Frischkäse unmittelbar nach der Herstellung verzehrt. Dass ihm deshalb Qualität oder Handwerkskunst fehlen würden, ist ein Trugschluss. Besonders Marken, die auf hochwertige Weidemilch und traditionelle Verfahren setzen – wie etwa Kerrygold – zeigen, dass Frischkäse durchaus mit anspruchsvollen Standards hergestellt wird.

Mythos 2 – Frischkäse ist eine Kalorienfalle

Ein häufiger Irrglaube und eines der Dinge über Frischkäse, die Sie wirklich wissen sollten: Frischkäse sei automatisch ein Dickmacher. Dabei hängt der Kaloriengehalt stark von der verwendeten Milch und dem Fettanteil ab. Frischkäse gibt es in vielen Varianten – von Doppelrahmstufe bis Magerstufe. Während Doppelrahm-Frischkäse durchaus gehaltvoll ist, enthalten leichtere Varianten weniger Fett und Kalorien, ohne auf Geschmack verzichten zu müssen.

Entscheidend ist der Blick auf die Zutatenliste. Ein naturbelassener Frischkäse mit wenigen Zusätzen ist in der Regel bekömmlicher als stark verarbeitete Alternativen mit Stabilisatoren und Aromen.

Mythos 3 – Frischkäse ist kein Produkt für bewusste Ernährung

Frischkäse wird oft als „Schmierkäse" abgetan – also als reines Brotaufstrichprodukt ohne ernährungsphysiologischen Mehrwert. Doch Frischkäse enthält von Natur aus Eiweiß, Kalzium und je nach Sorte auch wertvolle Fettsäuren. In Maßen genossen, kann er eine ausgewogene Ernährung sinnvoll ergänzen. Besonders für Vegetarier ist er eine unkomplizierte Eiweißquelle. Der hohe Wasseranteil im Frischkäse macht ihn zudem leicht verdaulich und bekömmlich. Wer Wert auf eine naturnahe Ernährung legt, sollte auf Herkunft und Zutaten achten.

Mythos 4 – Nur Kräuterfrischkäse ist geschmacklich interessant

Viele greifen aus Gewohnheit zur Variante mit Kräutern – aus Sorge, Naturfrischkäse könnte langweilig schmecken. Dabei bietet gerade die neutrale Basis von Naturfrischkäse vielfältige Möglichkeiten: Ob als süßer Aufstrich mit Honig, als cremige Grundlage für Dips oder in Kombination mit Räucherlachs – geschmacklich ist Frischkäse erstaunlich wandelbar.

Hersteller wie Kerrygold setzen bei ihren Kräuter- und Naturvarianten auf fein abgestimmte Rezepturen, die ohne künstliche Aromen auskommen. So können sich auch Puristen an einem ehrlichen, runden Geschmackserlebnis erfreuen.

Mythos 5 – Frischkäse ist nicht nachhaltig

Die Frage nach Nachhaltigkeit betrifft heute viele Lebensmittel. Frischkäse steht dabei immer wieder in der Kritik, etwa wegen kurzer Haltbarkeit oder Verpackung. Dabei lohnt es sich, genauer hinzusehen. Die Umweltbilanz hängt stark von der Produktionsweise ab. Frischkäse aus nachhaltiger Landwirtschaft, idealerweise aus Weidehaltung, hat hier Vorteile gegenüber Massenware.

Kerrygold etwa nutzt Milch von irischen Kühen, die im Freien grasen – was nicht nur der Qualität zugutekommt, sondern auch mit niedrigeren Emissionen pro Liter Milch einhergeht. Auch bei Verpackungen wird zunehmend auf Recyclingfähigkeit geachtet.

Mythos 6 – Frischkäse enthält immer Gelatine oder Zusatzstoffe

Viele Verbraucher vermuten hinter der cremigen Konsistenz von Frischkäse künstliche Hilfsmittel wie Gelatine. Tatsächlich ist Gelatine in Frischkäse jedoch selten – und in hochwertigen Produkten gar nicht nötig. Die typische Cremigkeit entsteht meist allein durch die Verarbeitung der Milch und den Fettgehalt. Besonders bei naturbelassenen Frischkäsesorten zeigt sich, dass weniger oft mehr ist. Ein Blick auf die Zutatenliste genügt: Je kürzer, desto besser.

Mythos 7 – Frischkäse ist nichts für die warme Küche

Frischkäse ist nicht nur ein Brotaufstrich. In der warmen Küche entfaltet er ganz neue Stärken: als Basis für Saucen, in Aufläufen, zum Verfeinern von Risotto oder als cremiger Bestandteil von Füllungen. Wichtig ist dabei, den Frischkäse erst zum Ende des Garvorgangs hinzuzufügen, um ein Gerinnen zu vermeiden.

Durch seinen milden Geschmack lässt sich Frischkäse vielseitig einsetzen, ohne andere Aromen zu überdecken – ein echter Allrounder also. Gerade Frischkäse aus hochwertiger Milch bringt dabei ein natürliches Aroma mit, das sich gut in unterschiedliche Rezeptideen integrieren lässt.

Fazit

Frischkäse wird oft unterschätzt – zu Unrecht. Die gängigen Vorurteile reichen von angeblich mangelnder Qualität bis hin zur Annahme, er sei ungeeignet für eine bewusste Ernährung. Doch ein Blick hinter die Mythen zeigt: Frischkäse ist ein echtes Allround-Talent. Er punktet mit natürlichen Inhaltsstoffen, vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und einem ausgewogenen Nährstoffprofil – besonders dann, wenn er aus hochwertiger Milch und ohne unnötige Zusatzstoffe hergestellt wird.

Ob pur, gewürzt, süß oder herzhaft kombiniert: Frischkäse bietet viele Möglichkeiten für Genießerinnen und Genießer, die Wert auf Geschmack und Herkunft legen. Nachhaltig produzierte Varianten, etwa aus Weidemilch wie bei Kerrygold, stehen für eine moderne Art des Genießens, die Tradition und Qualität vereint. Wer bewusster einkaufen will, findet im Frischkäse damit mehr als nur einen Brotaufstrich – nämlich ein echtes Lebensmittel.

brc/news.de