Politik

Wladimir Putin ausgetrickst: Experten mit neuen Plan - So kann man Putins Macht-Regime zerstören

Die russische Wirtschaft hat mit harten Sanktionen des Westens zu kämpfen. Das alleine reicht laut Expert:innen jedoch nicht aus. Ein Bericht zeigt eine weitere Strategie, um Putins Macht zu brechen. Bild: dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire/Mikhail Metzel/Kremlin Pool

  • Artikel teilen:

Den Geldfluss stoppen, immer härtere Sanktionen - die russische Wirtschaft leidet unter den zunehmenden Sanktionen aus dem Westen. Und dennoch blieb der gewünschte Effekt in den vergangenen drei Jahren Ukraine-Krieg bisher aus. Zwar gab der russische Machthaber Wladimir Putin zu, dass die Lage in den einzelnen Wirtschafts-Sektoren durchaus schwierig sei, zu einem baldigen Frieden konnte man den Kreml-Chef dennoch aufgrund des finanziellen Drucks bisher nicht bewegen.

Russland Oligarchen flüchten in die Arme von Wladimir Putin

Zwei Professor:innen vomEuropäischen Hochschulinstitut und der "School of Advanced International Studies" haben in einem Beitrag für die Fachzeitschrift"Foreign Affairs" nun eine andere Strategie im Umgang mit Russland vorgeschlagen. Die vom Westen erwartete "massive Kapitalflucht" blieb trotz der harten Sanktionen in Russland bisher aus, diesbezüglich sei man sich einig. "Russland schützte seine Wirtschaft durch eine Kombination aus aggressiven fiskalischen Anreizen und strengen Kontrollen", schreiben die beiden Autoren Veronica Anghel und Sergey Radchenko. Russische Oligarchen seien in die Arme von Wladimir Putin zurückgekehrt, da sie die Beschlagnahmung ihrer Vermögenswerte im Ausland befürchteten. Eine Alternative zu den harten Sanktionen, die effektiv von innen das System Putin bekämpft, sei laut den Expert:innen weitaus effektiver.

Wie unter anderem der "Focus" berichtet, schlagen Anghel und Radchenko die sogenannte "Wagenburg-Mentalität" vor. Bedeutet: Das russische Kapital müsse auch weiterhin streng kontrolliert werden, aber man versucht das System Putin von "innen heraus" zu stürzen.

Europa für russische Aussteiger attraktiver machen 

Man solle "die Schaffung selektiver Ausstiegsmöglichkeiten für Insider des Regimes sowie sichere Kanäle für die Verlagerung ihrer Vermögenswerte" forcieren, etwa durch "gezielte Subventionen". "Europa müsse denjenigen, die bereit sind, das sinkende Schiff zu verlassen – und ihr Wissen und ihr Geld mitzunehmen –, eine Fluchtmöglichkeit bieten", schreibt der "Focus". Ziel sei es dadurch, Elitenetzwerke zu zerschlagen, die zu Putins Machterhalt beitragen.

Russische Fachkräfte ins Ausland abziehen - wirtschaftlicher Schaden wäre enorm

Stützpfeiler der russischen Wirtschaft wie Ärzte oder IT-Spezialisten solle man gezielt ins Ausland abwerben. Man müsse "mehr tun, um russische Fachkräfte anzuziehen", so die Theorie der Expert:innen. So würde man den Verfall Russland erheblich beschleunigen, könne Talente für Europa gewinnen und Wladimir Putin unter Druck setzen. 

"Humanitäres Wachstum" statt offene Feindseligkeit gegen Wladimir Putin

Eine gesteigerte Attraktivität für russische Fachkräfte im Ausland sei laut den beiden Autoren zudem die elegantere Antwort auf russische Provokationen. Man könne hier von "humanitären Wachstum" sprechen, sodass selbst Länder wie Ungarn oder die Slowakei, die sich bisher nicht eindeutig gegen Putin positionieren wollten, agieren können. Dabei bedarf es keine Einstimmigkeit innerhalb der EU, sondern nationale Kompetenzen.

Russische Sabotage und Spionage in Europa - wie geht das zusammen?

Russische Aussteiger und Fachkräfte in Europa - erhöht das die Gefahr von Spionage oder gar Sabotage? Nein, erklären die beiden Expert:innen. Denn: "Russische Geheimdienstmitarbeiter sind bereits in großer Zahl in Europa präsent, und jeder weitere Anstieg kann durch bessere Spionageabwehr und Sorgfaltspflichten teilweise neutralisiert werden."

Ob ein solcher Plan überhaupt Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben kann? In der Theorie der beiden Autoren durchaus denkbar. Während die russischen Macht-Ambitionen von Tag zu Tag weiter an Europa und das Nato-Gebiet heranrücken, scheinen zumindest bisher andere Strategien nicht zu fruchten. Das Gute: Laut den Expert:innen sei man aber keineswegs alternativlos.

Auch hier finden Sie News, die sich mit Russland auseinandersetzen:

/loc/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.