Angst vor Wladimir Putin: So soll sich Deutschland jetzt für einen russischen Angriff rüsten
Will Wladimir Putin in Zukunft auch die Nato angreifen? Die Sorge davor bleibt auch in Deutschland groß. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Vyacheslav Prokofyev
Erstellt von Martin Gottschling
14.09.2025 06.18
- Staatskanzlei-Chefs wollen sich besser für möglichen Putin-Angriff rüsten
- Beschluss über Modernisierung der Bundeswehr, Maßnahmen für Infrastruktur in Deutschland
- Verteidigungsübung "Red Storm Bravo" für Ende September in Hamburg geplant
Der Ukraine-Krieg dauert mittlerweile mehr als dreieinhalb Jahre und eine Entspannung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen ist weiterhin nicht in Sicht. Das persönliche Treffen zwischen Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska vor wenigen Wochen scheint nichts bewirkt zu haben. Moskau setzt offenbar auf weitere Provokation. Am Mittwoch mussten russische Drohnen, die den Luftraum des Nato-Landes Polen verletzten, abgeschossen werden. Am Freitag begann die gemeinsame Militärubung "Sapad" der russischen und belarussischen Streitkräfte, bei welcher der Einsatz von Atomwaffen getestet werden soll. Auch Deutschland will nun seine Verteidigungsfähigkeiten deutlich verbessern.
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Nach Drohnen-Vorfall in Polen: Deutschland wappnet sich für möglichen Putin-Angriff
Das wurde auf der Jahrestagung der Staatskanzlei-Chefs der Länder in Chemnitz in der vergangenen Woche beschlossen. Ein Protokoll, in dem es um die "Stärkung der heimischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie" zur Vorbereitung auf einen möglichen Putin-Angriff geht, liegt der "Bild" vor. Das Boulevardblatt hat zentrale Punkte daraus veröffentlicht. Im Zentrum der Planungen steht der massive Ausbau der heimischen Rüstungskapazitäten und die Modernisierung der Streitkräfte:
- Ein Schwerpunkt soll demnach auf neue Technologien gelegt werden. Besonders dringlich sei unter anderem der Ausbau der Luftabwehr, die Beschaffung weitreichender Präzisionswaffen und die Stärkung der Marine sowohl über als auch unter Wasser. Auch Satellitentechnik, Drohnensysteme und Künstliche Intelligenz stehen ganz oben auf der Wunschliste.Bei der Umsetzung sollen gezielt deutsche Rüstungsunternehmen zum Zuge kommen, was auf Zustimmung in der Industrie trifft.
- Als direkte Reaktion auf den Drohnen-Vorfall in Polen wurde bereits diewurde die Alarmrotte in Rostock-Laage um zwei zusätzliche Eurofighter-Kampfjets erweitert und zeitlich ausgedehnt, wie eine Sprecherin des Oberen Führungskommandos erklärte.
- Besonderes Augenmerk wird auch auf die Infrastruktur gerichtet. "Leistungsfähige Korridore für den Transport von Truppen, Material und Nachschub", werden gefordert. US-Truppen sollen im Bündnisfall also über Autobahnen schnell von West nach Ost kommen können. Das Verkehrsministerium will zudem die Infrastruktur ausreichend vor Sabotage-Akten schützen.
- Auch die Lebensmittelversorgung rückt in den Fokus: Ernährungsminister Alois Rainer (CSU) plant, die bestehenden Lager für den Fall einer Versorgungskrise bei militärischen Konflikten um direkt verzehrbare Fertigprodukte wie Dosengerichte zu ergänzen.Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Deutschen Lebensmittelverband beschwichtigt jedoch gegenüber "Bild": "Die Lebensmittelversorgung ist maximal stabil" - auch im Falle eines russischen Angriffs.
500 Soldaten nehmen Ende September an Verteidigungsübung "Red Storm Bravo" teil
Ende September findet in Hamburg die viertägige Verteidigungsübung "Red Storm Bravo" statt. Rund 500 Soldaten trainieren dabei die Verlegung von Personal und Panzern ins Baltikum - quer durch die Hansestadt. Das Manöver simuliert laut "Bild" die Zusammenarbeit zwischen Militär, Hafenwirtschaft und städtischen Behörden und war bereits vor den jüngsten Ereignissen in Polen geplant.
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