Politik

Russland geschwächt von "Operation Spinnennetz": Nimmt Wladimir Putin mit Atomangriffen Rache für den Milliardenverlust?

Die Ukraine hat Wladimir Putin mit der von langer Hand geplanten "Operation Spinnennetz" einen heftigen Rückschlag und Verluste in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar zugefügt. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Alexander Kazakov

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  • Wladimir Putin von "Operation Spinnennetz" überrascht - 7 Milliarden US-Dollar Schaden
  • Ukraine attackiert Russlands Bomber-Flotte mit Drohnen-Angriff auf Luftwaffenstützpunkte
  • Ukraine feiert Geheimdienst-Operation als "absolut brillanten Erfolg"

Unmittelbar vor den neu anberaumten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine über einen Ausweg aus Wladimir Putins Angriffskrieg ist dem ukrainischen Geheimdienst ein empfindlicher Schlag gegen das Kreml-Regime geglückt. Wenige Stunden, bevor das im Ciragan-Palast in Istanbul anberaumte Treffen am 2. Juni beginnen sollte, wurde Wladimir Putins Bomberflotte bei Drohnen-Angriffen auf mehreren Militärflugplätzen unter Beschuss genommen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte den überraschenden Angriff seines Geheimdienstes SBU als "absolut brillanten Erfolg". Anderthalb Jahre Vorbereitung seien der "Operation Spinnennetz" vorausgegangen. Attackiert wurden demnach Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass in den Regionen Murmansk und Irkutsk Flugzeuge durch Drohnenangriffe in Brand geraten seien.

Von langer Hand geplante Drohnen-Attacke kostet Wladimir Putin 7 Milliarden US-Dollar

Die Moskauer Reaktion auf den Verlust einer größeren Zahl an Flugzeugen steht noch aus. Der ukrainische Geheimdienst hatte nach eigenen Angaben 117 kleine Drohnen nach Russland geschmuggelt und sie dort von Lastwagen aus in der Nähe russischer Militärflugplätze angreifen lassen. Die kleinen ferngesteuerten Fluggeräte waren demnach in Holzkisten auf Lastwagen versteckt, deren Fahrer sie nichtsahnend an die Militärgelände heranfuhren. Dort öffneten sich die LKW-Dächer automatisch, und die FPV-Drohnen begannen ihre Attacke.

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Nach SBU-Angaben wurden mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört - etwa 34 Prozent der russischen Bomber, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen. Diese Zahlen waren bislang nicht unabhängig überprüfbar. Doch Fotos und Videos zeigten beschädigte und zerstörte Kampfflugzeuge der Typen Tupolew Tu-95 und Tu-22. Mit Raketen, die von solchen Flugzeugen starten, hat Russland immer die Ukraine beschossen. Medienberichte, unter anderem im britischen "Daily Star", gehen von immensen Verlusten für Wladimir Putin aus: Die zerstörten Flugzeuge sollen den Kreml-Chef rund sieben Milliarden US-Dollar gekostet haben.

Militär-Experten ziehen Fazit: So geschwächt steht Putin nach "Operation Spinnennetz" da

Mehrere Militär-Experten, darunter Professor Carlo Masala, sowie CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter, wagten in der "Bild" eine Einschätzung dazu, welche Bedeutung den Drohnen-Schlägen der Ukraine gegen Russland beizumessen sei. Der Professor der Bundeswehr-Universität München gab zu bedenken, "Operation Spinnennetz" sei zwar "kein strategischer Wendepunkt" im Ukraine-Krieg, dennoch sei angesichts der signifikanten Verluste von einer "massive(n) Schwächung der russischen Bomberflotte" auszugehen. Carlo Masala erklärte weiter: "Die Ukraine (ist) inzwischen in der Lage, Operationen tief im russischen Territorium durchzuführen." Zudem befürchtet der Militär-Experte, Russland werde "mit Vergeltung reagieren" und möglicherweise mit "Angriffen auf zivile Ziele in der Ukraine" Rache nehmen.

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Rächt sich Wladimir Putin mit einem Atomschlag?

Russlands Kriegspropaganda schaltete unmittelbar nach der verheerenden Drohnen-Attacke auf die militärische Infrastruktur einen Gang höher: Putin-treue Militärblogger wie Wladislaw Posdnjakow forderten bereits lautstark Russlands Rache in Gestalt eines Atomschlags. "Die Ausschaltung strategischer Flugzeuge gibt Russland das Recht, Atomwaffen einzusetzen", argumentierte der Kriegsbefürworter unter Berufung auf die verschärfte Atom-Doktrin Russlands.

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/news.de/dpa

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