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Donald Trump: "Unverzichtbar für die USA" – Grönland-Pläne sorgen für heftige Kritik

Donald Trump: Grönland soll US-Sicherheitszone werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Donald Trump sieht Grönland als sicherheitspolitisch notwendig für die USA.
  • Dänemark, Grönland und die EU lehnen US-Ansprüche geschlossen ab.
  • Die Arktis gewinnt strategisch an Bedeutung durch neue Seewege.

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US-Präsident Donald Trump hat sein Interesse an Grönland erneut unmissverständlich formuliert. Vor Journalisten erklärte er, die Insel sei aus Sicht der USA sicherheitspolitisch unverzichtbar. Entlang der Küsten seien vermehrt russische und chinesische Schiffe unterwegs. Für Washington sei das nicht hinnehmbar. Wirtschaftliche Motive wie Öl oder Mineralien wies Trump zurück. Die Vereinigten Staaten verfügten darüber selbst in ausreichendem Maße.

Militärische Signale sorgen für Spannungen

Bereits kurz nach Beginn von Trumps zweiter Amtszeit war der Konflikt neu entfacht. Der Besuch von US-Vizepräsident J.D. Vance auf dem Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten Grönlands wurde international als Provokation gewertet. Wenig später folgten Berichte über Versuche Trump-naher Regierungsmitarbeiter, politischen Einfluss auf der Insel zu nehmen. Dänemark reagierte diplomatisch und bestellte einen Vertreter der US-Botschaft ein.

Sondergesandter von Donald Trump soll US-Anspruch vorantreiben

Zusätzliche Brisanz erhielt die Lage laut "tagesschau.de" durch Trumps Entscheidung, den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, als Sondergesandten für Grönland einzusetzen. Landry erklärte öffentlich, er wolle daran mitwirken, Grönland langfristig in die USA zu integrieren. Die Aussagen lösten scharfe Reaktionen in Kopenhagen und Nuuk aus. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Grönlands Regierungschef Jens-Frederik Nielsen stellten gemeinsam klar, dass eine Annexion ausgeschlossen sei. Grönland gehöre den Grönländerinnen und Grönländern. Auch der dänische Außenminister kündigte an, den US-Botschafter offiziell einzubestellen.

EU stellt sich geschlossen hinter Grönland

Rückendeckung kam aus Brüssel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa betonten, dass territoriale Unversehrtheit und staatliche Souveränität zu den unverrückbaren Grundsätzen des Völkerrechts zählten. Diese gälten weltweit. Die Europäische Union stehe solidarisch an der Seite Dänemarks und der grönländischen Bevölkerung.

Warum Grönland für Donald Trump geopolitisch so begehrt ist

Grönland ist die größte Insel der Erde und rund sechsmal so groß wie Deutschland. Etwa 57.000 Menschen leben dort. Neben reichen Rohstoffvorkommen gewinnt die Region durch neue arktische Schifffahrtsrouten infolge des Klimawandels zunehmend strategische Bedeutung. Seit 1979 verfügt Grönland über weitgehende Autonomie, während Außen- und Verteidigungspolitik weiterhin bei Dänemark liegen.

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