Von news.de-Redakteurin Katharina Schlager - Uhr

Zahnfleischbluten: Roter Schaum im Mund

Beinahe jeder Erwachsene hat das schon einmal erlebt. Eben noch hat man die Zahnbürste durch das Gebiss schnellen lassen, schon landet Zahnpastaschaum rosablutig im Waschbecken. Was gegen Zahnfleischbluten hilft, verrät news.de in der Wehwehchenpraxis.

Zahnfleischbluten ist an sich nicht schlimm, kann aber ein Symptom für Parodontitis sein. (Foto) Suche
Zahnfleischbluten ist an sich nicht schlimm, kann aber ein Symptom für Parodontitis sein. Bild: Pixelio

Zahnfleischbluten für sich genommen ist ganz harmlos und hört normalerweise innerhalb kürzester Zeit wieder auf. Dennoch sollte man das unangenehme Bluten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn: Es kann ein Symptom für ernstzunehmende Ursachen sein. 

Besonders wenn sich die Zahnbürste regelmäßig blutig färbt, sollte sich ein Zahnarzt das Gebiss genauer ansehen. Der Grund für das Bluten des Zahnfleisches ist in den meisten Fällen Parodontitis, welches im fortgeschrittensten Fall zum Ausfallen von Zähnen führen kann. Vitamin-C-Mangel, die Bluterkrankheit oder Leukämie können ebenfalls Zahnfleischbluten mit sich bringen. Zudem neigen Schwangere durch die hormonelle Umstellung dazu, blutigen Schaum beim Zähneputzen auszuspucken.

Zwar entsteht Zahnfleischbluten nur sehr selten ohne den Einsatz einer Zahnbürste. Doch als Vermeidungsstrategie aufs Zähneputzen zu verzichten wäre eine völlig falsche Maßnahme. Zu der Entzündung des Zahnfleisches und damit zum Blut kam es meist erst durch Bakterien, die etwa durch falsches oder vernachlässigtes Putzen erst in dem Graben zwischen Zahnfleisch und Zahnhals aktiv werden konnten. Das gilt besonders bei beginnender Parodontitis.

Doch der Druck hinter dem Schrubben sollte für eine Weile etwas zurückgenommen werden, um das Zahnfleisch nicht zusätzlich zu reizen. Elektrische Zahnbürsten machen die Kontrolle, ob man zu intensiv putzt, leichter. Auch ein weicherer Bürstenkopf kann helfen. Es ist sinnvoll, zusätzlich Zahnseide und Mundspülungen zum Einsatz zu bringen. Sollte es immer wieder an den gleichen Stellen bluten, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass dort die Hygiene etwas gründlicher verfolgt werden sollte.

Wer mit dem roten Schaum beim Zähneputzen zu kämpfen hat, kann neben sorgsamer Mundhygiene einige Hausmittel zur Hilfe nehmen, um schnell wieder auch ohne blutige Streifen in einen knackigen Apfel beißen zu können. So kann eine an Vitamin C reiche Ernährung nicht schaden. Zitrusfrüchte, Obst, Paprika, Sauerkraut oder auch Sanddorn ergänzen den Speiseplan gezielt.

Schnelle Abhilfe können auch verschiedenste selbst gemachten oder fertig zu kaufenden Mundspülungen bringen. Zu den wirkungsvollen Tinkturen, Extrakten und Tees gehören Salbei, Kamille, Myrrhe, Beinwellwurzel, Walnussblätter, verdünntes Teebaumöl sowie Johannisbeer- und Heidelbeersaft, die im Supermarkt, der Drogerie oder in der Apotheke erhältlich sind.

Durch die antibakterielle Wirkung hilft es auch Knoblauch intensiver in Mahlzeiten einzubauen. Ebenfalls wirksam: Einen Teelöffel Olivenöl oder einen Esslöffel Sesamöl einige Minuten durch die Zähne zu ziehen.

Haben Sie eine Folge unserer Serie verpasst, die kleine Probleme auch ohne einen Arztbesuch lösen kann? Kein Problem: Alle Texte können auch nachträglich im Dossier «Wehwehchen-Praxis» gelesen werden.

sca/news.de

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