Donald Trump: Er feiert sich als "Friedenspräsident" - Herbe Niederlage für Putin
US-Präsident Donald Trump (M) schüttelt die Hände von Armeniens Ministerpräsident Paschinjan (r) und Aserbaidschans Präsident Aliyev während einer trilateralen Unterzeichnungszeremonie im State Dining Room des Weißen Hauses. Bild: dpa/AP/Mark Schiefelbein
Erstellt von Ines Fedder
09.08.2025 14.45
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Drei lächelnde Staatsmänner auf einem Bild. Und dann auch noch welche, die jahrelang als verfeindet galten. Donald Trump inszeniert sich bei Social Media als der "Friedenspräsident", der es geschafft hat, zwischen Armenien und Aserbaidschan nach 35 Jahren "erbitterten Konflikts" eine Lösung zu finden. "Mit diesem Abkommen ist es uns endlich gelungen, Frieden zu schließen", sagte Präsident Trump in einer Pressemitteilung des Weißen Hauses. Aber was steckt wirklich hinter Trumps ungewöhnlicher Friedensmission?
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Donald Trump plötzlich Friedenspräsident? Das steckt dahinter?
Stolz und Dankbarkeit gegenüber Donald Trump
Doch steckt hinter dem neuen "Friedenspräsident" Donald Trump nicht doch eher knallhartes Kalkül? Auch Aserbaidschans Präsident Aliyev betont die friedlichen Absichten Donald Trumps: "Die Menschen in Aserbaidschan werden sich an diesen Tag mit Stolz und Dankbarkeit gegenüber Präsident Trump erinnern. ... Innerhalb weniger Monate gelang es ihm, die Konflikte in Asien, Afrika und jetzt im Südkaukasus zu beenden – etwas, was uns über 30 Jahre lang nicht gelungen war. ..." Und dennoch schwingt bei genauem Hinsehen des Abkommens ein Unterton mit. Denn: Frieden vielleicht, aber ein Handelsdeal ist es eben auch.
"Trump Route for International Peace and Prosperity"
Mit dem Abkommen haben Armenien und Aserbaidschan unter der Vermittlung der USA ein weiteres Vorhaben besiegelt. Im Südkaukasus soll mit dem Bau einer neuen Handelsstraße begonnen werden. Das Projekt wurde mit dem prestigeträchtigen Namen "Trump Route for International Peace and Prosperity (TRIPP)" auf den Weg gebracht.
Was bedeutet Trumps neuer Kaukasus-Plan?
Durch die "Trump Route for International Peace and Prosperity" (TRIPP) soll Aserbaidschan ungehindert Zugang zu seiner autonomen Exklave Nachitschewan erhalten. Erste konkrete Verhandlungen sollen Mitte kommender Woche beginnen, wie es zuvor von ranghohen US-Regierungsbeamten hieß. Trump erklärte nun, Armenien gehe eine "exklusive Partnerschaft" mit den USA ein, um den Korridor zu bauen. US-Unternehmen seien "sehr interessiert", in der Region viel Geld zu investieren.
Im Gegenzug versicherten die beiden Staaten "alle Kämpfe für immer einzustellen." Trump habe "keinen Zweifel", dass beide künftig "großartige Beziehungen" pflegen würden. "Und wenn nicht, ruft mich an, dann werde ich das in Ordnung bringen", scherzte der US-Präsident.
Herbe Niederlage für Wladimir Putin: So trifft Donald Trump Russland besonders hart
Für Russland, das Jahrzehnte als Schutzmacht Armeniens im Südkaukasus galt und nun seit Jahren durch seinen Krieg in der Ukraine gebunden ist, gilt Trumps Verhandlungserfolg als eine strategische Niederlage. "Das ist ein schwerer Schlag gegen die russischen Interessen", kommentierte der kremlnahe Politologe Sergej Markow. Dies gelte auch für den Iran. "Das ist ein großer Sieg der USA und persönlich von Trump."
Nach Abkommen mit Armenien und Aserbaidschan: Friedensnobelpreis für Donald Trum?
Präsident Aliyev und Präsident Paschinjan gaben sich während der Unterzeichnung des Abkommens feierlich die Hand, lächelten und lobten Trump. Und gehen sogar noch einen Schritt weiter: Denn: Die beiden wollen ihn nun für den Friedensnobelpreis empfehlen. Und es ist nicht das erste Mal, dass Donald Trump dafür im Gespräch ist.
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ife/news.de/dpa