Yvette Cooper: Britische Außenministerin warnt Putin - diese Strategie wird "scheitern"
Die britische Außenministerin Yvette Cooper (l.) machte sich gemeinsam mit der ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (r.) ein Bild von der Zerstörung durch russische Drohnen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters | Valentyn Ogirenko
Erstellt von Martin Gottschling
15.09.2025 12.55
- Neue britische Außenministerin sichert Ukraine bei Besuch in Kiew weitere Unterstützung
- Deutliche Worte von Yvette Cooper: Putin werde beim Besuch, die Ukraine zu zermürben, scheitern
- Bewegende Begegnungen der Briten-Politikerin mit ukrainischen Familien
Wladimir Putin spielt offenbar weiterhin mit dem Feuer. Erst am Samstag verletzten erneut russische Drohnen den Luftraum der Nato-Länder Polen und Rumänien. Die Mitgliedstaaten des westlichen Militärbündnisses betonten zuletzt erneut ihre Entschlossenheit, jeden Zentimeter ihres Gebiets verteidigen zu wollen. Auch die Unterstützung für die Ukraine soll weitergehen. Das machte nun noch einmal die neue britische Außenministerin Yvette Cooper bei ihrer Auslandsreise nach Kiew deutlich. Dabei schickte sie auch eine klare Kampfansage an Putin.
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Britische Außenministerin bekräftigt Unterstützung für die Ukraine
Yvette Cooper traf sich am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.Während des Besuchs kündigte Cooper zusätzliche Hilfen in Höhe von 142 Millionen Pfund an, die Familien an der Front unterstützen und die beschädigte Energieinfrastruktur vor dem Winter stärken sollen.
Yvette Cooper schickt eindringliche Warnung an Wladimir Putin
Cooper warnte im Gespräch mit dem "Mirror" in einem Nachtzug eindringlich vor der Bedrohung aus Russland:
- "Die Sicherheit der Ukraine ist unsere Sicherheit. Wenn Putins Aggression nicht gestoppt wird, beeinträchtigt das die Stabilität und Sicherheit ganz Europas, einschließlich der Stabilität und Sicherheit Großbritanniens", betonte die Außenministerin.
- Cooper machte deutlich, dass Russlands Strategie darauf abziele, die Ukraine zu zermürben:"Putin will sie zermürben, und deshalb haben wir während des Winters zusätzliche Unterstützung für ihre Energiesysteme bereitgestellt, damit die russischen Versuche, die Ukrainer zu demoralisieren und zu zermürben, scheitern."
- Die Politikerin aus dem Vereinigten Königreich stellte außerdem klar: "Wir müssen Russland und Putin viel stärker wirtschaftlich unter Druck setzen, um sie an den Verhandlungstisch zu bringen und die Möglichkeit zu schaffen, den Krieg zu beenden, was die Bevölkerung der Ukraine will."
Briten-Politikerin entsetzt über Bombardierung von Kiew
Während ihres Kiew-Besuchs traf Cooper Familien aus Donezk, die aus ihren Häusern im Osten der Ukraine vertrieben wurden. Eine Mutter berichtete der Außenministerin in einer kürzlich von russischen Angriffen beschädigten Wohltätigkeitseinrichtung, dass ihr Sohn aus Angst vor Luftalarmen nicht mehr draußen Fußball spielen wolle.
Cooper zeigte sich bewegt von den Schilderungen der Familien, die bei Drohnenangriffen auf Kiew in Badezimmern Schutz suchen oder mitten in der Nacht in U-Bahn-Stationen und Tiefgaragen fliehen müssen. "Die Menschen vergessen, dass dies eine europäische Stadt ist, die im Krieg bombardiert wird", sagte sie. "Es ist eine europäische Stadt, eine wunderschöne europäische Stadt, die bombardiert wird."
Besonders persönlich wurde der Besuch durch ein Wiedersehen mit der ukrainischen Tänzerin Yeva Drozhzhyna und ihrer Mutter Katerina, die Cooper zu Kriegsbeginn in ihrer Heimat West Yorkshire aufgenommen hatte.
Sorge wegen russischen Drohnen über Nato-Gebiet
Die Nato-Staaten befinden sich nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch Russland am Mittwoch in erhöhter Alarmbereitschaft. Moskau und Belarus begannen am Freitag mit gemeinsamen Militärübungen, was die Nervosität an der östlichen Nato-Flanke weiter steigerte.
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gom/news.de/stg