Dmitri Medwedew: Ex-Kremlchef wütet nach Korruptionsskandal - "Zusammenbruch unausweichlich"
Dmitri Medwedew ist nicht erst seit dem Ukraine-Krieg für seine verschärfte Rhetorik bekannt. Bild: picture alliance:dpa:Pool Sputnik via AP | Ekaterina Shtukina
Von news.de-Redakteurin Franziska Kais
02.12.2025 06.24
- Dmitri Medwedew eskaliert nach Korruptionsskandal in der Ukraine
- Ex-Kremlchef verhöhnt Wolodymyr Selenskyj
- Putin-Vertrauter prophezeit Zusammenbruch der Ukraine-Regierung
Inmitten des Ukraine-Krieges kam es am vergangenen Freitag (28. November) in Kiew zu einem Politik-Beben. Der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, war nach Durchsuchungen von Anti-Korruptionsermittlern in seiner Wohnung zurückgetreten. Jermak habe eine Rücktrittserklärung unterzeichnet, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft.
Weitere Nachrichten zu den aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie am Ende dieses Artikels.
Dmitri Medwedew eskaliert nach Korruptionsskandal in der Ukraine
Selenskyj dankte Jermak, der zu seinen engsten Beratern gehörte, und kündigte einen Umbau des Präsidentenbüros an. "Ich möchte, dass es keine Gerüchte oder Spekulationen gibt", so der Ukraine-Präsident. Doch für Wirbel sorgte der Korruptionsskandal dennoch - auch im Kreml. So konnte (und womöglich wollte) der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew die Vorgänge in Kiew nicht unkommentiert lassen und meldete sich auf X (vormals Twitter) zu Wort.
Putin-Vertrauter verhöhnt Selenskyj und prophezeit Zusammenbruch der Ukraine-Regierung
Mit verschärfter Rhetorik, die man nicht erst seit dem Ukraine-Krieg von dem früheren Kreml-Chef gewohnt ist, bezog er Stellung zu dem Korruptionsskandal und verhöhnte zugleich den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Die korrupte Regierung um den abgehalfterten Clown in Kiew ist zusammengebrochen. Er mag zwar noch immer in seinem Büro sitzen und Kokain aus seiner Nase spritzen, aber er wird nicht derjenige sein, der den Friedensvertrag unterzeichnet. Der Clown ist illegitim", wütete Medwedew bei X. "Der Zusammenbruch seines Systems ist unvermeidlich."
Der Korruptionsskandal umfasst eine angebliche 100-Millionen-Dollar-Affäre im Energiesektor, die hochrangige Regierungsmitglieder betrifft und Selenskyjs Regierung unter Druck setzt, da sie internationale Unterstützung und EU-Beitrittsreformen gefährdet. Für Medwedew ein gefundenes Fressen, der den Vorfall nun nutzt, um den ukrainischen Präsidenten erneut als illegitim darzustellen.
Dmitri Medwedew verspottet nach Hass-Tirade
Im Netz zog Medwedews Beitrag spöttische Kommentare nach sich. Dass ausgerechnet er von Illegitimität und Korruption spricht, finden etliche Userinnen und User lächerlich. "Sagt Dimitri Medwedew, ein Vertreter eines Regimes, das selbst im Vergleich zur Ukraine ein katastrophales Ausmaß an Korruption aufweist, die sich von Sowjetrussland auf ganz Osteuropa ausgebreitet hat", heißt es in einem Kommentar.
Auch diese Nachrichten zu Donald Trump und dem Ukraine-Krieg könnten Sie interessieren:
- Erneuter Doppelgänger-Wirbel - Putin-Aufnahmen aus Kirgisistan geben zu denken
- Kremlchef entsendet Kampfjets - Nato-Alarm an Polen-Grenze
- Es geht ihm nicht um die Ukraine - darum will Trump den Krieg wirklich beenden
- Erschütternde Aufnahmen zeigen perfide "Disziplinarmaßnahmen" im Kreml-Militär
- Putin soll besetzte Gebiete erhalten - US-Präsident pfeift auf Europas Meinung