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Friedrich Merz: Das sind die detaillierten Pläne für den "Herbst der Reformen"

Während der Generaldebatte zum Haushalt 2025 im Bundestag hat Bundeskanzler Friedrich Merz seine Pläne für den "Herbst der Reformen" vorgelegt. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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  • Generaldebatte im Bundestag: Friedrich Merz läutet "Herbst der Reformen" ein
  • Bundeskanzler legt Pläne für Änderungen bei Rente, Bürgergeld und Co. dar
  • Regierungspläne im Detail: Das ändert sich für Sie in Sachen Steuern, Krankenversicherung und Wehrdienst

Wenn es nach Bundeskanzler Friedrich Merz geht, steht Deutschland ein "Herbst der Reformen" ins Haus. In der Generaldebatte im Bundestag legte der CDU-Chef am 17. September 2025 detailliert dar, welche Änderungen für Deutschland konkret geplant sind und was in Sachen Bürgergeld, Krankenversicherung, Rente, Steuern und Co. künftig anders laufen soll.

Friedrich Merz läutet "Herbst der Reformen" ein - das soll sich konkret in Deutschland ändern

Bei den bevorstehenden Entscheidungen gehe es nicht um Kleinigkeiten, sondern um fundamentale Weichenstellungen, betonte Merz in seinen Ausführungen. "Es geht um nicht mehr und um nicht weniger als um die Zukunft unseres Landes - wie wir leben, wie wir zusammenleben, wie wir arbeiten, wie wir wirtschaften, und ob unsere Werte weiterhin Bestand haben", so der Bundeskanzler.

Der Regierungschef warb eindringlich für die Schaffung eines neuen gesellschaftlichen Verständnisses von Gerechtigkeit. Die anstehenden Reformen seien unausweichlich und würden die Grundfesten des deutschen Sozialstaats betreffen. In seiner etwa 25-minütigen Ansprache stellte Merz klar, dass der bereits begonnene "Herbst der Reformen" nur der Anfang eines langfristigen Umgestaltungsprozesses sei.

Änderungen bei Rente, Bürgergeld, Wehrdienst und Co.: Das sind Merz' Pläne im Detail

Der Kanzler skizzierte konkrete Bereiche für die angekündigten Umwälzungen, wie unter anderem in "Bild" zu lesen ist. Das Rentensystem müsse grundlegend neu konzipiert werden, forderte Merz. Der bisherige Generationenvertrag, bei dem die arbeitende Bevölkerung die Ruheständler finanziert, stehe vor dem Aus und müsse grundlegend neu durchdacht werden. Junge Menschen dürften nicht zusätzlich belastet werden, nur weil sie in der Unterzahl seien. Zugleich müsse den Älteren ihren Ruhestand in wirtschaftlicher Sicherheit genießen können. Ziel sei es, die sozialen Versprechen auch künftig erfüllen zu können. Die Regierung plane die Einführung einer Aktivrente, die Rentnern monatliche Zusatzverdienste von bis zu 2.000 Euro steuerfrei ermöglichen soll.

Auch das Bürgergeld werde komplett umstrukturiert und in eine "Neue Grundsicherung" überführt. Wer arbeitsfähig sei, müsse künftig auch tatsächlich einer Beschäftigung nachgehen, stellte der CDU-Politiker klar. Bei den Krankenkassen kündigte er strukturelle Veränderungen an - die Zahl der derzeit rund 100 Kassen könnte deutlich sinken. Der Reformprozess werde sich über Jahre erstrecken. "Es wird sich ein Winter, ein Frühling und ein weiterer Herbst der Reformen anschließen", kündigte Merz an.

Die Bundesregierung will im Zuge des "Herbstes der Reformen" den Verteidigungsetat deutlich erhöhen und einen neuen Wehrdienst etablieren. Merz drängte eindringlich darauf, dass Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit stärken müsse. Der Kanzler signalisierte, dass der vorerst freiwillige Dienst rasch in eine verpflichtende Wehrpflicht umgewandelt werden könnte. Die Regierung plane, den "zunächst freiwilligen Wehrdienst" besonders attraktiv zu gestalten, um möglichst viele neue Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr zu gewinnen.

Wie will Friedrich Merz die Krankenkassen-Versorgung verändern?

Im Gesundheitswesen plant Merz strukturelle Veränderungen. Die Arbeitnehmerbeiträge sollen effizienter genutzt werden. Eine mögliche Maßnahme könnte die Verringerung der Krankenkassen sein - derzeit existieren fast 100 verschiedene Kassen in Deutschland.

Der Kanzler deutete an, dass die bestehenden Strukturen reformiert werden müssten. Konkrete Details zur Umsetzung der Gesundheitsreform nannte er jedoch nicht. Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, die Beiträge der Versicherten zielgerichteter einzusetzen.

Konkret wurde Merz allerdings nicht, was die anstehenden Reformschritte angeht. Seine Koalition schwor er darauf ein, bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen an einem Strang zu ziehen. "Wir werden unsere Freiheit bewahren, den Wohlstand sichern und neuen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ermöglichen", fügte er hinzu. CDU, CSU und SPD täten das aus Verantwortung für Deutschland, "in Gemeinsamkeit und mit einer ebenso großen Entschlossenheit, den richtigen Pfad eben an dieser Wegmarke unseres Landes einzuschlagen".

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/news.de/dpa/stg

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