Wladimir Putin: Mit einem Satz legt der Kreml-Chef sein Europa-Kriegskalkül offen
Kurz vor dem Treffen mit der US-Delegation drohte Putin Europa unverhohlen mit Krieg – Experten sehen darin ein kalkuliertes Manöver, um den Westen zu spalten und von eingefrorenen russischen Milliarden abzuhalten. Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP via AP | Alexander Nemenov
Erstellt von Claudia Löwe
04.12.2025 14.35
- Wladimir Putin signalisiert sofortige Kriegsbereitschaft Russlands gegen Europa
- "Wir haben nicht vor, mit Europa zu kämpfen, aber..." Was verrät der Kreml-Chef mit diesem einen Satz?
- Experten erkennen Putins kalkuliertes Manöver, um Krieg gegen die Nato zu beginnen
Kurz vor seinem Treffen mit der US-Delegation in Moskau sandte Kreml-Chef Wladimir Putin eine unmissverständliche Botschaft in Richtung Europa. "Wir haben nicht vor, mit Europa zu kämpfen. Aber wenn Europa gegen uns kämpfen will, sind wir sofort bereit", erklärte der russische Präsident - eine Aussage, die Fragen nach den tatsächlichen Absichten des russischen Präsidenten aufwirft. Hat Wladimir Putin mit diesem einen Satz mehr über seine Strategie preisgegeben, als beabsichtigt war?
Wladimir Putin kurz vor Krieg gegen Europa? Experten durchschauen Putins Kalkül
In der russischen Propaganda werden die Europäer und die Nato seit Jahren als Aggressoren dargestellt. Mit dieser Rhetorik hatte Putin bereits 2022 seinen Angriff auf die Ukraine gerechtfertigt. Bereitet der Kreml-Chef nun den Boden für eine weitere Eskalation vor? Sicherheitsanalytiker sehen hinter der Drohung ein klares strategisches Muster.
Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte gegenüber "Bild": "Putin versucht, die Europäer von der Nutzung der beschlagnahmten russischen Gelder abzubringen. Gerade deswegen sollten wir das jetzt schnell tun." Professor Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München ordnet die Aussage als "verklausulierte Drohung" ein. Ziel sei es, Europa zur Übernahme der US-Position zu bewegen. Der hybride Krieg mit ständigen Provokationen im Nato-Luftraum werde dennoch fortgesetzt. Politikwissenschaftler Thomas Jäger von der Universität Köln sieht einen weiteren Zweck: Putin wolle Zweifel an der Bündnistreue der USA säen und die Wirksamkeit des Nato-Beistands infrage stellen.
Wladimir Putin nutzt Schuldzuweisungen als perfide Taktik
Das US-amerikanische Institute for the Study of War identifizierte eine weitere Dimension in Putins Rhetorik. Der Thinktank analysiert, dass Russland versuche, Europa die Verantwortung für das Scheitern sämtlicher Friedensinitiativen anzulasten. Mit seinen Drohungen wolle Putin die europäischen Staaten von einer aktiven Beteiligung am Friedensprozess abhalten. Diese Strategie fügt sich in ein bekanntes Muster ein: Der Kreml lehnt bislang jede Variante eines Friedensplans ab, schiebt aber gleichzeitig anderen Akteuren die Schuld für den ausbleibenden Verhandlungserfolg zu.
US-Delegation zu Friedensverhandlungen im Kreml: Fünf Stunden ohne Ergebnis
Das Treffen zwischen der US-Delegation und dem Kreml verlief trotz demonstrativer Freundlichkeit ergebnislos. Nach fünfstündigen Verhandlungen konnte das Trump-Team nicht einmal minimale Zugeständnisse von russischer Seite erreichen. Moskau hielt unverändert an seinen Maximalforderungen fest. Wladimir Putins außenpolitischer Berater Jurij Uschakow erklärte nach dem Gespräch lediglich, es gebe "noch viel zu tun". Das Entgegenkommen der amerikanischen Seite blieb damit ohne jede Wirkung. Der Kreml zeigte sich in der Sache unnachgiebig – ungeachtet der zur Schau gestellten herzlichen Atmosphäre.
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