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Ukraine-Krieg aktuell: Wieder russische Drohnen über Polen - Nato-Kampfjets steigen in die Luft

Ein polnischer F-16-Jet steigt in die Luft. Am Samstag gab es erneut Alarm wegen russischer Drohnen über dem Nato-Land. Bild: picture alliance/dpa/PAP | Jakub Karczmarczyk

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  • Russische Drohnen dringen erneut in Nato-Luftraum ein
  • Zwischenfälle in Polen und Rumänien am Samstag
  • Kampfjets wurden gestartet
  • Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstellt Moskau Absicht

Versucht Wladimir Putin, die Nato weiterhin zu provozieren? Nachdem bereits am vergangenen Mittwoch russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzten und abgeschossen wurden, ist es am Samstag zu weiteren Zwischenfällen gekommen. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem Kreml bereits eine Ausweitung des Krieges vor.

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Provokation durch Wladimir Putin? Russische Drohnen dringen in Luftraum von Polen und Rumänien ein

Russische Drohnen haben erneut für Alarmstimmung an der Nato-Ostflanke gesorgt. Sowohl Polen als auch Rumänien meldeten Luftraumverletzungen durch unbemannte Flugkörper während russischer Angriffe auf die Ukraine:

  • Warschau versetzte seine Luftabwehrsysteme in höchste Alarmbereitschaft und ließ Kampfflugzeuge sowie Hubschrauber aufsteigen.
  • Polens Premierminister Donald Tusk sprach auf X von einer "präventiven Operation" der eigenen und verbündeten Luftstreitkräfte aufgrund russischer Drohnen nahe der polnischen Grenze.
  • Der Flughafen Lublin musste nach Angaben der Agentur PAP zeitweise für zivile Flüge gesperrt werden.

Nato-Kampfjets bei Zwischenfall gestartet, Bevölkerung wird gewarnt

Die polnischen Behörden griffen außerdem zu Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung. In den Grenzstädten Swidnik und Chelm heulten Warnsirenen, während die Bürgermeister über soziale Medien zur Ruhe mahnten.

Wie die ARD berichtet, verschickte ein Regierungs-Krisenzentrum Warnmeldungen per SMS an alle Mobiltelefone in fünf östlichen Bezirken. Die Nachrichten warnten vor einer "Gefahr einer Attacke aus der Luft" und erreichten Tausende Bürger im Grenzgebiet zur Ukraine.

Premierminister Tusk bestätigte später die Aufhebung des Alarms, mahnte jedoch: "Wir müssen wachsam bleiben."

Deutsche Eurofighter wegen Drohne über Rumänien alarmiert

In der ostrumänischen RegionTulcea am Donaudelta verfolgten zwei F-16-Kampfjets eine eingedrungene Drohne, bis diese vom Radar verschwand. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden zudem zwei deutsche Eurofighter alarmiert, die dort zur Luftraumsicherung stationiert sind.Das rumänische Verteidigungsministerium bestätigte den Vorfall. Eine direkte Bedrohung für die Bevölkerung habe jedoch nicht bestanden.

Wolodymyr Selenskyj wirft Russland Ausweitung des Krieges vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen fliegen, und es würden auch keine untergeordneten Kommandeure eigenmächtig handeln. "Das ist eine offensichtliche Ausweitung des Kriegs durch Russland", so Selenskyj weiter. Er forderte präventive Handlungen des Westens.

Moskau bestritt unterdessen, dass absichtlich Drohnen in den Nato-Luftraum eindrangen und behauptete sogar, diese könnten aus Kiew stammen.

Reaktionen von US-Außenminister Marco Rubio und Präsident Donald Trump

Auch US-Außenminister Marco Rubio hält eine absichtliche Aktion durch Russland für möglich. "Wenn das der Fall ist, wenn die Beweise uns zu der Erkenntnis führen, dann wäre das natürlich eine höchst eskalatorische Aktion", so Rubio weiter. Das Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum der Nachbarländer sei "inakzeptabel, bedauerlich und gefährlich".

US-Präsident Donald Trump kündigte als Reaktion auf die russischen Provokationen derweil harte Wirtschaftsmaßnahmen an. Auf Truth Social erklärte er, er werde "massive Sanktionen gegen Russland verhängen", sofern alle Nato-Mitglieder einem Ölembargo gegen Moskau zustimmen. Trump signalisierte Verhandlungsbereitschaft mit den Worten: "Ich bin bereit loszulegen, wenn ihr es seid. Sagt einfach wann?"

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/news.de/dpa/stg

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