Politik

Donald Trump: "Verwirrt und ängstlich gegenüber Putin"? Er irritiert mit seinen Nuklear-Aussagen

Lässt sich Donald Trump (r.) von Wladimir Putin (l.) Angst machen? Bild: picture alliance/dpa/AP | Jae C. Hong

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  • Donald Trump bewertet Treffen mit Wladimir Putin in TV-Interview positiv
  • Laut dem US-Präsidenten sei es gut, wenn zwei Atommächte miteinander auskommen
  • Aussagen sorgen für Irritation

Konkrete Ergebnisse zur Beendigung des Ukraine-Kriegs brachte der Alaska-Gipfel am Freitag nicht. Doch Donald Trump wertete das Treffen mit Wladimir Putin trotzdem als vollen Erfolg. In einem TV-Interview nach den Gesprächen lieferte er eine Begründung, die bei seinen Kritikern für Kopfschütteln sorgt.

Weitere Infos zum Trump-Putin-Treffen in Alaska finden Sie hier:

Donald Trump verweist nach Putin-Treffen auf amerikanische und russische Atomwaffen in Interview

Der Trump-freundliche Moderator Sean Hannity von Fox News fragte den US-Präsidenten, wie er das Treffen mit Putin auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten würde. Dieser antwortete:

  • "Ich denke, das Treffen war eine 10 in dem Sinne, dass wir uns großartig verstanden haben.Und es ist gut, wenn zwei Großmächte miteinander auskommen, besonders wenn es Atommächte sind.Wissen Sie, wir sind die Nummer eins, sie sind die Nummer zwei in der Welt, und das ist eine große Sache. Dieses Wort möchte man nicht einmal erwähnen - das Wort 'nuklear'".

Anschließend verwies Trump auf das "enorme" Atomwaffenpotenzial der Vereinigten Staaten. Obwohl er es "gehasst" habe, habe er dieses während seiner Amtszeit im Weißen Haus wiederaufgebaut. "Wir verfügen über die größte Atommacht, das stärkste Militär der Welt. Und sie (Russland) verfügen ebenfalls über eine große nukleare Präsenz", so Trump weiter.

Donald Trump irritiert seine Kritiker mit Aussagen zum nuklearen Potential der Großmächte

Trumps Gegner sind angesichts dieser Aussagen entsetzt. Sie werfen dem US-Präsidenten Versagen im Umgang mit Putin vor, zeigen sich zudem irritiert über den Verweises auf die Atomwaffen beider Länder. Unter dem Interviewausschnitt, den der Kanal "Republicans against Trump" auf X (vormals Twitter) veröffentlichte, mehren sich negative Kommentare wie:

  • "Also eine 10, weil es nicht zu einem Atomkrieg gekommen ist. Das ist, als würde man sagen, ich hätte meine Hausaufgaben nicht gemacht, aber das Gute ist, dass niemand gestorben ist."
  • "Der Erfolg diplomatischer Bemühungen sollte an der Sicherheit und dem Fortschritt gemessen werden, nicht nur an der persönlichen Beziehung bei einem Treffen."
  • "Dieses Interview lässt Trump verwirrt und ängstlich gegenüber Putin erscheinen. Darüber hinaus will er Selenskyj offenbar schon im Vorfeld zu einem Deal überreden. Offenbar hat Putin ihm entweder Angst eingejagt oder ihn, wie immer, manipuliert."
  • "Ja. Es ist eine gute Idee, die Möglichkeit eines Atomkriegs bei einem diplomatischen Treffen nicht anzusprechen. Danke, dass Sie das gerade herausgefunden haben", schreibt ein weiterer Nutzer sarkastisch.
  • "Trump klingt, als hätte ihm heute gerade jemand aus seinem Stab erklärt, was das Wort 'nuklear' bedeutet und wie viel von diesem 'nuklearen' Zeug die USA haben. Jeder amerikanische Bürger verdient eine viel bessere Führung durch das Weiße Haus, als wir alle täglich erleben."

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