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Donald Trump: Neue Vermittlerrolle – Treffen mit Selenskyj und Putin im Gespräch

Donald Trump: Treffen mit Selenskyj und Putin geplant.  Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Trump plant Dreiertreffen mit Selenskyj und Putin
  • Uneinigkeit über Waffenruhe und Friedensbedingungen
  • Sicherheitsgarantien für Ukraine weiter offen

Nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus will US-Präsident Donald Trump ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin auf den Weg bringen. Danach soll es ein Dreierformat geben, an dem auch er selbst teilnimmt, wie Trump auf seiner Plattform Truth Social schrieb. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bestätigte, dass ein solches Treffen innerhalb der nächsten zwei Wochen geplant sei – allerdings nur, wenn die Waffen schweigen.

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Ist Selenskyj bereit für Gespräche ohne Vorbedingungen?

Der ukrainische Präsident zeigte sich in Washington offen für ein Treffen mit Putin – und zwar ohne Vorbedingungen. "Wir sind bereit zu jedem Format", sagte er. Zwar habe die Forderung nach einer Waffenruhe Berechtigung, doch sei es wichtiger, über konkrete Wege zur Beendigung des Krieges zu sprechen.

Wie bewertete Merz den Gipfel im Weißen Haus?

Merz zog eine positive Bilanz der mehrstündigen Beratungen. "Meine Erwartungen sind übertroffen worden", erklärte er. Es seien "schicksalshafte Tage für die Ukraine und Europa". Zwischenzeitlich war das Treffen unterbrochen worden, weil Trump ein Telefonat mit Putin führte. Neben Merz nahmen auch Emmanuel Macron, Keir Starmer, Giorgia Meloni, Alexander Stubb, Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil.

Gibt es Einigkeit über eine Waffenruhe?

Uneinigkeit herrscht weiter in der Frage einer Feuerpause. Trump hatte ursprünglich eine sofortige Waffenruhe gefordert, gab diese Position nach seinem Treffen mit Putin jedoch auf. Merz hingegen betonte, ein Gipfel ohne Waffenruhe sei kaum vorstellbar. Selenskyj kassierte die Forderung ein und erklärte, direkte Gespräche seien auch ohne Vorbedingungen möglich.

Welche Rolle spielen Sicherheitsgarantien für die Ukraine?

Unklar bleibt, wie Sicherheitsgarantien für die Ukraine konkret ausgestaltet werden sollen. Trump wich Fragen nach einer US-Truppenstationierung aus, versprach aber "sehr guten Schutz". Selenskyj bezeichnete Garantien gegen künftige Angriffe als zentrale Voraussetzung für Frieden. Nato-Generalsekretär Rutte sprach von einem "Durchbruch", da Trump eine Beteiligung zugesagt habe.

Übernimmt Deutschland besondere Verantwortung?

Merz betonte, Europa müsse sich geschlossen an Sicherheitsgarantien beteiligen – auch Deutschland trage dabei eine "hohe Verantwortung". Ob die Bundeswehr eingebunden werde, sei jedoch noch offen. Russland lehnte parallel jede Stationierung westlicher Truppen in der Ukraine strikt ab und warnte vor einer weiteren Eskalation.

Hat sich das Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj entspannt?

Im Gegensatz zu einem früheren Besuch verlief das Treffen diesmal harmonisch. Trump begrüßte Selenskyj freundlich, beide traten gemeinsam vor die Kameras. Befürchtungen, der US-Präsident könne ihn erneut öffentlich brüskieren, bestätigten sich nicht.

Setzt Trump Selenskyj vorab unter Druck?

Noch vor dem Gipfel hatte Trump Selenskyj in einem Truth-Social-Post nahegelegt, er könne den Krieg "fast sofort beenden". Einen Nato-Beitritt und die Rückgabe der Krim bezeichnete er als unrealistisch. Während des Treffens betonte er allerdings, dass keine Lösung gegen den Willen der Ukraine durchgesetzt werde.

Werden territoriale Zugeständnisse zur Bedingung?

Nach Medienberichten könnte Trump ein Friedensabkommen in Aussicht stellen, wenn die Ukraine Russland den Donbass überlässt. Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen jedoch kategorisch ab und machte klar, dass auch die Krim nicht aufgegeben werden dürfe.

Sieht sich Trump als Friedensstifter?

Trump inszeniert sich als Vermittler im Ukraine-Krieg. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält ein Dreiertreffen für entscheidend, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Langfristig könnte daraus sogar ein erweitertes Format mit europäischer Beteiligung entstehen.

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/gom/news.de/dpa

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