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Vorbereitungen auf 3. Weltkrieg?: Größter Hafen in Europa macht sich für zeitnahen Putin-Angriff auf die Nato kampfbereit

Militär-Experten sind sich sicher, dass Wladimir Putin früher oder später einen Krieg gegen die Nato beginnen wird. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

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  • Russland als Bedrohung: Wladimir Putins Angriff auf Nato wird immer wahrscheinlicher
  • Vorbereitungen auf 3. Weltkrieg laufen: Hafen von Rotterdam wappnet sich für Putin-Krieg
  • Europas größter Hafen wird kriegstüchtig: Regelmäßige Nato-Übungen geplant

Seit Februar 2022 ist Wladimir Putin mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine beschäftigt - doch dass damit die Kriegslust des russischen Präsidenten gestillt ist, bezweifeln Militärexperten einstimmig. Immer wieder heißt es aus Expertenkreisen deshalb, es sei nicht die Frage, ob Wladimir Putin einen Angriff auf die Nato durchführen wird, sondern zu welchem Zeitpunkt das passieren könnte.

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Wer den Blick auf Europas größten Hafen richtet, der könnte den Eindruck bekommen, dass Putins nächster Angriffskrieg, den einige Stimmen bereits als Dritten Weltkrieg prognostizieren, unmittelbar bevorstehe: In Rotterdam werden nämlich bereits konkrete Vorbereitungen für einen möglichen Konflikt mit Russland getroffen, wie es in Medienberichten heißt. Die Hafenbehörde reserviere demnach bereits spezielle Flächen für Militärfracht und plant regelmäßige Nato-Übungen, wie unter anderem der "Daily Express" berichtet.

Kriegsplanungen in Hafen Rotterdam als militärische Drehscheibe schreiten voran

Europas größter Hafen macht sich kriegsbereit: In Rotterdam laufen bereits die Vorbereitungen für den Ernstfall. Bild: picture alliance/dpa | Peter Dejong

Der 42 Kilometer lange Hafen von Rotterdam schlägt jährlich über 436 Millionen Tonnen Fracht um und bereitet sich systematisch auf seine neue Rolle als militärische Drehscheibe vor. Mehrmals jährlich sollen in Vorbereitung auf einen möglichen russischen Angriffskrieg deshalb amphibische Militärmanöver zu Land und zu Wasser stattfinden. Das niederländische Verteidigungsministerium kündigte an, dass der Hafen künftig mehrfach im Jahr Schiffe mit Militärgütern abfertigen muss. Die Planungen erfolgen auf Wunsch der Nato. "Nicht jeder Terminal ist für den Umschlag von Militärgütern geeignet", erklärte Boudewijn Siemons, Vorstandschef der Hafenbehörde Rotterdam, gegenüber der "Financial Times". Im Ernstfall müssten britische, amerikanische und kanadische Truppen rasch anlanden können.

Die geplanten Übungen umfassen sowohl maritime als auch amphibische Elemente. Dabei geht es um die Vorbereitung auf schnelle Truppenverlegungen aus Großbritannien, den USA und Kanada. Die Hafenbehörde arbeitet eng mit dem niederländischen Verteidigungsministerium zusammen, um die notwendigen Kapazitäten bereitzustellen.

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Die Nato stellt konkrete Anforderungen an den Hafen Rotterdam. Ein oder mehrere Militärschiffe müssten demnach vier- bis fünfmal im Jahr für mehrere Wochen an der Kaimauer liegen. Diese Planungen erfolgen auf direkten Wunsch des Verteidigungsbündnisses.

Dass die Wahl auf den Hafen von Rotterdam fiel, hat einen simplen Grund: Als derzeit einziger Hafen kann hier Munition sicher von einem Schiff auf ein anderes verladen werden. Diese spezielle Infrastruktur macht den Hafen zu einem unverzichtbaren Knotenpunkt für militärische Operationen.

Häfen von Rotterdam und Antwerpen sollen wichtige Rolle für die Nato spielen

Rotterdam und Antwerpen, die beiden größten Häfen Europas, intensivieren ihre militärische Zusammenarbeit in Vorbereitung auf den Ernstfall. Die Hafenbehörden koordinieren ihre Kapazitäten für den Transport von Militärgütern im Ernstfall. "Wir sehen uns gegenseitig immer weniger als Konkurrenten", betonte Hafenchef Siemons. Bei großen Mengen an Militärgütern würden beide Häfen ihre Kapazitäten aufteilen. Antwerpen verarbeitet jährlich rund 240 Millionen Tonnen Fracht und empfängt regelmäßig Nachschub für US-Truppen in Europa.

Beide Häfen prüfen, welche Terminals für militärische Zwecke geeignet sind und wie sie sich gegenseitig entlasten können. Diese neue Phase der Zusammenarbeit markiert einen strategischen Wandel: Statt Konkurrenz steht nun die gemeinsame Verteidigungsfähigkeit im Vordergrund.

Europa wappnet sich für den Verteidigungsfall - notfalls ohne US-Unterstützung

Die Vorbereitungen in Rotterdam stehen im Kontext größerer europäischer Verteidigungspläne. Die EU arbeitet an einem Aufrüstungsplan in Höhe von bis zu 800 Milliarden Euro, um unabhängiger von den USA zu werden. Diese Summe soll die europäische Verteidigungsfähigkeit stärken.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnte bereits im Juni vor einem möglichen russischen Angriff auf ein Nato-Land bis 2030. Die Allianz-Mitglieder haben sich darauf geeinigt, ihre Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben auf 5 Prozent des BIP bis 2035 zu erhöhen.

Die Aufrüstungspläne zielen auch darauf ab, Europa autarker zu machen. Befürchtungen über mögliche Forderungen von US-Präsident Donald Trump treiben diese Entwicklung zusätzlich voran. Die Hafenvorbereitungen in Rotterdam und Antwerpen sind Teil dieser umfassenden Strategie zur Stärkung der europäischen Verteidigungsbereitschaft.

Diese Rolle spielen strategische Rohstoffreserven in der Nato-Vorbereitung auf Putins Angriff

Rotterdam zieht Lehren aus den Krisen der vergangenen Jahre. Hafenchef Siemons fordert strategische Reserven für kritische Rohstoffe wie Kupfer, Lithium und Graphit - ähnlich den bestehenden Ölreserven. "Wir sollten dasselbe mit Dingen wie Kupfer, Lithium, Graphit und einer Reihe von kritischen Rohstoffen tun", erklärte Siemons. Die Welt werde immer unbeständiger, weshalb solche Vorräte immer wichtiger würden.

Die Abhängigkeit von China und Indien bei Medikamenten sowie von Russland bei Energie habe Europa verwundbar gemacht. Nach dem Ukraine-Krieg verlor Rotterdam etwa acht Prozent seines Handelsvolumens, hauptsächlich durch EU-Sanktionen gegen Russland. Neben Panzern und Munition sollen künftig auch Rohstoffe und Medikamente auf Vorrat liegen. Rotterdam und Antwerpen wollen gemeinsam flexibler auf künftige Krisen reagieren können.

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