Donald Trump: Ständiger Kurswechsel sorgt für Ärger - Zickzack-Präsident auf Abwegen
Donald Trump setzt die von ihm erst kürzlich verhängten Strafzölle gegen Mexiko und Kanada kurzerhand wieder aus. Bild: dpa/AP/Julia Demaree Nikhinson
Von news.de-Redakteurin Ines Fedder
01.07.2025 10.33
- Donald Trump setzt Strafzölle gegen Mexiko und Kanada wieder aus
- Doge-Department zurückgepfiffen - Er weiste Elon Musk ständig in die Schranken
- Trumps Rückzieher-Welle als Reaktion auf den wachsenden Unmut der Bevölkerung
Es waren die ganz großen Ansagen, die Donald Trump noch zu Beginn seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus propagierte. Beendigung des Ukraine-Krieges in wenigen Tagen, Senkung der Lebenshaltungskosten und ein rigoroses Aufräumen des eigenen Staatshaushaltes sollten Amerika "Great again" machen. Nun fällt seine "America first"-Politik Trump gehörig auf die Füße. Der US-Präsident blamiert sich mit einer Rückzieher-Welle, die seinesgleichen sucht.
Lesen Sie auch:
- "Bereit für jede Art von Krieg" - China eskaliert gegen die USA
- Elon Musk schürt neues Feindbild - "Selenskyj will einen ewigen Krieg!"
- Seine Presse-Sprecherin schäumt vor Wut: "Es ist beschämend"
- EU in der Klemme - Deutschland trifft es hier besonders schwer
Nach Strafzöllen gegen Mexiko, Kanada und China - Später Trump-Rückzieher überrascht
Es war überraschend und für Trump dennoch der einzige konsequente Weg. Vor mehreren Monaten erließ der US-Präsident Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China - nur, um die sofortig in Kraft getretenen Zölle zwei Tage später teilweise wieder auszusetzen. Nur wenig später unterzeichnete Donald Trump ein neues Dekret, welches beinhaltet, das die Strafzölle auf Importe beider Nachbarstaaten (Kanada und Mexiko) vorerst bis zum 2. April ausgesetzt wurden. Davon betroffen sind Importe, die durch das Freihandelsabkommen USMCA abgedeckt sind. Das Abkommen sieht vor, dass ein Großteil der gegenseitigen Lieferungen von Waren und Dienstleistungen zollfrei bleibt.
Für viele kommt dieser Schritt nicht überraschend. Denn die eng miteinander verwobenen Ökonomien profitieren von dem Handelsabkommen. Allein in der Auto-Industrie werden Bauteile teileweise mehrmals über die Grenze transportiert - Strafzölle würden hier einen massiven Schaden anrichten.
Trumps Strafzollpolitik auf dem Prüfstand - Seitdem hat sich viel getan...nicht
Der Beginn von Trumps Strafzollpolitik ist genauso widersprüchlich und holprig, wie der aktuelle Stand. Donald Trumps Zickzack-Kurs sorgt auch heute, Monate nach den ersten Ankündigungen im Rosengarten des Weißen Hauses, weiterhin für Unsicherheit auf den Weltmärkten. Zwar hat die US-Regierung eine 90-tägige Atempause der anberaumten Strafzölle bis zum 9. Juli angekündigt, doch eine Verlängerung scheint ausgeschlossen – betroffene Länder müssen sich nun beeilen, um durch bilaterale Verhandlungen verschärfte Zölle zu vermeiden. Statt umfassender Handelsabkommen setzt Trump mittlerweile auf gezielte, sektorbezogene Deals, will jedoch an einer 10-Prozent-Grundabgabe festhalten. Für Staaten, die sich nicht auf "Verhandlungen in gutem Glauben" einlassen, drohen bereits in Kürze deutlich höhere Zölle – etwa auf Autos, Technologie oder Konsumgüter. Trumps inkonsistente Ankündigungen und abrupte Kurswechsel verunsichern Investoren und bringen internationale Handelsbeziehungen zunehmend ins Wanken.
Donald Trump pfeift Doge-Ministerium zurück - "Wir sagen Skalpell statt Axt"
Und die Rückzieher-Welle geht noch weiter. Denn ein wichtiges Anliegen Trumps sei es, den Staatshaushalt auf Vordermann zu bringen. Was folgte, ist eine Entlassungswelle bei Behörden und Staatsapparaten, angeordnet durch das von Donald Trump eigens geschaffene Gremium Doge (Department of Government Efficiency), ehemals angeleitet von Tech-Milliardär Elon Musk, der sich aktuell eine regelrechte Schlammschlacht gegen Donald Trump auf öffentlicher Bühne leistet.
Seine radikale Entlassungspolitik - ebenfalls nicht mehr relevant. Auf Trumps Plattform "Truth Social"schreibt der US-Präsident nur kurz nach der Entlassungsankündigung in öffentlichen Behörden: "Wir sagen Skalpell statt Axt". Es sei "sehr wichtig", die Behörden auf das richtige Niveau zu verkleinern, doch genauso wichtig sei es, die "besten und produktivsten Leute zu behalten", schreibt Trump und reagiert somit auf eine Flut von Klagen, die nach zahlreichen Entlassungen folgte.
Donald Trump reagiert auf Unmut der US-Bevölkerung
Die Rückzieher-Welle in gleich mehrerer Hinsicht kommt für viele nicht überraschend. Denn Donald Trump reagiert damit auf den wachsenden Unmut der Bevölkerung. Umfragen zeigen, dass Trump mit seinen Massenentlassungen auf zahlreiche Kritik stoße. Laut einer Umfrage von Reuters ist zudem nur jeder dritte Amerikaner mit Donald Trumps Umgang mit den Lebenshaltungskosten zufrieden.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
ife/sfx/news.de