Politik

Wladimir Putin : Russische Marine übt Großangriffe – ist die Ukraine nur der Anfang?

Wladimir Putin: Russland setzt bei Militärübungen aus Seedrohnen! War die Ukraine erst der Anfang?  Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Mikhail Metzel

  • Artikel teilen:
  • Seedrohnen versenken Fake-Schiffe bei Großmanöver
  • Taktiken erinnern an ukrainische Angriffe auf russische Flotte
  • Norwegen verbietet russische Schiffe – Moskau droht mit Konsequenzen

Russlands jüngste Militärübungen werfen Fragen auf. Mit explosiven Seedrohnen und spektakulären Szenarien scheint Moskau nicht nur die Ukraine im Visier zu haben. Geht es dem Kreml längst um viel mehr?

Auch lesenswert:

Warum setzt Russland jetzt auf Seedrohnen?

Russland setzt laut einem Bericht von "Focus" bei Marineübungen erstmals in großem Stil auf sogenannte Seedrohnen – ferngesteuerte Wasserfahrzeuge, beladen mit Sprengstoff. Das Ziel: Attrappenschiffe versenken. Dabei handelt es sich nicht um ein reines Abwehrszenario gegen die Ukraine. Vielmehr wird eine Taktik simuliert, mit der Kiew der russischen Schwarzmeerflotte empfindliche Verluste zufügte. Beobachter vermuten dahinter ein deutlich größeres Ziel: eine mögliche militärische Konfrontation mit der Nato.

Was steckt hinter der Übung "July Storm"?

Die Übung "July Storm", die vom 23. bis 27. Juli 2025 unter Leitung von Admiral Alexander Moiseyev stattfand, war ein gewaltiges Manöver. Über 15.000 Soldaten, mehr als 150 Schiffe und 120 Flugzeuge kamen zum Einsatz. In mehreren Meeresregionen – darunter der Pazifik, das Kaspische Meer und die Ostsee – trainierte die russische Marine die Abwehr maritimer Angriffe, U-Boot-Jagd, präzise Langstreckenangriffe und den Schutz wirtschaftlich sensibler Infrastrukturen.

Besonders auffällig: Der gezielte Einsatz von Seedrohnen, die feindliche Ziele aus einem seitlichen Winkel ansteuerten und bei der Explosion massive Schäden verursachten. Dazu kamen Luftdrohnen, Hubschrauber und andere unbemannte Systeme – ein klares Zeichen für Russlands Fokus auf moderne Kriegsführung.

Kopiert Russland die Kriegsstrategie der Ukraine?

Die Ukraine setzte zu Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 erfolgreich auf unkonventionelle Kriegsführung – auch mangels einer klassischen Marine. Mit eigens entwickelten Seedrohnen und gezielten Raketenangriffen schwächte sie Wladimir Putins Schwarzmeerflotte erheblich. Russland musste seine Kriegsschiffe schließlich aus der Krim nach Novorossiysk verlegen.

Experten sehen in Russlands neuem Seedrohnen-Programm eine direkte Reaktion darauf – und zugleich eine Weiterentwicklung dieser Technik. Laut dem US-Nachrichtenportal "Business Insider" könnten diese Manöver ein Testlauf für einen größeren Konflikt sein, bei dem die Nato das eigentliche Ziel ist.

Droht ein maritimes Wettrüsten mit der Nato?

Die Nato verfolgt die Entwicklung genau und passt ihre eigenen Verteidigungspläne an. Der zunehmende Einsatz autonomer Systeme – auf See, zu Land und in der Luft – könnte ein neues Zeitalter der Kriegsführung einläuten. Russland scheint sich auf Szenarien vorzubereiten, die weit über den Ukraine-Krieg hinausgehen.

Warum eskaliert auch der Streit mit Norwegen?

Zeitgleich zur Seedrohnen-Demonstration verhängte Norwegen ein Hafenzugangsverbot für russische Schiffe zweier großer Fischereifirmen. Der Hintergrund: neue EU-Sanktionen gegen Moskau. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Das russische Außenministerium warf Norwegen vor, ein funktionierendes Abkommen zur Fischereiregulierung in der Barentssee zu gefährden und drohte mit Gegenmaßnahmen.

Was bedeutet das für Europas Sicherheit?

Russlands offensive Taktiken und die angespannte Lage mit Nato-Staaten wie Norwegen zeigen: Die militärische Lage bleibt volatil. Seedrohnen und hybride Kriegsführung sind längst nicht mehr nur Teil des Ukraine-Kriegs – sie könnten auch Europa direkt betreffen. Wladimir Putins Militär signalisiert: Es ist vorbereitet auf mehr. Viel mehr.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.